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Cherli 21-11-2011 21:43

Übernahme eines 17 Monate alten Rüden
 
Hallo zusammen
Ich bin neu hier, bitte entschuldigt, wenn ich am falschen Ort poste, bin noch etwas überfordert hier...:oops:
Ich habe ein Problem:
Ich werde demnächst einen 17 Monate alten Tschechoslowakischen Wolfhundrüde übernehmen.
Er versteht sich super mit meinem 6 Jahre alten Galgo-Neufimix, gehorcht mir auch schon relativ gut,
ABER: Er hatte als Welpe nur eine dürftige Sozialisation:
Er hat richtiggehend Panik, vor allem, was er nicht kennt.
Und er kennt vieles nicht...
Ganz Schlimm sind Autos (Auto fahren tut er komischerweise gern, Problem sind die, die einem begegnen) und Menschen, vor allem Männer.

Ich habe nicht zum Ziel, mit dem Hund durch die Grossstadt zu spazieren, würde aber gerne Stressfrei mit ihm raus können.
Könnt ihr mir einige Tipps geben, die ich dem Hund eine Stütze sein kann, damit er Stressfreier leben kann?

MfG Cherli

Beowulf 21-11-2011 23:09

Hallo Cherli!
Ist Dein Mix altagstauglich? Ich meine, ist er gut sozialiesiert? Wenn er sich im Strassenverkehr und allen wovor der TWH Angst hat sicher verhält, dann mache genau dass. Gehe mit den Hunden in die Stadt. Laufe täglich an vielbefahrenen Strassen lang. Egal vieviel Stress der TW bekommt, durch einen sicheren Hund an seiner Seite, wird er die Angst mit der Zeit verlieren. Fange langsam an und steigere täglich die Übung. Ignoriere das Angstverhalten und ziehe den Hund zur Not mit. Nimm ein Geschirr, damit der sich nicht herauswinden kann. Du musst täglich üben, damit es für den Hund normal wird. Denn Bekanntes verursacht keine Angst. Lasse ihm keine Zeit auf das Angstobjekt zu reagieren, zB. wenn ein Mann entgegen kommt. Gehe ohne zu zögern auf den Mann zu und an ihn vorbei ignoriere dabei den Hund. Jede Reaktion von Dir gegenüber dem Hund, lässt ihn in seinen Angstverhalten bestätigen. Ich persönlich würde bei Angstverhalten auch nicht loben wenn der Hund in dieser Situation keine Angst gezeigt hat. Um Angst zu nehmen sollte man den Angstsituationen keine Bedeutung in irgendeiner Art zu kommen lassen. Ist Dein Mix selber unsicher, dann übe auf jeden Fall alleine. Der TW würde durch den anderen Angsthasen nur in seiner Angst bestätigt werden.

Viel Glück und ich hoffe das Du ein dickes Fell hast. Denn es gibt genug sogenannte Tierschützer, die Dir ans Leder wollen, weil Du deinen ängstlichen Hund hinter dir herziehst.

Gruss
Beowulf

Katrin 22-11-2011 08:34

Hallo!
Alos ich kann dir da aus eigener Erfahrung berichten. Ich habe einne hund erwachsen übernommen der panische angst vor autos hatte und einen als welpen bekommen der angst vor fremden menschen hatte.
Bei dem großen habe ich es auch so versucht ihn direkt mit in die stadt an kreuzungen zu nehmen und dabei sicher aufzutreten damit er sich das abguckt. Ich habe das einige monate gemacht und es war eine katastrophe. Da iwr immer in die stadt fahren mussten ist er irgednwann nchtmehr in mein auto gestiegen. Er war so massiv gestresst dass er laufend krank war (da reagiert er sehr empfindlich). Im nachhinein könnte ich mich dafür ohrfeigen. Ich habe mir dann eine hundetrainerin gesucht und die hat mir klar gemnacht was das für den hund bedeutet: neuer besitzer, der bringt ihn ständig in seine größte Angstsituation, wie soll er da vertrauen? Und wer dem besitzer nicht vertraut hat noch mehr angst. Außerdem geht es nach dem Prinzip: der hund soll merken dass es nichts schlimmes ist. Wenn du den hund in eine für ihn extremsituation bringst wird er mit sicherheit genau das gegenteil lernen.
Ich habe mir dann zuerst überlegt: Was muss der Hund „ertragen „ können wenn er sich in meinem leben zurecht finden will. Da ich ländlich wohne und immer wohnen werde sind das mit sicherhiet keine riesen Kreuzungen und auch keine LKW Beladeplätze. Also habe ich aufgehört solche Situatuionen zu provozieren und siehe da, der hund fuhr wieder auto.
Also mein rat an dich: kleine schritte. Nimm den anderen ruhig mit wenn er sicher ist . Lass ihn zuerst an stehenden Autos schnuppern (falls er damit Problemem hat). Dann machst du den Motor an und lässt ihn laufen während der Hund daneben steht. Will der hund zurückweichen halte ihn fest, rede nicht auf ihn ein, bleib einfach nur ruhig stehen. Dann beendest du die übung und gehst wieder einen schritt zurück, also zu dem stehenden auto damit es mit einem erfolgserlebnis endet. Du kannst dann z.B auch neben das stehende auto (wenn der motor aus ist) ein leckerchen leghene. Dann wiederholst du das am nächsten tag. Zeigt er bei der stufe keine angst, lässt du das auto langsam rollen, usw.! zum spazieren gehen würde ich in der zeit mit dem auto fahren und zwar dahin wo keine anderen autos sind die das trainig kaputt machen könnten. Hält er ein einzelnes fahrendes auto aus würde ich anfangen in einer zone 30 zu gehen. Wichtig ist dabei immer dss der begleithund und du keine angst zeigen und dann wirklich weiter gehen. Überfordere ihn nicht! Ein paar minuten reichen und zum abschluss sollte immer ein erfolg stehen.
Ich habe meinen hund nun 1,5 jahre und jetzt vertraut er mir. Wenn ich wollte und es für nötig halten würde wär es nun um ein vielfaches leichter ihn auch an kreuzungen zu gewöhnen weil der hudn eben weiß dass ichihn nicht in situationen bringe die im angst machen. Aber wie schon erwähnt, es ist nicht nötig deshalb erspare ich ihm das.
mIt den fremden menschen war es bei der kleinen ähnlich. Zuerst hatte man mir geraten sie von allen anfassen zu lassen und eben genau in diese situation zu bringen. Das ging total nach hinten los. Also habe ich es genauso gemacht wie bei dem großen nämlich in schritten:
1. Fremde werden zügig und bestimmt in einem gewissen abstand überholt. Macht der hudn theater nicht stocken oder reden, sondern einfach durch. Dann weißtdu abe dass du beim nächsten mal den absrtand vergrößer musst. Keiner fasst deinen Hund an! Der Abstand wird immer geringer (je nachdem wie sich der hund macht). Du musst dabei ein händchen dafür entwicklen was du dem hund zumuten kannst und was nicht. Du musss natürlich schon weiter kommen und daher ist es ganz ohne wiederstand nicht möglich, aber eben in sehr kleine schritten und zummindest ohne panikzustände. Wenn du es für nötig hältst dass der hund mit fremden mämnern kontakt aht würde ich den wirklich erst zulassen wennn du ganz dicht ohne problemem an ihnen vorbei gehen kannst. Dazu würde ich einenn mann bitten sich irgendwo hinzuhocken (nicht auf den hund zukommen, das solltest du unbedingt vermeiden!) mit einem leckerchen und evt. den hund leicht locken. Wenn er kommt ist es ok, wenn ncit zwing ihn nicht. Versuch es mit einem hungrigen hund und einem besseren leckrchen.
Ich glaube es istklar was ich meine. Ich habe immernoch nicht die mutigsten hunde, aber wir kommen in unserem alltag gut zurecht und das ist für mich die hauptsache.
Achja und noch was. Falls der hudn noch ncht katriert ist würe ich das in keinem fall tun, das kann ihn noch unsicherer machen.

