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Old 03-04-2007, 01:52   #40
Nebelwölfe
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Hallo Silence

Danke für deine Ausführungen. Leider kann ich aber teilweise ich deine züchterischen Gedankengänge leider nicht so ganz nachvollziehen.

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Originally Posted by Silence
Für mich dient die Zucht und der Einsatz einzelner Hunde einzig dem Ziel, die Rasse zu verbessern. Das Ganze immer unter Berücksichtigung die breite Basis zu erhalten.
Da bin ich völlig einverstanden. Nur, wie willst du eine breite Basis erhalten, wenn du mit einer Hündin nicht mehrere Würfe machen willst und mit den Würfen wieder weiter züchten? Und ja natürlich werden die Besitzer der Nachkommen von Tatra und deren Töchtern mit ihren Hündinnen züchten, dafür ist die Zucht da und das ist doch auch das Ziel der Züchter. Und alle, die weiter züchten möchten, machen sich auch seit einiger Zeit bereits Gedanken darum, welche unterschiedlichen Deckrüden sie verwenden sollen, um die Zucht sinnvoll weiter zu führen und eben damit eine breite Basis zu schaffen. Und genau damit schaffst du schlussendlich eine breite Basis. Denn was nützt es dir mit einer Hündin einen Wurf zu machen, und dann darauf zu sitzen?

Quote:
Im Fall des TWH jedoch möchte ich sagen, hier muß es das Ziel sein, neben der Verbreitung der Rasse und dem sinnvollen Einsatz, ersteinmal eine breite Basis zu schaffen.
Mit der Zucht verbreiten ALLE Züchter die Linien ihrer Hündinnen, ob die nun Tatra oder sonst irgendwie heisst. Ob daraus eine breite Basis entsteht, ist einmal davon abhängig, wie viele Nachkommen weiter in die Zucht kommen, zum zweiten, wie überlegt die Wahl der Deckrüden ist.

Quote:
Und unter diesem Aspekt, das auch diese o,.g,.Hündin keine Neuerfindung der Rasse zu sein scheint und damit keine echte Ausnahme in ihrer Abstammung darstellt, sehe ich die zuchterische Präsenz dieser einzigen Hündin schon wesentlich höher an.
Der Schein trügt und leider siehst du das falsch. Würdest du den Stammbaum der Hündin ansehen und mit den anderen Hündinnen von anderen Züchtern vergleichen, würdest du nämlich sehen, dass sie sehr wohl eine Ausnahme in der Abstammung in Deutschland ist, sie hat nämlich tatsächlich diese eine Linie nicht drin, die fast alle anderen zur Zucht eingesetzten Hündinnen hier in Deutschland drin haben.
Dass Orin mit Tatra verwandt ist, dafür kann weder Tatra was, noch deren Besitzer, denn Orin wurde eindeutig einige Jahre NACH Tatra gezüchtet . Die Nachkommen aus Tatras letztem - also dem 4. - Wurf sind fast gleich alt wie Orin. Gleiches gilt übrigens für den Rest, der C-Wurf Zlatá Palz war vor dem D-Wurf von der Wolfsranch und der A-Wurf Zlatá Palz war ebenfalls vor dem G-Wurf z Peronówki. Was andere Züchter nach einer bereits erfolgten Verpaarung machen, darauf hat weder die Hündin noch ihr Besitzer Einfluss - das liegt alleine bei den jeweiligen Züchtern.
Dass viele Nachkommen verschiedener Hündinnen miteinander verwandt sind, hat mit den Deckrüden zu tun, die teilweise viel zu oft verwendet wurden.

Quote:
Spasseshalber könnte man auch einfach abwarten, wie seine züchterischen Aktivitäten aussehen werden, bevor man Hochrechnungen anstellt. Und lass es uns beobachten und ihn in 4 oder 6 Jahren auseinanderpflücken
Damit bin ich einverstanden. Spasseshalber und fairerweise sollte er aber auch erst mit seiner eigenen Zucht zeigen, dass er mindestens genauso überlegt züchtet und die gleich guten Nachkommen schafft, wie die langjährigen Züchter, die er hier immer wieder kritisiert, obwohl er selber erst gerade am Anfang steht.

