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Old 15-03-2011, 18:36   #55
Astrid
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Häääää?

Bitte was genau hat Fuß laufen mit Bindung zu tun? So ein Schwachsinn...! Fuß laufen ist ein angelerntes Verhalten, eine Übung, so wie auch ein Platz oder gib Pfote oder mach Männchen oder weiß der Teufel was.

Bindung umschreibt meiner Meinung nach die emotionale Beziehung, aber ja - natürlich wächst diese, wenn man sich mit seinem Hund beschäftigt, was man zwangsläufig tut, wenn man mit ihm "arbeitet".

Erziehung beinhaltet für mich, dass Hund lernt, sich vom Menschen führen zu lassen und welches Verhalten in der menschlichen Welt erwünscht und angebracht ist und welches nicht (z.B. es ist nicht erwünscht, Jogger & Radfahrer fressen zu wollen, es ist nicht erwünscht, jeden 2-Beiner anzuhüpfen, es ist erwünscht, im Lokal ruhig unterm Tisch zu liegen bliblablup...). Ob und wenn in welcher Form Fuß laufen da dazu gehört, liegt doch am jeweiligen Mensch-Hund-Gespann und seinen Ansprüchen.

Vielleicht ist das in Ö. anders oder vielleicht hab ichs auch nur komplett falsch verstanden, aber hier umschreibt "Unterordnung" eine Reihe an festgelegten und klar definierten Übungen, welche in Prüfungen und auf Turnieren gezeigt und bewertet werden. Wenn man´s geschickt macht, lassen sich diese Übungen natürlich auch im Alltag einsetzen, in erster Linie sind sie - zumindest, wenn man Präzision und Perfektion anstrebt - meiner Meinung nach eher Richtung Hundesport einzuordnen. Und sehr viele Hunde, die mehr Sportgerät denn Familienmitglied sind, funktionieren am Hundeplatz 1A, "draussen" hingegen gilt eher das Motto: wehe, wenn sie losgelassen (wobei sie an der Leine eher an Mulis, denn an Hunde erinnern).

Hat man einen DSH (o.ä.), wird der wahrscheinlich auch wenn er sehr grob ausgebildet wird, eine "schöne" UO zeigen (zumindest für den Laien, "Insider" können anhand der bei den Übungen gezeigten körpersprachlichen Signalen meist schon sehen, wie der betreffende Hund gearbeitet wird). Bei einem TWH wage ich zu bezweifeln, dass der ein wirklich schönes Fuß zeigt, wenn der dabei gedrückt wird. Ebenso wie viele andere Rassen drauf schei.en werden und nur neben ihrem Herrli/Frauli herdackeln, wenn sie UO blöd finden (was allerdings nicht automatisch beinhaltet, dass sie dabei grob behandelt werden, es reicht häufig auch, dass die Übungen falsch aufgebaut wurden, dass der Mensch selbst keinen Spaß dabei hat usw.). Deshalb finde ich auch das Wort "Unterordnung" eigentlich doof - eine wirklich schön gezeigte solche, ist für mich viel eher Teamarbeit, denn "ich Boss, du machen".

Ich kenne sehr viele Hunde, die eine hervorragende Bindung zu ihren Menschen haben, die auch ganz toll mit ihnen zusammen arbeiten - trotzdem finden sie Fuß laufen kacke. So what?!

Und last but not least: für mich war im ersten Jahr v.a. wichtig, meine Hunde zu alltagstauglichen Begleitern zu erziehen; sie sollten meinen Alltag kennen und sich darin zurecht finden lernen, sie sollten diverse Situationen kennen lernen, mit denen sie immer wieder konfrontiert werden könnten, sie sollten lernen, was erwünscht und was nicht erwünscht ist, sie sollten lernen, sich an mir zu orientieren und sich von mir führen zu lassen - d.h. Vertrauen zu mir bekommen. Ich habe aber auch bereits den Grundstein für eine spätere sportliche Ausbildung gelegt - im Sinne von: dem Hund spielen (Balli und Beißwurst zerren) schmackhaft machen und dass er gerne mit mir zusammen zu arbeitet, weil es Spaß macht und sich lohnt...
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Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook


Last edited by Astrid; 15-03-2011 at 18:39.
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