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Old 10-04-2006, 21:38   #47
Nebelwölfe
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Originally Posted by Outlaw-T
Es bestätigt aber wiederum meine Theorie , das auch die Verhaltensforscher und Biologen von subjektiven Erkenntnissen leben , die ständigen Verenderungen unterzogen sind ( man lernt nie aus und weiß noch lange nicht alles) Die Studien von Eric Ziemen waren , zu den heutigen Erkenntnissen , sicher noch sehr frisch oder jung .
Ich denke nicht, dass das mit Subjektivität zu tun hat, sondern lediglich damit, dass sich den Wissenschaften immer neue und bessere Möglichkeiten auftun, etwas zu erforschen. Änderungen gibt es nicht nur in der Verhaltensforschung und in der Biologie. Wenn ich so sehe, was gestern noch als "gesund" propagiert wurde - wo man heute weiss, dass es doch gar nich so gesund ist (oder umgekehrt!).

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Auch bei der Ausgeglichenheit eines Rudels hängt das schon von der Überlegenheit der Rudelführer ab , aber ich habe wiederum gelesen und auch gesehen , das der Omega in einer solchen Struktur eine nicht unwesentliche Rolle in seiner Eigenschaft ( nicht ausschließlich ) als " Blitzableiter dient und so mit die Spannung aus dem Rudel nimmt.
Das bestreitet sicher niemand. Ein Wolfsrudel kann - muss aber nicht - einen Prügelknaben haben. Widerspricht ja dem Gesagten auch nicht - denn ich gehe mal davon aus, dass es in einem harmonischen Rudel wohl eher weniger einen "Blitzableiter" benötigt, als in einem, in dem es immer wieder zu Querelen kommt.

Beachten muss man natürlich bei Dokumentationen auch, ob diese aus Beobachtung an Gehegewölfen oder aus Feldforschung resultieren. Denn es kann doch gravierende Unterschiede zwischen den Forschungsergebnissen geben, da sich Rudelverhalten von Gehegewölfen und freien Wolfsrudeln aufgrund der Gegebenheiten unterscheiden (können). Das fängt damit an, dass Gehegerudel meist "zusammengewürfelt", die Rudel draussen aber meist "Familienverbände" sind, die aus Elterntieren und 2 bis 3 Generationen Nachkommen bestehen. Dort ändert sich die Rudelzusammensetzung immer wieder, da jedes Jahr Welpen geboren werden, die im Rudel bleiben bis sie geschlechtsreif sind und dann normalerweise als Jungwölfe abwandern. Im Gehege bleibt das Rudel im Normalfall "das Leben lang" in der gleichen Konstellation bestehen. So ist natürlich die Konkurrenz im Gehegerudel um einiges grösser - und das bringt sicher mehr "Reibungspunkte" und Disharmonie mit hinein. Und damit auch mehr Prügelknaben, die draussen ebenfalls abwandern könnten, was leider bei den Gehegewölfen ja nicht möglich ist. Abgesehen davon, dass die Gehegewölfe wohl einem wichtigen Teil ihrer ursprünglichen Aufgaben (Welpenaufzucht und Nahrungserwerb) nicht mehr nachgehen können - und sie somit wohl auch kaum "ausgelastet" sind.
Alles Faktoren, die zu mehr "Rudelstreitigkeiten" beitragen können...

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Es gibt sehr gute Dokumentationen die das belegen ( kann sie dir ja mal zu kommen lassen )...
Ja gerne! An solchen Sachen bin immer interessiert

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... auch wird in diesen Dokus darauf aufmerksam gemacht , das wenn ein Rudel zu groß wird und sich das Gebiet mit anderen Rudeln teilen muss , es nicht unbedingt von Vorteil ist um zu überleben . Eine wesentliche Rolle spielt dabei schon das Nahrungsangebot ( Menge ) .
Natürlich, Nahrung und Lebensraum sind immer ausschlaggebend für die Rudelgrösse. Ebenso wie auch die Grösse der Beute, so braucht es z.B. mehr Rudelmitglieder, um einen Elch zu töten, als ein Reh.

Gruss, Petra
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