Thread: Wolf gefällig?
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Old 22-08-2008, 13:24   #83
Hovawart
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FCI ist kein Garant für mich -er setzt nur klare Grenzen und die Vereine die drin sind erweitern diese nach eigenen Vorgaben. Das ist ja auch gut so, denn es gibt viele rassespezifische Krankheiten, deren Untersuchung in Verein X gut ist und in y unnötig.
Mir geht es bei der FCI Thematik darum, das man nur in einem Verein, der einen möglichst großen Anteil der Population ein Hunderasse die Möglichkeit hat
a) auf eine wesentlich breitere genetische Vielfalt zurückzugreifen
b) durch a) auf wesentlich mehr genetische Backgrounddaten zurückzugreifen

Ist ein Hund sauber und dann bricht zB Epilepsie auf, dann kommt eine sofortige Zuchtsperre -andere Zuchtvereine schreiben zB vor jedem Zuchteinsatz einen Tf4 Test vor, weil Probleme mit der Schilddrüse da sind. Die Nachkommen sind dadurch estmal potentielle Träger dieser Gene, insofern gilt es bei evtl. folgenden Zuchteinsätzen massiv darauf zu achten, das man keine Merkmalsträger doppelt.
Ich halte auch nichts davon, Merkmalsträger immer aus der Zucht zu ziehen, denn jedes Tier ist der Merkmalsträger von irgendwas -seriöse Zucht ist für mich diese Daten zu archivieren und zum Wohl der Gesundheit und des Standards einzusetzen.
Ein kleines Beispiel aus der Hovawartszene:
in unserem Verband gab es einen Rüden, der immer dann zum Zuge kam, wenn zB eine Linie etwas mehr mit HD auffällig geworden war. Die folgenden Generationen zeigten auffälig gute Hüften, was diesen Einsatz mehr als rechtfertigte.
Sein Wurfbruder hingegen vererbte HD, und das nicht zu knapp.
Beide hatten einfach unterschiedliche Gene, aber die Ergebnisse beider flossen in ein Zuchttierprogramm ein und so ist alles (bei uns für alle Züchter) 1:1 nachvollziehbar.
Merkmalsträger, die schwere Krankheiten bringen, gehören für mich definitiv nicht in die Zucht (zB Gefäßkrankheiten, schwere DH, PRA etc. pp), aber es bringt nichts, die Geschwister usw. erstmal pauschal zu verteufeln. Archivieren der Informaitonen und bewusstes Einsetzen der Zuchttiere ist für mich der Schlüssel zum Gesunderhalt einer Rasse.

Wenn diese Archivierung aller relevanten Daten in einem Drittverein passiert, dann ist das ja gut -aber ich habe hier in D nicht einen solchen erlebt, denn spätestens wenn VDH Tiere im Stammbaum waren, fehlten diese Ergebnisse, weil die eben nicht von dort weitergegeben wurden.
Wollen wir beispielsweise nur einen Rüden aus einem anderen VDH Hovawartverein (es gibt 3 davon), dann setzten sich die Zuchtwarte beider Vereine zusammen und gehen auf Analysekurs im Dogbase. So bleiben wichtige Daten erhalten.

Aber Fortschritt bringt da bestimmt http://idw-online.de/pages/en/news253028. Fortschritt, der -wie schon jetzt bekannt ist- auch auf viele anderen Krankheiten wie zB Hypertyreose (ich lerne nie, ob das so richtig geschrieben ist), Shunts, Stenosen, Katarakt usw. anzuwenden ist.

Aber bis das durch ist und für alle Rassen gilt (wir haben das Glück, das die Studie auch für Hovawarte genommen werden kann) geht halt noch etwas Zeit ins Land, und bis dahin kann man nur archivieren und anhand dieser Daten Auswertungen darüber machen, wie sinnvoll die Verpaarung XY ist.

Das ist in meinen Augen der Sinn der Hundezuchtvereine -zusätzlich zum Setzen von Rahmenbestimmungen, die auf die eigene Rasse zugeschnitten sind. Und sobald man diese Daten nicht hat, weil man im DRC oder sonstwo mit einem VDH Hund züchtet, dann ist das in meinen Augen keine seriöse Zucht mehr.
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Liebe Grüße,
Kerstin und ihr Hovawart Rudel
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