Dajka 22-11-2011 08:35

Hallo,
kann mich Beowulf und Katrin nur anschliessen,
hatte auch so eine Hündin.
Vorallem, darfst Du ihn in seiner Panik nicht bestätigen.
Egal was er macht zb nach hinten gehen, Du gehst ohne Kommentar weiter.
Du musst mit ihm durch Städte, belebte Strassen, Züge, Markttage sind Klasse.
Überall dahin wo viel los ist.
braucht sehr viel Nervenstärke und Zeit.
Damals hat mein Trainer mir und einer DSH Halterin dazu geraten und das war ein sehr guter Ratschlag.
Meine liebte zwar mein Auto aber nicht schneller als 70kmH, später wars ihr egal, und im Haus verkroch sie sich unters Bett. Die war eine echte Panikerin, Männer waren auch IIIIIHHHHH! Mit ständiger Konfrontation und Ausdauer klappte es dann und wurde immer besser, die Männer beachteten sie auch nicht wirklich. Ihre Angst lag darin, dass sie von einem Mann misshandelt und nicht sozialisiert wurde.
Vielleicht kann man sich ja mal terffen.
Grüße Birgit

Katrin 22-11-2011 08:45

wie gesagt, ich kann mich euren ausführungen nur teilweise anschließen. klar darf man eine angst nicht bestätigen indem man auf den hund einredet oder zurückweicht, aber man muss den hund auch nicht in extremsituationen bringen. umso sensibler der hund umso mehr kann das nach hinten losgehen. warum soll sie den hund an stadt und u-Bahn gewöhnen wenn er damit nie konfrontiert wird? und warum muss das alles auf einmal sein. das wird immer bageguckt von der Verhlatenstherapie bei Angststörungen beim menschen wo man den hund eben genau in die situation bringt die ihm am meisten agst macht (obwohl man elbst da muttlerweile kleinere schritte macht). das kann man aber so nicht vergleichen, denn der Hudn weiß nicht was mit ihm geschieht, der merkt eben nurdass sein besitzer ihn immerwieder in solche situationen bringt. ich habe das kürzlich erlebt bei einem hund der ansgt hatte vor anderen hunden. die besitzerin war auch anhängerin der hauruck methode und ließ alle hunde zu ihrem hinlaufen. der hudn hat minuten lang geschrieen vor angst und isch hinter den beinen von passanten versteckt (nicht hinter denne seiner beistzering weil diese ihm ja nicht ghelfen wollte weil sie ihn nicht bestätigen wollte). irgendwann bin ich dann eingeschritten udn habe meinen hund da weggenommen udn mir dafür noch was angehört. der hund hat heute noch angst weil er genau in seiner befürchtng bestätigt wurde "situationen mit anderen hunden sind grausam" und er hat sicher dabei nicht gelernt dass sie harmlos sind denn für ihn waren sie das nicht. außerdem hat er fast garkeine bindung zu seinem frauchen weil das vertrauen fehlt und ich denke das ist das a und o

Cherli 22-11-2011 11:31

Hallo ihr 3.
Danke für eure Antworten.
Da auch ich sehr ländlich lebe (an einer Passstrasse, im Sommer also viel Verkehr), muss ich es dem Hund nicht zumuten, in der Stadt rumzulaufen.
Mir reicht es vollkommen, wenn ich mich bei uns im Dorf stressfrei bewegen kann und ihn im Winter vor den Schlitten spannen kann und er sich dort sicher verhält, denn es ist nicht sonderlich prickelnd, wenn man samt Schlitten vom Trail gezerrt wird, nur weil ein Skilangläufer entgegen kommt...:roll:
Mein Mix ist Alltagstauglich, ausser vor Ziegen, Rehen und Hirschen hat er vor nix Angst, ist sogar Schussfest...
Dass ich ihn in seiner Angst nicht bestätigen darf, ist mir bewusst, nur ist es manchmal nicht sehr einfach, wenn er Angst hat, weiter zu gehen. Ich muss euch wohl nicht erzählen, wieviel Kraft so ein Hund hat.
Kastriert ist er nicht, und wird er auch nicht! Mir reicht ein Hund, der seit der Kastration auf gewisse Hündinnen los geht...

Nunja, ich werde weiterhin hart üben und halte euch auf dem laufenden.

