Wie ich schon gesagt hatte, füttere auch ich hauptsächlich Fleisch - inkl. Knochen! und Knorpel was beim "barfen" natürlich wichtig ist, eben wegen dem Phosphor/Calzium-Verhältnis (ansonsten Calzium zufüttern). Ich versuche, so viel wie möglich unterschiedliches Fleisch zu füttern, wobei es bei Kaninchen und Lamm auch relativ schwierig wird, da nicht direkt Lieferant vorhanden: verschiedenes vom Rind - Herz, Zwerchfellfleisch (sehr sehnig und gut fürs Kauen), Ochsenschwanz, sonstige "Fleischabschnitte", manchmal Beinfleisch (je nachdem wie mein "Schlachter" drauf ist
) Innereien (Leber, Niere - aber nicht zu viel & zu oft), Pansen, Schlund und Brust- oder Hüftknochen (an denen können sie schön lange nagen und schlussendlich bleibt nur die Röhre übrig) - ausserdem Hühnchen (auch ganze), Putehälse, Fisch, Lamm, Kaninchen...
Wie ebenfalls gesagt, ergänze ich mit Gemüse und Obst, Nudeln, Reis, Kartoffeln (aber nicht jeden Tag) und füge dann ganz unterschiedlich verschiedene Öle, wie Sonnenblumen- Distel- Rhaps- Oliven- oder ein Ölgemisch und ein paar Tropfen Nachtkerzenöl (ungesättigte Fettsäuren) hinzu, sowie eine Kräutermischung, manchmal Knoblauch. Manchmal bekommen sie auch Quark/Hüttenkäse, Eier, Suppe und sonstige Essensreste. Getreide füttere ich kaum.
Ich bin mit meiner Art zu Füttern bisher nicht schlecht gefahren - ich mache das jetzt seit 1 1/2 Jahren. Die Hunde sind gesund und fit, das Fell glänzt, und das schöne ist, dass soviel verwertet wird, dass die "Restausscheidungen" - im Vergleich zur TroFu-Fütterung - echt bescheiden sind.
Meine kleine Hündin ist ein "schlechter Futterverwerter" (so nennt man die doch, oder, die viel fressen können ohne viel zuzunehmen) - die nur aus Haut und Knochen bestand , als ich sie aus dem Tierheim geholt hatte - und wollte damals zu TroFu-Zeiten auch nicht wirklich zunehmen... Seit der Umstellung (ich hatte ihr am Anfang für etwa 4 Wochen Enzyme zugefüttert) hat sie kräftig zugelegt - und war ein halbes Jahr später kaum wiederzuerkennen...
Auch ich - bzw. meine Hunde
- legen meist einmal in der Woche, manchmal auch in der zweiten Woche erst - einen Fastentag ein.
Ich habe im letzten Jahr nach drei Monaten "barfen" ein Blutbild machen lassen mit normalen Blutwerten und nun vor etwa einem 1/4 Jahr wieder. Die Phosphorwerte waren minimal zu hoch - aber ich weiss, dass ich die Wochen zuvor relativ viel Fleisch und relativ wenig Knochen gefüttert hatte. Meine TA hielt es nicht für erwähnenswert. Ansonsten alles ok.
Ich persönlich finde 2/3 Getreide und Gemüse relativ viel - für einen Carnivoren. Insbesondere da ja - wenn ich mich nicht irre - gerade der hohe Getreideanteil im TroFu bei Hunden oft zu Allergien führt - und Getreide auch "Ablagerungen" an den Knochen verursacht ???? (Tierärzte sind gefragt...) Auf der anderen Seite - wenn es für den Hund passt, warum nicht.
Grundsätzlich frage ich mich, ob es überhaupt ein "richtig" oder "falsch" füttern gibt. Millionen von Hunde werden mit TroFu alt, ohne krank zu werden. Viele Strassenhunde (und Hofhunde?) ernähren sich von Essensresten - und wohl absolut nicht "ausgeglichen" oder mit 90% Fleisch... Ich glaube, dass sich der Hund da - wie bei allem anderen auch - echt gut anpassen kann. Hinterfragen würde ich meine Fütterung dann, wenn der Hund krank davon würde (z.B. Allergie). Ich würde auch behaupten, die meisten Menschen essen nicht nur gesund...
Zudem denke ich, das Füttern schliesslich auch für den Besitzer stimmen muss - wenn jemand mit "barfen" nichts anfangen kann - warum soll er dann... Oder warum nicht so Füttern wie Marion. Ich kenne auch einige, die ihre Hunde so füttern und die genauso gesund sind. Oder solche, die mal TroFu, mal Fleisch, mal Essensreste füttern, wie es gerade passt. Auch diese Hunde leben gut...
Gruss, Petra