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Old 01-02-2011, 00:02   #20
Astrid
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Originally Posted by Katrin View Post
Sicher gibt es keine hunde die als aggressive Tiere geboren werden, aber es gibt GHunde mit einer niedrigeren Reizschwelle als andere. Im endeffekt, da gebe ich dir recht, ist es im wesentlichen davon abhängig was der halter daraus macht. Trotzdem wöre es doch schön die hunde weiter zu züchten die etwas "einfacher" sind.
Stimmt nicht, jeder Hund bringt sogar von Haus aus ein gewisses Aggressionspotential (Beuteaggression, territoriale Aggression & Dominanz - Aggression) mit. Sie gehört zum Verhaltensspektrum beim Caniden, ist ein elementares Verhalten und überlebenswichtig für alle Raubtiere. Selbstverständlich kann ich als Mensch meinen Hund nicht mit der Ausrede "das ist natürlich" nach dessen Gutdünken schalten und walten lassen - Hunde sind mit Sicherheit intelligente Lebewesen, aber die menschliche Welt und deren Moralvorstellungen können sie einfach nicht erfassen und sich deshalb automatisch richtig und nach unseren ethischen und ethnischen Maßstäben verhalten. Deshalb ist es auch so wichtig, dass Mensch seinem Hund ein guter Führer (im positiven Sinn!) ist. Erziehung und Ausbildung hilft, die angeborene Aggression zu kontrollieren.

Ich hänge garantiert nicht der "alten Schule" nach, aber die häufig herrschende Verniedlichung des Hundes ist mit Sicherheit auch nicht der richtige Weg. Der Hund ist kein Kuscheltier und kein Spielzeug, sondern ein Lebewesen. Jeder Hund stammt ursprünglich vom Wolf ab, ist somit ein Raubtier (auch wenn man´s bei manchen kaum mehr glauben mag) und trägt als solches noch einige der dazu gehörenden Eigenschaften in sich.

Was die Reizschwelle betrifft, so hast du sicher Recht - manche Rassen wie auch Individuen haben eine höhere, manche eine niedrigere. Ich kenne mittlerweile einige TWH - der Großteil davon ist alles andere als scheu und ich für meinen Teil mag die Rasse eigentlich so wie sie ist. Sie haben einfach Charakter - sind intelligent, haben ihren eigenen Kopf, können bei der Arbeit 100% geben und haben (zumindest meine Hündin und die Individuen die ich kenne) Pfeffer im Hintern. Ich habe TWH als sehr überschwängliche und auch kompromisslose Hunde kennen gelernt. Meist gibts ganz oder gar nicht - ein bisschen ist nicht wirklich Ihres. Genau deshalb liebe ich sie auch. Ich würde keinen Labrador im "Wolfspelz" wollen...

P.S: Uninformierte Leute, die sich nicht auf das Lebewesen Hund und die Bedürfnisse des jeweiligen Tieres einlassen, schaffen es auch, den unkompliziertesten Labrador zu verkorksen. Wenn man danach und nach den perversen Vorstellungen der Gesellschaft geht, wäre es wohl am besten, in Zukunft Hunde ohne Zähne, Krallen und Stimmbänder zu züchten und ihnen einen Chip zu implantieren, den man 1x programmiert und schon funzt das "Vieh". Nicht zu vergessen: einen On-Off Schalter, mit dem man "Fiffi" jederzeit auf Stand-by schalten kann, wenn man grad keinen Bock auf ihn hat... Sollte es einmal soweit kommen, lass ich das Hundehalter Dasein allerdings lieber sein.
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Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook


Last edited by Astrid; 01-02-2011 at 00:25.
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