MfG Cherli

GabrielaVesela 22-11-2011 18:40

Iruk - auch sehr unsicher gewesen..wird jeden tag besser
 
Ich mache zur Zeit das Gleiche mit Schäferhund, der schlecht sozialisiert war. Nun haben wir aber zuerst einige Spaziergänge in ruhigem Wald gemacht um uns kennenlernen und ein wenig vertrauen aufbauen. Dann ging es in die Wohnung und erste spaziergang in der stadt nur 10 minuten zwischen parkenden autos durch. Dann heim, ausruhen....
Gestern waren wir erstemal richtig in der stadt. zuerst stadtpark mit viele gerüche und wenig menschen, dann aber richtig in die fussgängerzone und citygalerie mit allem drum und dran...Ich bin einfach gelaufen. Schnell und stram und ohne zu schuen, was der hund dazu denkt...Er hatte keine Zeit Angst zu haben und es ging wunderbar...Nach 15 Minuten gleich wieder ruhigere Park und nur zuschauen lassen, wie dort menschen mit hunden laufen, fahrräder usw. Bald gehen wir wieder hin, da Iruk einfach zu viel verpasst hat und lernt aber sehr schnell alles nachzuholen. Er vertraut mir endlich mehr und ich bin so weit, dass ich den am liebsten adoptieren würde :-) Ich habe grosse Hoffnung, dass er alles verpasstes noch nachholen kann...

Beowulf 22-11-2011 22:06

Hallo!
Keiner von uns hat gemeint, dass direkt mit dem Hund eine Extremsituation provoziert werden soll. Sicher sollte in kleinen Schritten geübt werden. Nur ob es wirklich reicht, einen Hund nur auf seine Alltagssituationen zu sozialiesieren? Was ist, wenn ein unvorhersehbares Ereignis kommt, wo der Hund in eine Angstsituation gebracht werden muss? Ist es dann nicht besser, wenn der Hund in kleinen Schritten das volle Programm durchlernt und dann so eine Situation auch meistern kann? Ist es nicht besser für den Hund, wenn er am ganzen Leben seiner Menschen teilnehmen kann, als aus Angstgründen immer zu Hause bleiben zu müssen oder zum Dogsitter? Wie sieht es mit der geistigen und mentalen Auslastung für so einen Hund aus, der nur sein Dorf kennt? Kann er so wirklich glücklich leben? Meine Wolfhunde sind sehr neugierig, wollen am Leben ihrer Menschen zu 100% teilnehmen. Dafür nehmen sie auch für sie Unannehmlichkeiten in Kauf. Da sie beide sehr gut sozialiesiert wurden, der Rüde von mir, die Hündin vom Vorbesitzer. Gehen sie im Gegensatz zu mir, sehr gerne in die Stadt. Es ist ihnen egal dass ich dabei unter grossen Stress stehe, denn sie haben keine Angst und lassen sich nicht von mir irritieren. Sie geniessen es, überall neue und fremde Gerüche aufzunehmen. Mal etwas anderes zu sehen und zu erleben als die Natur in allen zu bietenden Varianten.

Und noch etwas zum Thema Angst. Ich bin als Kleinkind eine Rolltreppe Kopfüber herunter gefallen und habe mir, da die Rolltreppe keinen Schutz hatte, die Finger in den Schlitz (da wo die Stufen im Boden verschwinden) geschnitten. Dadurch habe ich eine regelrechte Phobie vor Rolltreppen entwickelt. Meine Mutter hatte mich am Anfang immer die Rolltreppe hochtragen müssen und später, als ich grösser war, hat sie mich an der Hand draufgescheift. Ich habe dabei immer ein grosses Geschrei gemacht. Denn manchmal gab es kein Treppenhaus im Kaufhaus auf das ausgewichen werden konnte. Vor 40 Jahren wurde auch noch kein Terz über Angstverhalten gemacht, da musste man einfach durch. Heute ist für mich Rolltreppe fahren, gerade runter, immer noch ein Horror den ich nicht durchstehen möchte. Nur gibt es heute noch weniger Treppenhäuser die für Kunden benutzt werden können. Also muss ich da durch und auf die sich bewegende Stufe treten. Da ich es nicht sofort kann, sondern immer einige Stufen in der Bewegung beobachte, rempeln mich oft andere Leute an, oder gehen so dicht an mir vorbei, das meine Angst herunter zu fallen noch verstärkt wird. Da ich Rolltreppen weder aus meinen Leben entfernen kann, noch darauf verzichten kann einige Dinge zu erwerben, muss ich mich jedes Mal meiner Angst stellen, mit ihr leben und das beste daraus machen. In dem Sinn, gib den Hund eine Chance seiner Angst zu begegnen, und wenn nicht zu überwinden dann wenigstens damit umgehen zu können. Das gibt ihn mehr Freiheit und mehr Lebensqualität.

Gruss
Beowulf

Cherli 22-11-2011 23:19

Hallo Beowulf

Es war auch nicht so gemeint, dass Fenrir nur das Nötigste kennen lernen soll.
Nur ist es momentan so, dass er selbst ja enorme Ängste zeigt und ich lieber erst diese abbauen werde, als diejenigen, welchen er selten bis nie ausgesetzt sein wird.
Momentan kommt er ja kaum zum Haus raus, ohne gleich wieder rein zu wollen.
Sobald er zu Hause (sprich 10km Umkreis ums Haus) stressfrei leben kann, gehe ich gerne auch weiter.
Momentan muss ich aber in erster Linie Vertrauen aufbauen, denn bisher habe ich nicht regelmässig mit dem Hund gearbeitet (leider), komischerweise mag er mich trotzdem sehr...

LG Cherli

GabrielaVesela 23-11-2011 01:26

Die Beziehung macht bestimmt viel aus. Der Schäferhund wo ich schrieb hatte sich bei erstemal in unsere wohnung auch nicht getraut die steile treppe hoch zu gehen, ich hatte also 2 möglichkeiten..ihn zu zwingen oder es erst abwarten. Diesmal wartete ich ab und 14 tage später nahm ich ihn wieder mit zu der treppe...und nun, er ging diesmal hoch...:-) vielleicht war es die richtigere entscheidung , ihm nochmal zeit zu lassen, mir vertrauen und freiwillig mitzugehen...Eigenen hund, den ich von klein auf habe und davon ausgehe, dass er mir traut aber nur angst hat vor treppe, würde ich schneller zwingen, als einen, der mich noch nicht so gut kennt...
Lass euch Zeit Cherli...:-)

hanninadina 23-11-2011 01:39

Cherli, du machst es schon richtig. Beowulf scheint zu übersehen, dass der Hund schon auf "Nichtsozialisierung" geprägt ist und du nicht bei Null sondern - 100 anfängst. Dazu kommt überhaupt die spannende Frage, ist es möglicherweise nicht nur negativ Erfahrung, die ihn geprägt hat, sondern genetisch fixiert. Vielleicht kannst du uns mal den vollen richtigen Namen sagen, dass man ggfls. aufgrund seiner Herkunft sagen kann, ob er vielleicht eher von "scheuen" Eltern oder Großeltern kommt.

