View Single Post
Old 02-04-2007, 15:00   #35
Silence
Junior Member
 
Join Date: Mar 2007
Posts: 462
Send a message via Skype™ to Silence
Default

Hallo Petra,

vielen dank für die ausführliche Schilderung und deine sachlichen Ausführungen. Ich bedauere, das ich nicht den Einblick habe, welcher Hund sich hinter welchem Namen verbirgt. Daher entzieht es sich kpl. meiner Kenntnis, wer sich von den eingesetzen Hunden als wertvoller Vererber/erin durchsetzen konnte und warum manch Züchter bestrebt ist, diese Hunde so oft als möglich einzusetzen oder auf diese Linie zu bauen.
Und es würde Jahre brauchen um diesen Einblick zu erhalten.
Selbst ein Blick in die Datenbank bedeutet für mich enorme Suchererei und ich stolpere zur Zeit noch eher zufällig über den ein oder anderen Hund und seine Nachzuchten.

Ich möchte daher versuchen deine Ausführungen aus rein züchterischer Sicht nochmals zu durchleuchten.

Quote:
Die Hündin, von der wir hier sprechen, hat in 8 Jahren 4 Würfe gehabt. Aus diesen 4 Würfen sind heute 2 Nachkommen (Hündinnen) in der Zucht. Die gleiche Anzahl hat übrigens Heiko und beides sind Züchter, die schon länger züchten.
Weiter: Davon wiederum haben beide Nachkommen je 2 Würfe gehabt. Aus diesem Zwinger und aus dieser Zucht gab es also in 8 Jahren 8 Würfe über 2 Generationen. Ob man da von übermässig reden kann? Dass eine Zucht immer auf die Hündin und damit deren Linie baut liegt in der Natur der Zucht. Auch, dass die Nachkommen für die weitere Zucht verwendet werden sollen, oder täusche ich mich da? Ob diese Zucht mit den Nachkommen durch den Züchter selber - oder durch einen Welpenkäufer geschieht, spielt für die Zucht selber - genetisch gesehen - keine Rolle.

Wenn ich diese Aussage über die züchterische Verwendung dieser einen Zuchthündin vorbehaltlos und vorallem ohne jegliche Berücksichtigung ihrer eigenen Abstammung lese, muß ich dir Recht geben. 4 Würfe im Zeitraum von 04/2000 bis bis 01/2005 also 5 Jahre und nicht 8 Zuchtjahre sind nicht sehr hoch und man kann sie nicht als übermässig ansehen. Gar keine Frage.
Denn letzlich ist es nur über einen Zuchteinsatz möglich, sich eine breite Basis für eine Rasse zu schaffen. Und das ist auch der Sinn der Sache.
Da wären 4 Würfe mit x Nachkommen, davon derzeit 2 direkte Töchter innerhalb einer einzigen Zucht nicht tragisch und sie würden auch den Genpool nicht einengen.

Für mich dient die Zucht und der Einsatz einzelner Hunde einzig dem Ziel, die Rasse zu verbessern. Das Ganze immer unter Berücksichtigung die breite Basis zu erhalten.

Im Fall des TWH jedoch möchte ich sagen, hier muß es das Ziel sein, neben der Verbreitung der Rasse und dem sinnvollen Einsatz, ersteinmal eine breite Basis zu schaffen. Denn diese sehe ich nicht.

Quote:
weiter schreibst Du: Andere Linien?
Ach, wusstest du übrigens, dass Orin mit der "besagten Hündin" und damit mit all deren Nachkommen verwandt ist? Der Vater von Tatra (Gerda z Rofa), Tambury z Rosikova, ist auch der Urgrossvater von Orin.
Weiter sind verwandt:
Delfi über Milo Ruskov Dvor (Grossvater väterlicherseits UND Urgrossvater mütterlicherseits) mit dem C-Wurf Zlatá Palz (Vater)
Delfi über Afar Maly Bysterec (Grossvater) ebenfalls mit dem B- und C-Wurf von der Wolfsschleife (Vater)
Gaderel mit dem A-Wurf Zlatá Palz (und all ihren Nachkommen), die beiden Väter sind Brüder
Orin und Dark Chakka mit dem E-Wurf Zlatá Palz über Hasso z Kladenske, 3 Generationen zurück.
Nun bin ich froh, das du mich darüber aufklärst, wie eng die einzelnen Zuchttiere in manchen Zwingern miteinander verwandt sind.
Und unter diesem Aspekt, das auch diese o,.g,.Hündin keine Neuerfindung der Rasse zu sein scheint und damit keine echte Ausnahme in ihrer Abstammung darstellt, sehe ich die zuchterische Präsenz dieser einzigen Hündin schon wesentlich höher an.
Dazu kommt, das in der Datenbank nachzulesen ist, das ihr letzter Wurf aus dem Jahre 01/2005 datiert. Das bedeutet, das es noch nicht abzusehen ist, wieviele Töchter und mögliche Söhne hieraus ebenfalls in die Zucht gelangen werden. Dann wäre da noch ein Enkelsohn dieser Hündin zu finden, der ebenfalls zur Zucht eingesetzt wird.
Hopla, das macht den Einfluss dieser einzigen Hündin schon deutlich höher, als ursprünglich angenommen. Dann darf man nicht mehr von nur 2 Töchtern sprechen.

