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Old 18-05-2012, 07:37   #5
PBH
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Hallo Manni,

Luminal gehört zur Gruppe der Phenobarbiturate. Diese belasten im Laufe der Zeit und mit zunehmender Dosierung die Leber. Es wäre da schon recht praktisch, wenn die Leber mit z. B. Mariendistel-Präparaten in zwischenzeitlichen Kurintervallen etwas zu entlasten, denn Auslöser für die Anfallshäufigkeit kann u. U. auch ein belastetes Organ sein, welches Einfluß auf den Stoffwechselregelkreis im Körper als größtes Entgiftungsorgan hat (Warum wurde wohl Luminal fast vollständig aus der Humanmedizin verdrängt?).
Hier mal zwei Links, die du voraussichtlich schon kennst, zur Epilepsie beim Hund:
http://epilepsie-beim-hund.de.to/med...ehandlung.html
http://www.epilepsie-beim-hund.de/la...primidon.phtml .

Bei dem Labrador eines Bekannten wurde zunächst auch, unter ansteigernder Anfallshäufigkeit, die Dosis Luminal erhöht. Dann bekam dieser noch unterstützend Diazepam. Nach zwei Jahren der Behandlung sollte er dann auf tierärztliches Anraten eingeschläfert werden (bei gemeinsamen Spaziergängen mit diesem Hund hatte ich den Eindruck, der betroffene, knapp dreijährige, Hund sei nur noch eine leere Hülle und stände allenfalls nur noch neben sich).
Auf mein Anraten und mit tierärztlicher Unterstützung erhielt dieser Hund dann Tegretal mit retardierender (zeitverzögert) Wirkung, da Hunde dieses Mittel zu schnell verstoffwechseln. Es war wohl schon zu spät für diesen Therapiewechsel, denn noch während der Umstellung auf das begleitend gegebene neue Medikament mußte der Hund nach einem weiteren Jahr euthanasiert werden, denn obwohl zuvor die Anfallshäufigkeit sich verringert hatte, nahm sie vor seinem Lebensende dann doch wieder zu.
Auslöser hierfür könnte auch die mangelnde Entgiftungsleistung der Leber gewesen sein, weil ein Leberkrebs die Organleistung bereits auf unter 10 % hatte sinken lassen.
Gruß
Heinz
PS: die Tierärztliche Hochschule Hannover scheint im Bereich der Epilepsie beim Hund zu forschen, zumindest gibt es dort die Möglichkeit Blutproben betroffener Hunde einzuschicken und einen ausgefüllten Fragebogen einzusenden. Hier der Link zu den Seiten: http://www.tiho-hannover.de/kliniken...che-epilepsie/
Schätzungen zufolge sind 4-5% aller Hunde anEpilepsie erkrankt. Davon scheinen ca. 30 % absolut therapieresistent zu sein, bei weiteren ca. 30 % kann es unter einer Medikamententherapie zu einer Abschwächung der Symptome führen (Anfallsintensität sinkt), und bei den restlichen ca. 40 % der an Epilepsie erkrankten Hunde werden die Anfälle mindestens reduziert bis vollständig ausgeschlossen.

Last edited by PBH; 18-05-2012 at 08:04. Reason: PS hinzugefügt
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