Deine Einstellung ist richtig. Ich bin ein Sozialisierungsfreak. Aber die Kunst besteht auch darin zu erkennen, ob man ein Tier ggfls. überfordert. Dann ist weniger mehr!

Grundsätzlich sehe ich es schon wie du Beowulf, von Welpenbeinen an so früh wie möglich so viel wie möglich machen. Ein zu viel gibt es nicht. Man weiß nie, wo das Schicksal den Hund hinführt. Aber hier haben wir einen bereits 17 Monate alten Junghund, den sein Schicksal ja leider schon woanders hin führt.

Das der Hund nicht gern aus dem Haus geht, hat eine einfache Erklärung, er hat Panik, dass er aus dem neuen zu Hause, das ihm anscheinend gut gefällt, wieder weiter gegeben wird! Hunde, die weggeben werden, können da eine Neurose entwickeln. Deshalb nimm dir Zeit. Es kann 2-3 Monate dauern, bis er die Sicherheit hat, dass er für immer bei dir bleibt.

Wie Katrin oben schon schrieb, das Vertrauen zu dir ist das wichtigste und wenn man ständig Dinge tun würde, vor denen er Angst hat, wie soll er einem dann vertrauen?

Du schaffst das.

Christian

Cherli 23-11-2011 08:07

Hallo Christian

Fenrir ist ein "Crying Wolf aus dem P-Wurf (Ich bin ehrlich, ich hab keine Ahnung, wie er als Welpe hiess, muss erst das Papier raussuchen).
Weiterreichen will ich ihn nicht, keine Sorge, aber ihn ständig im Haus zu lassen ist auch nicht optimal, dazu leidet er zu sehr an Zerstörungswut (Ja, ein weiteres Problem, er kann nicht gut alleine bleiben...) Dies liegt aber, wie ich vermute, vorallem daran, dass er weder physisch noch psychisch ausgelastet ist. Darum würde ich ihn gerne schon dieses Jahr als Co-Leader vor dem Schlitten einsetzen. (Der soll körperlich und kopflastig arbeiten!, zumal das Risiko besteht, dass ich meinen Mischling nicht mehr ewig haben werde...)

Ich wünsch allen noch einen schönen Tag...
Gruss Cherli

Draco 23-11-2011 09:17

Guten Morgen,

meine eigene Meinung dazu: Ich würde erstmal damit anfangen, das Vertrauen und die Bindung zu einander aufzubauen und zu stärken und wenn die Bindung soweit stimmt, dann würde ich mit der "Re-"Sozialisierung beginnen und immer mehr ausweiten. - Jetzt am Anfang würde ich ihn sich erstmal einleben lassen (was vielleicht auch etwas länger dauern kann). Auf jeden Fall ihm Zeit lassen/geben und nicht zu viel Druck ausüben.

Lieben Gruß

Angela

Juri Z.P. 23-11-2011 09:25

Hallo Cherli,
Ich habe dir eine PN geschickt:-)
Liebe Grüße
Mariana mit Papa;-) Juri

Torsten 23-11-2011 22:10

Quote:

Originally Posted by Beowulf (Bericht 413537)
Hallo!
Keiner von uns hat gemeint, dass direkt mit dem Hund eine Extremsituation provoziert werden soll. Sicher sollte in kleinen Schritten geübt werden. Nur ob es wirklich reicht, einen Hund nur auf seine Alltagssituationen zu sozialiesieren? Was ist, wenn ein unvorhersehbares Ereignis kommt, wo der Hund in eine Angstsituation gebracht werden muss?

Immer schön langsam mit den jungen Pferden (Hunden), es gibt einen Begriff, ich weiß nicht ob der dir was sagt, denn der heißt Schwerpunktprinzip. Und genau danach sollte man bei den Übungen handeln, was heißt, dem Hund zuerst solche Dinge bei bringen die für ein normales und angenehmes Zusammenleben wichtig sind - zu den extremen Situationen kann man dann über gehen, wenn das 1 mal 1 sitzt ....
Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut wurden ......
Quote:

Grundsätzlich sehe ich es schon wie du Beowulf, von Welpenbeinen an so früh wie möglich so viel wie möglich machen. Ein zu viel gibt es nicht.
Doch gibt es sehr wohl, wenn der Hund dabei permanent überfordert ist muss man sich nicht wundern wenn man eine nervöse Raute an der Leine hat die zwar jede Situation mit macht aber eben wegen der Überforderung die anfangs voraus ging trotzdem unter Stress steht..... das sind dann u.a. die sogenannten (falsch verstandenen) aggro TWH. Denn Sozialisierung ist auch lernen und wenn ich beim lernen jemanden überfordere, muss ich mich über "Amokläufer" nicht wundern ..... immer schön Alles zu seiner Zeit im richtigen Maße .....
Bei all Dem ist aber das Vertrauen und die Akzeptanz zum Hundeführer unabdingbar, solange dass nicht vorhanden ist wirst du auch nie einen sicheren Hund haben oder ihn in die Richtig erziehen können. Ist der Besitzer/Hundeführer nicht souverän wird es der Hund auch nicht sein .....

Beowulf 23-11-2011 22:46

Hallo!
Doch ich habe verstanden um was es hier geht. Auch habe ich gelesen, das der Hund erst demnächst übernommen werden soll und noch beim Vorbesitzer oder im Tierheim ist. Ich habe nur meine Gedanken mitgeteilt und hinterfragt ob es sinnvoll ist, den Hund nur für seinen Alltagsablauf zu sozialiesieren. So habe ich es aus Cerlis Geschriebenen entnommen. Das erstmal Vertrauen zum Hund aufgebaut werden muss, habe ich vorausgesetzt. Das jeglicher Stress vermieden werden soll, finde ich persönlich als nicht förderlich für die Persönlichkeitsbildung. Wozu auch Selbstbewustsein gehört, welches wiederum für die Angstbewältigung förderlich ist. Wie man dabei vorgeht, sollte nicht in einen Forum diskutiert werden, sondern auf die beiden Individuen Hund und Mensch abgestimmt werden. Als Hundehalter sollte man seinen Hund so gut kennen, das man spürt bzw. weiss wie weit man gehen kann/soll.