Quote:
Torsten hat nun den ersten(!) Wurf mit einer(!) seiner Hündinnen gehabt. Da wir wohl alle nicht davon ausgehen, dass er mit jeder Hündin nur einen Wurf macht, werden wir sehen, wie viele Würfe er mit JEDER seiner Hündinen in den gleichen Jahren gemacht haben wird. Und wieviele deren Nachkommen dann wiederum in die Zucht gehen werden.
Spasseshalber kann man einmal hochrechnen: Wenn er mit jeder seiner Hündinnen in 8 Jahren (auch nur) 4 Würfe machen wird - was sich zeigen wird -, so sind wir bei 12 Würfen aus dem gleichen Zwinger über eine Generation!
Spasseshalber könnte man auch einfach abwarten, wie seine züchterischen Aktivitäten aussehen werden, bevor man Hochrechnungen anstellt. Und lass es uns beobachten und ihn in 4 oder 6 Jahren auseinanderpflücken

Quote:
Sollte er seinen Deckrüden mehr als einmal verwenden - auch bei nur einmaligem Einsatz bei jeder Hündin, so werden daneben, dass jeweils die 4 Würfe der drei Hündinnen logischerweise mütterlicherseits Halbgeschwister sind, davon 8 Würfe zu einem Teil auf die gleichen Vorfahren zurück gehen und zusätzich auch noch 3 der Würfe väterlicherseits Halbgeschwister sein. Und wir reden hier nur von der ersten Generation einer Zucht und noch nicht einmal von der weiteren Verwendung der Nachkommen.
Auch das würde ich alles andere als Gut heißen. Denn es würde für mich den gleichen übermässigen Einsatz, wie bei der o.g. Hündin bedeuten. Allerdings ist dies noch fiktiv da diese Verpaarungen noch nicht stattgefunden haben.

Und nun möchte ich auf etwas zu sprechen kommen, das mich stört. Ich kann nicht nachvollziehen, wie du eine fiktive Zuchtverwendung eines Rüden schon jetzt kritisierst und die nahezu identische Verwendung einer Hündin - dieser Tatra eben - tolerierst. Es macht aus züchterischer Sicht keinen Unterschied.

Und es passt ganz und gar nicht in Deinen bis dahin geposteten Beitrag, darauf zu spekulieren welche Halbgeschwister ein Züchter evtl, produzieren wird .- wenn du mir auf der anderen Seite verheimlichst und damit gutheisst, das eben diese Tatra mit Baron den F-Wurf und Baron mit Tatras Tochter Amy noch den G-Wurf gebracht hat.
Dazu muss ich noch anführen, ich habe mir nicht die Mühe gemacht die übrigen Deckrüden von Tatra und ihren Töchtern auf nähere Verwandschaft durch zu sehen. Also, wo ist da die züchterische Logik, wo die züchterische Konsequenz und wo das Bestreben die Basis zu verbreitern ?
Und nach dem Motto: Bei dem einen Ja, bei einem Anderen Nein - funktioniert nicht in der Zucht.


Quote:
Eine vernünftige Zucht stützt sich aus guten und sinnvollen Verpaarungen mit unterschiedlichen Deckrüden, wie du selber geschrieben hast. Je öfter ein Deckrüde in einer kleinen Population eingesetzt wird, um so kleiner wird damit das Genmaterial. Das ein Rüde in der gleichen Zucht mehr als einmal verwendet wird, und zusätzlich dann noch ausserhalb der eigenen Zucht im gleichen Land (also mindestens 4 - 5 mal deckt), macht in einer kleinen genetischen Population (insbesondere wie der in Deutschland) in die Zukunft gerichtet, weder genetisch noch züchterisch gesehen sehr viel Sinn. Ich denke, das sollte jedem klar sein, der sich nur ein bisschen mit Zucht und Genetik auseinander gesetzt hat. Sollten 4 Würfe einer Hündin in Deutschland innerhalb von 8 Jahren bereits zu viel sein, so sind sicher 4 bis 5 Verpaarungen mit dem gleichen Rüden in Deutschland innerhalb von 2 bis 4 Jahren mehr als zu viel.
Hier stimme ich voll und ganz überein. Das Genmaterial, genauer der Genpool aus dem geschöpft werden kann verringert sich. In meinen Augen birgt das sture Aufspringen auf ein und das selbe Pferd, die Gefahr das eine Linie irgendwann nicht mehr belastbar ist und damit einbrechen könnte. Die mögliche Konsequenz hätten Züchter in 10 oder 15 Jahren zu tragen.

Den Zuchteinsatz einer einzigen Hündin mit 4 Würfen in 5 Jahren ( nicht 8 Jahre !) kann genauso zu viel sein wie 4 Deckungen eines einzigen Rüden in 5 Jahren.

Letzlich wird die Entscheidung und die Verantwortung, welcher Rüde und welche Hündin zum EInsatz kommt, einzig und allein vom Züchter getragen.
Ich glaube und hoffe das sich die Züchter dieser nicht leichten Aufgabe bewußt sind.

Grüße Silence
Silence jest offline   Reply With Quote