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Old 03-02-2011, 17:32   #35
hanninadina
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Das Beispiel von mir mit den beiden Deutschen Schäferhunden, die in den 50er Jahren in meiner weitläufigen Familie gehalten wurden und wie hochgradige Wolfshunde aussahen - meint sehr wölfisch -, nochmal zu Erinnerung, weiße Wolfsmaske, graues Fell, lange Beine, die vorne eng stehen, zeigt, dass nicht nur in den 1910ern Wölfe eingekreuzt wurden. Da allerdings offiziell. Oder anderes gesagt, dass offensichtliche "fälschen" von Papieren, um andere Tiere (Wölfe, Wolfshunde) in Rassen einzuführen, hat schon immer statt gefunden. Die Zuchtbuchnummer um die 65 des Deutschen Schäferhundes dürften aus den vor 1910er stammen, Rasse wurde 1899 gegründet. Also selbst, als der Deutsche Schäferhund etabliert war, hat man immer wieder Wölfe eingekreuzt.

@Gernot, der TWH war als Grenzhund vielseitig eingesetzt, aber sicher nicht in dem Sinne als mantrailer, wie du hier schreibst. Die hatten eigenverantwortlich, wie ein Herdenschutzhund, Bereiche zwischen dem ersten und zweiten Grenzzaun ohne(!) Menschen zu überwachen. Und wenn sie einen Republikflüchtling entdeckten, dann hieß es stellen und weitere Flucht verhindern. Da frage ich dich, wie soll das gehen, wenn der Hund nicht auf den Menschen geht? Richtig, es wurden auch Menschen dabei getötet! In Tschechien wird heute noch Tart trainiert, das meint Ganzkörperbeißen! Die Nummer, wie bei uns Schutzhund betrieben wird, dass der Ärmel die Belohnung, quasi das Spielzeug sei, ist da mitnichten der Sinn und Zweck.

Und das verhält sich genauso mit den Herdenschutzhunden, die heute auf die Schafherden aufpassen sollen. Da gibt es - leider - mehr davon, die auch auf fremde Menschen reagieren und deshalb eben als gefährlich gelten. Genau aus diesem Grunde lehnt z.B. die Lüneburger Heide den Einsatz von Herdenschutzhunden bei ihren Herden ab!

Weiter habe ich schon ein paar Hundert TWHs gesehen. Und es tut mir Leid, wenn ich Hunde in Sommerlagern oder bei anderen TWH-Veranstaltungen sehe, die angeleint an einer Ketter nach vorne gehen, nur weil jemand bei ihm vorbei geht, dann ist das für mich ein aggressiver Hund.

Anscheinend hängt es immer von der Schmerzengrenze des jeweiligen Betrachters ab.

Dein Rückschluss Gernot, dass es an der guten Sozialisierung beim Züchter liegt, ob ein Hund Umwelt sicher ist, der ist nur bedingt richtig. Ein Großteil ist durch die Gene gesetzt. Dadurch sieht man, wie locker ein Hund ist. Ich kenne Hunde, die in den ersten 2 Jahren nur in Gehegen gesessen haben und dann in die große weite Welt kamen und alles locker mitgemacht haben, obwohl sie in keiner Weise sozialisiert wurde. Das sind Hunde mit extrem gutem und starkem Charakter. Abrunden kann ein Züchter, wenn er die Verpaarungen so wählt, dass das bei den Welpen ankommt. Der Züchter kann es "perfekt" machen, wenn er die Kleinen gut sozialisiert auf alles mögliche.

Dann hat der Welpenerwerber eine gute Basis.

Deine Behauptung und Kritik an den deutschen Züchtern, dass 80 % der Hunde unbrauchbar seien fürs Arbeiten und dann allen Ernstes zu behaupten, in anderen Ländern wäre es anders, finde ich nicht so toll. Denn die, die in anderen Ländern arbeiten, kann man auch an einer Hand abzählen. Es hängt viel von den jeweiligen Hundehaltern ab. Es gibt aber auch wie schon oft erwähnt ein paar TWHs, die eben ein paar mehr Prüfungen haben, was sich bei denen auch in den Linien durchzieht.

Vielleicht liegt es auch nur an den jeweiligen Hundehalter, dass er sein Tier nicht richtig versteht, weshalb der Hund für gewisse Sachen als ungeeignet erscheint.

Ich bin etwas verwundert, wenn du über Landolf so postiv sprichst, ich meine, mich erinnern zu können, dass du aus ihm einen Rettungshund machen wolltest, hier jetzt nur von mantrailing sprichst, dann noch über die Rettungshundestaffeln dich negativ äußerst. Kann es sein, dass du die persönliche Erfahrung gemacht hast, dass man dir versucht hat, freundlich zu erklären, dass deine TWHs nicht geeignet sind, Rettungshund zu werden?

Und Katrin hat dir ja schon die Frage gestellt, warum du mit einem TWH die Ausbildung zum Rettungshund machen wolltest. Das sowas klappen kann, ist klar, stellt dann aber immer noch die Ausnahme dar. Und das schafft eben nicht jeder. Es ist meiner Meinung nach einfacher aus einem TWH einen Therapiehund zu machen als einen Rettungshund.

Und nochmal zur Auffrischung für dich Gernot, das "Projekt" TWH als Militärhund ist schon zu Beginn der 70er Jahren zum Erliegen gekommen. Bis 1966 hatte man gerade mal F 4 TWHs oder soll ich nicht besser sagen Wolfshunde?! Rosik in der Slovakei hat es in den 70er dann fortgeführt, aber nicht mehr auf so militärisch wissenschaftlicher Basis wie Hartl am Anfang. Da war schon mehr Anerkennung des TWH als Rasse mehr im Auge, was 1982 nation erfolgte und 99 international. Deine Kritik, dass TWH nicht mehr so als Arbeitshunde geeignet seien, insbesondere die deutschen Züchter daran "Schuld" hätten, ist also voll am Thema vorbei.
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