Was ich dem Geschriebenen von Cerli entnehme ist. Der Hund will nicht aus dem Haus weil er Panik hat. Er ist weder phychisch noch physisch ausgelastet. Ihn so untrainiert vor einen Schlitten zu spannen würde ihm die Knochen und Gelenke kaputt machen. Er hätte mit 4 Jahren wie so viele falsch bewegten Hunde Ahtrose. Um das zu vermeiden müsste mit dem Hund in der Zeit von 1:00 Uhr bis 4:00 Uhr Ausdauer und Muskeln trainiert werden. Denn in der Zeit sind kaum Menschen und Autos auf den Strassen. Nur wer hält solche Nachtaktivitäten durch? Wie laste ich den Hund geistig aus, wenn er das Haus nicht verlassen will? Warum soll es in Ordnung sein, den Hund den Stress auszusetzen, im Haus alleine zu bleiben? Aber nicht ihn mit Angstsituationen zu konfrontieren? Ihr merkt selbst, der Hund beisst sich in den Schwanz. Es muss halt hier bei 100 angefangen werden, weil es versäumt wurde bei Null anzufangen. Dann kommt noch die nächst Frage. Wie baue ich Vertrauen auf, wenn ich weder Vertrauen gebe ( ich vertraue dem Hund und gebe ihm die Möglichkeit an den Aufgaben zu wachsen) noch Vertrauen fordere (der Hund muss mir Vertrauen das ich ihn sicher durchs Leben bringe)?
Ich habe Angel auch erst 2 Monate. Bei unserer ersten Begegnung hat sie mich als ihren Menschen gewählt. Ich brauchte kein Vertrauen aufbauen, denn sie hat mir ihr vollstes Vertrauen sofort gegeben. Ich darf es nur nicht verspielen. Dies war der Glücksgriff oder 6er im Lotto der nicht jeden im Leben zu geteilt wird. Wobei ich nie Probleme hatte, das Vertrauen von Hunden zu erwerben.

Cerli, Dein Hund zerstört das Haus weil er nicht alleine bleiben will. Ein rassetypisches Manko des TWH. Nur wenige können es, und das auch nur weil sei es in kleinen Schritten schon als Welpe gelernt haben. Da hilft keine geistige und körperliche Auslastung allein. Das wird meines Erachtens noch schwieriger als seine Panik vor allem. Denn allein zu Haus kann auf den Hund nicht eingewirkt werden. Angel zerstört weder Auto noch Wohnung aber ihr Heulen kann man meilenweit hören. Also auch die liebe supersozialiesierte Angel kann nicht allein zu Hause bleiben.

Gruss
Beowulf

Beowulf 23-11-2011 23:02

Hallo Torsten!
Du hast das "NUR" in meinen Zitierten überlesen. Denn es ist das gleiche was Du auch schreibst. Erst Anfangen und dann weiter machen. Ich hatte von Cerli verstanden, nur für ihre Alltagssituationen zu üben. Was sie bereits richtig gestellt hat.

Gruss
Beowulf

Cherli 24-11-2011 12:01

Hallo Beowulf

Der Hund ist noch beim Vorbesitzer, bin aber mehr oder weniger täglich dort und beschäftige mich mit Fenrir.
Definitiv wird er Dezember/Januar zu mir kommen.

Wie ich schon schrieb, wohne ich sehr ländlich. Wenn man über Umwege geht, schafft man es auch über Tag, dass einem kein Mensch begegnet. Meist nehme ich Fenrir dann mit zum spazieren, wenn er sowieso raus zum pinkeln muss. Dann kommt er auch mehr oder weniger gern mit.
Ich versuch momentan auch, ein leichtes Aufbautraining mit ihm zu machen. Welches dann auf Schnee fortgesetzt wird. (Ich betreibe ja auch nicht erst seit gestern Schlittenhundesport)
Und mit dem Schlitten fahre ich weder auf Zeit noch auf Distanz. mehr als 14km machen wir selten. Ich hab vor einigen Jahren damit angefangen, um meinen Mix auch im Winter sinnvoll bewegen zu können. (Und da er schlichtwegs kein Distanzläufer ist, halten wir es auf den kurzen Strecken.)
Und dieser wurde nicht zu letzt durch die Arbeit vor dem Schlitten und Langlaufski zu einem mehrheitlich sicheren Hund.
Und Erfahrungsgemäss wird der Mix vor dem Schlitten gewissenhafter Arbeiten als der TWH. Ich seh die Leaderarbei in dem Sinn eher als Aufgabe für ihn, die ihn physisch und psychisch fordert. Durch den Mix an seiner Seite ist er aber nicht auf sich alleine gestellt (Wie es mein Mix 3 Jahre lang war).
Und ich habe sicher nicht vor, ihn auf teufel-komm-raus vor den Schlitten zu prügeln!
Ich hab einfach die Erfahrung mit meinem (nicht einfachen) Mix gemacht, dass sich die Arbeit vor dem Schlitten und Ski sehr Positiv auf die Hund-Mensch-Beziehung, auf das Selbstvertrauen (beider Seiten) und das absolute Vertrauen gegenseitig (denn ich habe kein Problem damit, mich in der Nacht von ihm über den Trail führen zu lassen, ich weiss, dass er mich nicht in einen Baum oder den Abhang runter manövriert!) ausgewirkt hat.

Gruss Cherli

Juri Z.P. 24-11-2011 15:02

Hallo Cherli,
das hört sich doch gut an:-),
genau auf dem richtigen weg,
richtige Einstellung.


Ich denke am Telefon kommt man auch weiter - du hast meine Nummer du kannst jederzeit anrufen...
Ich helfe dir da gerne weiter....

Liebe grüße
Mariana mit Juri

Katrin 24-11-2011 21:10

@beowulf

ich muss gestehen dass ich vor dark auch so gedcaht habe wie du. ein hund (besonders ein twh) will immer bei seinem besitzer sein, da ist es besserr ihn überall mit hinzunhemen. heute sehe ich das eindeutig anders weil es bei meinem hudn so ist dass er deutlich weniger stress hat wenn er in seiner gewohnten umgebung alleine ist, als wenn er mit mir durch die innenstadt läuft. ich muss dazu sagen, dass wir unser leben so einrichtne, dass unsere hunde fast nie alleine sind, aber wenn ich mal in die stadt gehe nehem ich ihn nichtmehr mit.