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Ich kann nicht nachvollziehen, wie du eine fiktive Zuchtverwendung eines Rüden schon jetzt kritisierst und die nahezu identische Verwendung einer Hündin - dieser Tatra eben - tolerierst. Es macht aus züchterischer Sicht keinen Unterschied. ...
Doch macht es, und zwar ganz gewaltig. Mit einer Hündin und unterschiedlichen Rüden multiplizierst du das Erbgut, mit verschiedenen Hündinnen und einem Rüden dezimierst du das Erbgut. Das ist für mich ein himmelweiter unterschied.
Ganz einfache Rechnung - kann jeder nachrechnen:
Nimm 4 Hündinen, die nicht miteinander verwandt sind. Decke alle mit einem Rüden. Du hast 50% weniger Erbgut, alle Nachkommen sind Halbgeschwister. Nimm alle Hündinnen daraus und verpaare sie wiederum mit einem Rüden. Du hast wieder 50% weniger Erbgut, alle Nachkommen daraus sind Dreiviertelgeschwister. Nimm wiederum alle Hündinnen daraus und verpaare sie mit einem Rüden, du hast wiederum 50% weniger Erbgut, alle Nachkommen sind Siebenachtelgeschwister. Nach rund 10 Generationen hast du Vollgeschwister, weil die Gene der unterschiedlichen Urmütter verschwinden und die Gene der jeweils gleichen Väter sich verbreiten. Der Verwandtschaftgrad steigt immer mehr und das unterschiedliche Erbgut wird immer weniger. Irgendwann ist deine Zucht beendet, weil du nur noch gleiche Gene hast.
Nun mach das ganze anders rum:
Nimm 4 Vollschwestern, verpaare sie mit verschiedenen Rüden. Du hast in jedem Wurf durch jeden Rüden 50% neues Erbgut, die Nachkommen sind nur noch Halbgeschwister. Nimm wiederum die Hündinnen daraus und verpaare sie mit unterschiedlichen Rüden und du hast in jedem Wurf wiederum 50% neues Erbgut, die Nachkommen sind nur noch Viertelgeschwister. Nimm wiederum die Hündinnen und verpaare sie mit unterschiedlichen Rüden, du hast wiederum 50% neues Erbgut in jedem Wurf und die Nachkommen sind nur noch Achtelgeschwister. Nach etwa 10 Generationen ist von den gleichen Genen der Urmüttern nicht mehr viel vorhanden, dafür aber die unterschiedlichen Gene der Väter.
Mit jedem Deckrüden, den mehrfach verwendest, verlangsamst du diese Entwicklung, vergrösserst die Verwandtschaft untereinander und dezimierst damit zudem die Zahl der zukünftigen Deckrüden.

Quote:
wenn du mir auf der anderen Seite verheimlichst und damit gutheisst, das eben diese Tatra mit Baron den F-Wurf und Baron mit Tatras Tochter Amy noch den G-Wurf gebracht hat.
Verheimlichen??? Nun schiesst du aber mit Kanonen auf Spatzen... Erstens habe ich - glaube ich - meinen letzten Beitrag nicht an dich persönlich gerichtet, damit habe ich DIR auch nichts verheimlicht. Zudem: alle Verpaarungen können hier auf wolfdog.org von jedem registrierten User angesehen werden. Die Mühe, das zu tun, muss sich schon jeder selber machen. Ob ich das gutheisse oder nicht, darüber habe ich mir nicht geäussert - das ich das täte, ist eine reine Annahme von dir.

Quote:
Den Zuchteinsatz einer einzigen Hündin mit 4 Würfen in 5 Jahren kann genauso zu viel sein wie 4 Deckungen eines einzigen Rüden in 5 Jahren.
Nicht, wenn die Verpaarungen der Hündin sinnvoll und gut gewählt sind und mit den Nachkommen dementsprechend weiter gezüchtet wird.

Quote:
Letzlich wird die Entscheidung und die Verantwortung, welcher Rüde und welche Hündin zum Einsatz kommt, einzig und allein vom Züchter getragen.
Ja - dies zum Wohl oder Nachteil der nachfolgenden Generationen. Wie immer halt.

Gruss, Petra
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