übrigens habe ich mal irgendwo gelesen dass hunde zuerst eine ortsbindung aufbauen und dann eine personenbuindung. das heißt, dass er besonders am anfang die nähe zum zuhause braucht.

Beowulf 25-11-2011 01:22

Hallo Cerli!
Das hört sich doch gut an. Wenn Du so wohnst, dass der Menschenkontakt fein dosiert werden kann. Ich wohne auch sehr ländlich, nur am Rande einer Großstadt. Ich habe jeden Tag mit rücksichtslosen Radfahrern, irren Joggern und durchgeknallten Hundebesitzern zu tun. Je besser das Wetter umso mehr ist bei mir los. Ich hätte keine andere Wahl als das volle Programm, oder müsste Nachts gehen. Kannst Du ihn bei den Gassirunden eigendlich geistig beschäftigen? Ihn was suchen lassen, oder über Baumstämme klettern lassen? Sowas wie Agility im Naturparcur. Oder ist er dafür zu angespannt?

Hallo Katrin!
Mit der Ortsbindung ist mir das nur bei Katzen bekannt. Deshalb sollte eine Katze zu Hause bleiben und da versorgt werden wenn die Besitzer im Urlaub sind. Mit Angel hätte ich auch am ersten Tag losgehen können und die Welt umrunden, das wäre ihr egal gewesen. Sie fühlt sich da wohl wo ich bin. Wenn sie ohne mich in der Wohnung ist, dann wartet sie angespannt und fühlt sich erst wieder wohl, wenn ich wieder da bin. Also ein ganz anderer Typ wie Dein Hund. Sie entspricht voll und ganz meinen Rüden. Dem ist es auch egal wo er ist Hauptsache dabei. Eine Ortsbindung haben beide nicht. Beide können mit Stress umgehen. Sie erholen sich nach dem Stress schnell und werden auch nicht krank. Für sie ist Stress, angenehmer (es gibt was tolles) sowie unangenehmer, ein kurzzeitliches Ergeignis was wieder vorbei geht. Deswegen auch meine Einstellung, das nicht jeglicher Stress vermieden werden sollte. Denn Stress gehört zum Leben wie Trauer und Freude.

Gruss
Beowulf

Katrin 25-11-2011 09:54

klar, mam muss unterscheiden was man für einen hund hat. wir reden hier ja auch nicht vom normla sozialiserten hund sondern von einem der starke ängste hat...dark ist mir in den ersten tagen öfter abgehauen und als ich nach hause kam lag er ganz entspannt n seinem bett... da waar die ortsbindung definitiv zuerst da.

Cherli 25-11-2011 19:28

Hallöle

Fenrir ist nicht 17, sondern 20 Monate alt! :roll:(Jaja, ich weiss! auf 20 zählen lernt man in der ersten Klasse!:oops::oops:) Ist mir heute erst aufgefallen...

ich versuche ihn geistig zu beschäftigen auf den Spaziergängen. Wenn ich alleine mit ihm unterwegs bin, ist das schwierig, ist dann meist nur bedingt "anwesend". Da lass ich ihn auch nicht von der Leine, (häng dann die 10m Schleppleine dran) ich glaube aber, dass er nicht abhauen würde!
Hab ich meinen Mix und/oder Nachbars Saarlooshündin dabei, ist geistige beschäftigung auch schwierig. Ich kann ihn aber bedenkenlos von der Leine lassen. Denn vom Rudel weg geht man nicht! In der "Rudel"konstelation ist er der unterste. Die Saarloos und mein Duke haben sich (nach über 3 Jahren) immer noch nicht entschieden, wer nun dominanter ist...
Für Fenrir sind "Angstsituationen" aber wesentlich besser zu ertragen, wenn die 2 dabei sind. Werde nun erstmal vor allem zu zweit oder dritt mit ihm trainieren und hoffe, irgendwann allein mit ihm raus zu können...

Gruss Linda

Cherli 26-12-2011 11:41

Hallo zusammen

schlechte Nachrichten.
Auch mit intensivem Training wirds mit Fenrir nicht wirklich besser.
Er orientiert sich zwar stark an meinem Rüden, läuft mittlerweilen auch vor dem Schlitten, aber wirkliche Fortschritte macht er nicht.
Langsam aber sicher zweifle ich, ob ich dem Hund das bieten kann, was er braucht...

Hinzu kommt, dass die Saarloos-Hündin, welche im selben Haushalt lebt (und ich für die Zeit der Abwesenheit der Besitzer "betreuen" werde) trächtig ist. Die Trächtigkeit war nicht geplant, die Hündin war gespritzt.
Es wird also auch da noch eine Menge Arbeit auf mich zu kommen....

Ich weiss nicht wirklich, was ich mit diesem Beitrag bewirken will. Musste mir aber einfach mal den Frust von der Seele schreiben!

LG aus dem Schnee

engel63 26-12-2011 15:18

fenrir
 
moin

also für mich hört sich das an .als wenn du ihn nicht behalten möchtest

und das dur hören möchtest ..ja dann musst du ihn eben weggeben ..
warum überlegt man sich das nicht vorher .

und der wurf von der saarloss hündin ..dann müssen sich die besi eben drum kümmern ..sorry ich versteh das immer nicht ..traurig für den armen hund ..

gruss gaby

koboldine 26-12-2011 16:10

Sorry... was willst DU eigentlich?
Retter der Hunde eines anderen und deren Welpen und deren Leben? Oder Sammler von Hunden? Oder einem - 21 Mon. alten, schlecht auf Menschen sozialisierten - Rüden eine neue Chance bieten?

Wenn Du dich dann mal entschieden hast, kannst Du mit ein bis zwei Jahren Arbeit mit dem Rüden rechnen, bevor Du auch nur annähernd so mit ihm zusammen gehörst, wie mit Deinem Duke. Wobei ich nicht weiß, wieso man sich zwei Rüden halten muss - aber das ist Deine Emtscheidung...

Was soll das "ich mach jetzt seit vier Wochen mit nem Leihhund ein bisschen auf Sozialisation" - und jetzt kommen Zweifel?
Wenn so deine Einstellung ist, lass die Finger davon. Der Hund wird besser klar kommen, wenn er nicht weiß was noch geht, wenn er nicht einen Platz in "deinem" Rudel findet UND ihn dann wegen Deiner überzogenen Erwartung an ihn und dich alles wieder verliert.

Mag jetzt hart klingen, aber so was unentschlossenes und ungeduldiges braucht kein Hund - schon gar nicht einer, der noch viel lernen muss...

Manchmal versteh ich schlicht nicht, was das werden soll?!??!
Gruß
Koboldine

Cherli 26-12-2011 17:12

Hallo Koboldine und Engel

Die Situation ist etwas komplexer, und es geht net drum, dass Fenrir nun abgeschrieben ist.
Mir war und ist auch klar, dass er nicht innert 4 Wochen resozialisiert werden kann.
Überzogene Erwartungen habe ich hier nie niedergeschrieben. Mir ist einfach wichtig, dass der Hund ein anständiges Leben führen kann.
Ob bei mir oder wem anderen, ist zweitrangig! Nur lässt sich für so einen Hund offensichtlich nicht leicht eine geeignete Person finden!
Denn diese wurde längere Zeit gesucht, bevor ich zur Debatte stand.
Wieso sollte man sich keine 2 Rüden halten? Meiner Verträgt sich besser mit Rüden als mit Hündinnen, hinzu kommt, dass sich die 2 gut verstehen.

Es fällt immer leicht, über Leute zu urteilen, die man nicht kennt. Du hast keine Ahnung, wie viel Geduld und Entschlossenheit ich besitze, dennoch urteilst du. Respekt, ich kann nicht über die eigenschaften von "Internetbekanntschaften" urteilen...

Das mit der Saarloos ist auch nicht ganz so einfach.
Sie lebt im selben Haushalt wie der TWH, ist aber wesentlich besser sozialisiert.
Die Besitzer werden für einige Zeit abwesend sein, dass ich die Saarloos in solchen Situationen betreuen werde, war klar, seit ich mit ihr arbeite (und das sind 4 Jahre).
Ist immer einfach zu sagen, sollen sie sich drum kümmern! Klar, korrekt wäre es. Nur gibt es manchmal Situationen, in denen man keinen Rückzieher machen kann.

Gruss Cherli

koboldine 26-12-2011 18:04

Deine Reaktion ist interessant: Du siehst Dich als geduldig und in der Pflicht. Aber Du musst Dir Luft machen und den Frust los werden, den Du dir damit aufbaust, dass Du Verpflichtungen für andere übernimmst, die auch noch rücksichtslos diese Verpflichtung vermehren.

Das hat nix mit "kennen" oder "be-/verurteilen" zu tun. Sondern ist Reaktion auf diese Worte (nur Worte in irgendeinem Forum - jedoch ist die Intension sie zu schreiben "Mitteilungsbedürftigkeit" gewesen)
Quote:

Originally Posted by Cherli (Bericht 416695)
schlechte Nachrichten.
Auch mit intensivem Training wirds mit Fenrir nicht wirklich besser.
<...> aber wirkliche Fortschritte macht er nicht.
Langsam aber sicher zweifle ich, ob ich dem Hund das bieten kann, was er braucht...

Und das nach vier Wochen. Ok, da hast Du vielleicht eine andere Vorstellung von Geduld, als ich.
Das ist eine Feststellung, mit meinem Maßstab - kein Urteil.


Quote:

Originally Posted by Cherli (Bericht 416695)
Hinzu kommt, dass die Saarloos-Hündin, welche im selben Haushalt lebt (und ich für die Zeit der Abwesenheit der Besitzer "betreuen" werde) trächtig ist. Die Trächtigkeit war nicht geplant, die Hündin war gespritzt.
Es wird also auch da noch eine Menge Arbeit auf mich zu kommen....

Hier - entschuldige, wenn es so flapsig rüber kommt - lamentierst Du über die Verantwortung und Arbeit, die dir offensichtlich ungefragt auferlegt wird.
*Ich* würd die Leuts fragen, ob sie nen A**** offen haben und *ich* würd den Leuten erklären, dass sie sich da wohl nen andren Dummen suchen müssen, weil *ich* ziemlich empfindlich darauf reagiere, wenn fremde meine Ressourcen einteilen und sich ins Fäustchen lachen - sie machen Mist und Prima haben auch schon jemanden, der's ausbadet...ne, nicht mit mir - wenn Du es so dar stellst, und so auch unterstützt, warum belastest es Dich dann bis zum Frust?

Warum keine zwei Rüden? Weil *mir* die Gefahr, dass der Jumghund erwachsen wird und dann die Streitereien zu Hause losgehen, zu groß wäre.
Auch hier: *ich* - immer noch kein Urteil oder ähnliches...

Wenn Du so ein Post absetzt, rechnest Du doch mit Antworten, oder nicht? ICH kann nur so antworten, wie ICH es aus deinem Post lese und MEINE Meinung dazu schreiben.

Sorry, ich bin nicht der "ach nein wie furchtbar, du Armes " eine Runde Mitleid Typ, also antworte ich auch so nicht. Dafür muss man niemanden kennen, noch muss man "die Situation" kennen, weil Du sie nicht näher beschreibst. Tja... und daher...
Gruß
Koboldine

Torsten 26-12-2011 22:28

Quote:

e Situation ist etwas komplexer, und es geht net drum, dass Fenrir nun abgeschrieben ist.
Mir war und ist auch klar, dass er nicht innert 4 Wochen resozialisiert werden kann.
Überzogene Erwartungen habe ich hier nie niedergeschrieben. Mir ist einfach wichtig, dass der Hund ein anständiges Leben führen kann.
Ja was genau stellst du dir denn unter resozialisieren und einem anständigen Leben vor? Ein Leben und eine Resozialisierung nach deinen Maßstäben.in dem DU den Hund da hin drückst wo er nicht sein dürfte oder nicht sein will ? Entschuldige, ich hab mir das Thema noch mal durch gelesen und wollte eigentlich nichts schreiben, aber um so mehr ich lese um so mehr bekomme ich den Eindruck, dass du es bist der hier oder anders wo um Anerkennung bettelt, dabei einem Lebewesen offensichtlich nicht die Chance gibt mal selber zu sagen in welche Richtung es gehen könnte um mit ihm auch gut klar zu kommen. Wenn ich lese was du von dir gibst, erweckt sich mir der Eindruck, dass du unter dem Blinden der Einäugige bist, der sich zum Anführer für irgend Etwas macht.
Quote:

schlechte Nachrichten.
Auch mit intensivem Training wirds mit Fenrir nicht wirklich besser.
Er orientiert sich zwar stark an meinem Rüden, läuft mittlerweilen auch vor dem Schlitten, aber wirkliche Fortschritte macht er nicht.
Und das ist für dich eine Resozialisierung? Naja, dann solltest du deinen Rüden auch noch weg geben, weil er nicht in der Lage ist den Jungen was bei zu bringen (ist doch jedes Mal das Selbe mit dem dummen Hunden) HALLO DU SOLLTEST MAL AUFWACHEN!
Quote:

Langsam aber sicher zweifle ich, ob ich dem Hund das bieten kann, was er braucht...
Ja das glaube ich dir ungesehen, denn wenn ich deine Post lese, lese ich immer nur "ICH" "ICH" UND WIEDER "ICH" .... offenbar bist du dort bei den Leuten dessen Hunde sie dir anvertrauen, so was wie ein selbsternannter naja ich weiß nicht was, aber Keiner der sich sonderlich mit Hunden und ihren Bedürfnissen aus kennt. Du scheinst von dem Hund, der sich an dir orientiert, was zu erwarten was du ihm selber überhaupt nicht vermitteln kannst. Weiter setzt du die Latte so hoch, dass du nach 4 Wochen schon bemerkst, dass es wohl doch nicht so toll läuft - wohlgemerkt nach 4 Wochen! Vielleicht wäre es mal an der Zeit, dass du versuchst dem Hund etwas Vertrauen ein zu räumen und die Erziehung in der ersten Phase mal selber übernimmst und nicht deinen Rüden machen lässt. An dir orientiert sich der Hund im normal Fall sofern du ihn davon überzeugen kannst, das du auch die nötigen Qualitäten dafür hast. Hundeerziehung ist nun mal zwei Schritte nach vorn und einer wieder zurück, Zeitdruck ist da vollkommen fehl am Platze und zu hoch geschraubte Erwartungen sollte man bei sich ansetzen udn nicht beim Hund. Das was du mit dem Hund erreichst, ist der Spiegel deines Könnens und die daraus folgenden Reaktionen deines Hundes..... Zum Anderen machst du mir den Eindruck, dass du dir selber zu viel aufgebürdet hast mit dem du eindeutig überfordert bist. Und komm mir jetzt nicht damit, dass man dir das was du hier schreibst auferlegt hat, denn wenn es so ist, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder bist du ein Willenloser Mensch, der nicht den Arsch in der Hose hat "nein " zu sagen, oder du bist derjenige der sich selber so interessant gemacht hat, dass man dir dir die HUnde in dem Glauben gibt, dass du dafür auch prädestiniert bist. Welche der beiden Dinge zu treffen kannst nur du mit dir selber klären. Aber die Überforderung sehe ich so oder so ..... und das solltest du ändern. Schalte mal einen Gang zurück und schalte deinen Kopf ein, beginne mit dem Hund allein erst mal Vertrauen zu sähen und zeige ihm, dass er sich an dir orientieren kann, weil du die Persönlichkeit dafür besitzt .... (ab und an kannst du ja auch deinen Rüden dazu nehmen, ihm aber nicht die ganze Arbeit überlassen), wenn das dann sitzt (und du wirst es merken - weil der Hund dir es spüren lässt), dann beginnst du ihn sich intensiver an deinen anderen Hund orientieren zu lasen für eventuelle Arbeiten ......

Sefie 28-12-2011 13:30

was erwartest du eigentlich nach 4 wochen????? nach 4 wochen hast du glück wenn der hund sich dir überhaupt schon vernünftig angeschlossen hat. da solltest du erstmal an dem vertrauen zu dir arbeiten und nicht versuchen ihn an gott und die welt zu gewöhnen... er muss doch erstmal mit eurem alltag komplett klar kommen bevor du den nächsten schritt machen kann....
wovon träumst du nachts?? aber ist natürlich das einfachste zu sagen, ich bin dem hund nicht gewachsen.... ey sorry

wie hast du dir denn das vorgestellt?

koboldine 28-12-2011 14:01

ups...sefi...Du kannst dich ja richtig aufregen... scnr ;-)

engel63 28-12-2011 17:25

Fenrir
 
mann mann

ich hab meinen gebrauchten hund jetzt ne halbes jahr ..gut dafür ist es ein mädel und kein 2 rüde .aber mann muss sich doch erst an einen gewöhnen ..
ich verstehe nur nicht .warum du ihn genommen hast .du kannstest den hund .wusstest das er ängstlich ist .ich denke du bist überfordert ganz gewaltig ..und ehrlich gesagt weiss ich nicht ich ich dir meinen auch wenn ungwollten saarloos nachwuchs überlassen würde ..obwohl die hündin gespritz wurde hätte man nachträglich bestimmt was machen können ..aber vlt kannst du ja davon einen behalten ..


gruss gaby

Sefie 29-12-2011 13:53

petra wer kann sich denn über sowas nicht aufregen;-P 8)

Beowulf 29-12-2011 22:55

Hallo!
Mal meine Erfahrungswerte mit meiner Hündin, ich habe sie jetzt 3 Monate. Vieleicht hilft Dir das als Anhaltspunkte wie lange eine Eingewöhnung dauern kann. Auch wenn ich, wie bereits geschrieben einen einfachen Hund habe. Nach den ersten Tage war die Rudelbildung draussen so stark, dass ich zwei Hunde an der Leine hatte, die alle anderen fressen wollten. Jetzt bin ich so weit, das nur noch gestänkert wird, wenn der andere Hund stänkert. Der Weg bis hier hin war Nervtötend und harte Arbeit. Mit guten Erfolgen und harten Rückschlägen. Wenn ich damit nicht gerechnet hätte, dann wäre ich verzweifelt. Die ersten zwei Monate war die Hündin ausgesprochen Leichtführig, dann hatte sie sich endgültig eingelebt und fing an Grenzen anzuzweifeln. In diesen Monat hat sie viel Vertrauen verspielt was sie sich jetzt zurück erarbeiten muss. Was bedeutet, kaum noch Freilauf, wer nicht zuverlässig hört darf nicht frei laufen. Meine Meinung! Jede Menge Unterordnungsübungen und das Trailen ist im Moment gestrichen. In den letzten Tagen wird alles wieder besser, und ich hoffe, das die Rebellion bald vorbei ist. Denn sie hat mir gezeigt, das sie es kann. Was noch auf mich zukommt weiss der Himmel, ich rechne mit allen, dann kann mich nichts schocken.

Gruss
Beowulf


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