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Old 07-03-2007, 14:29   #14
hanninadina
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Schön, dass ihr sachlich reagiert habt. Versuche mal auf alles einzugehen:

Chris, Bejagung überstanden? Wölfe gehören und gehörten schon immer zu der Tierart der Beutegreifer, die sehr breit verbreitet war und ist. Zur Zeit schätzt man ca. 150.000 Wölfe, wovon alleine ca. 40.000-60.000 in Canada leben, 18-20.000 in Europa und wohl an die 100.000 im großen Russischen Reich. Grob skizziert.

Dass sie wieder in Deutschland sind und noch hier leben, liegt an dem massiven Schutz durch den Staat! Stell dir vor, keiner hätte sich drum gekümmert, dann wären sie genauso abgeschossen worden, wie in den letzten Jahrzehnten.

Lebensräume dezimiert? Bezogen auf ein natürliches Umfeld mit Rückzugsgebieten für Wölfe ist das sicherlich falsch. Denn heute gibt es in Deutschland aufgrund der gezielten Forstwirtschaft mehr Wälder als vor 150-200 Jahren!

Jos, ich hatte ausdrücklich von Kindern und nicht von Menschen als Beuteschema gesprochen! Es geht auch nicht darum, Wölfe im Wald zu sehen. Auch hier hat Gesa ausgeführt, dass es in der Lausitz durchaus für Pilz- und Beerensammler dazu kommen kann, dass sie mitten im Wald auf einen Wolf treffen. Die FRage ist aber, was passiert wenn Kinder, so wie ich es früher als Kind in den umliegenden Wäldern getan habe, rumstreife und auf einen Wolf treffe? Kinder sind klein-schwach-langsam=und entsprechenden den vorzugsweise jungen Tieren, die Wölfe reissen.

Mir geht es aber um die Anpassungsfähigkeit von Wölfen. Dass sie sich eben nicht so leicht erschrecken lassen. Und das hängt eben davon ab, wie sie aufwachsen. Ist die Mutter daran gewöhnt in den Stadtrandbereich zu gehen und sich Essensrest aus Müll zu holen und laufen die die vielleicht 6-7 MOnate alten Welpen mit, dann lernen sie sehr schnell, die Scheu zu verlieren. Gerade Wölfe sind ja im ersten Jahr eher noch aufgeschlossen.

Jan, Ranga war 38 Jahre alt, als er für mehrere Monate in einem indischen Dorf gelebt hat. Das Foto, dass er selbst gemacht hat, hat er per Beamer an eine große Leinwand geworfen und man konnte den Wolf sehr dicht am Haus sitzen sehen. Jos, dürftest du doch auch gesehen haben, oder warst du da gerade draußen?

Es geht doch auch hier um die volle Aufklärung. Von vornherein sich dagegen zu sträuben und zu behaupten, der Mensch passt nicht ins Beuteschema ist falsch. Oder anders gesagt, dass ist nur die halbe Wahrheit. Denn ein Kind passt da genau rein!

DAs habe ich doch aber auch deutlich formuliert, dass nicht der Mensch sondern das Kind. Und ich kann das noch mit weiteren Fakten untermauern, die sogar den Erwachsenen mit einbeziehen:

Nachzulesen in Rudelnachrichten (Zeitung der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, Heft 1&2 2006):
"Der seltenste Grund für Wolfsangriffe ist der Mensch als Beute. In solch seltenen Fällen, wenn Wölfe beschließen, Menschen zu fressen, greifen sie Kinder an. Wenn man darüber nachdenkt - und das versuche ich ja gerade mit euch zu tun -, was Wölfe für gewöhnlich fressen,

ist diese traurige Tatsache keine Überraschung.

Wölfe nd andere Beutegreifer ernähren sich von Kälbern, den Jungtieren ihrer normalen Beutetierarten. Zudem haben Kinder oft die Herden der Familien gehütet und tun das in einigen Gegenden Indiens heute noch."

Diese Aussagen haben meine volle sachliche Unterstützung. Mich würde mal interessieren, warum ein Kalb, junges Reh oder ähnlches Jungtier anders zu bewerten ist, als ein 7jähriges Kind?

In dem gleichen Artikel geht es um den Tod eines 22jährigen Geologie Ingenieurs in Canada, der von 4 Wölfen gefressen worden ist, in der Nähe eines Begbau-Camps. Der Wolfsbiologe Tim Trotter vom International Wolf Center führt dazu u.a. aus,

"..., ist Carnegie wahrscheinlich von einem Rudel von 4 Wölfen angegriffen worden, die in er Gegend schon seit einiger Zeit gesehen wurden, und Anzeichen zeigten, durch Habituation (Gewöhnung) ihre natürliche Scheu vor Menschen verloren zu haben."

Der weltweit bekannte und renommierte kanadische Wolfsbiologe Dr. Paul Paquet, der den Vorfall untersucht hat, wird noch ausführlicher. Er hat bei 2 der 4 geschossenen vermutlichen Täter Wölfe, Kleidung u. menschliche Überreste gefunden bei der Untersuchung der Eingeweide.

"Er selbst meint dazu, dass die Wölfe vorher Kontakt zu Menschen hatten und dass der Angriff wahrscheinlich durch das Interesse der Tiere an weggeworfener Nahrung oder Müll ausgelöst wurde und weiter: "Ich habe den Verdacht, dass wir am Ende herausfinden werden, dass die Wölfe an Müll gewöhnt sind und entweder unabsichtlich oder auch vorsätzlich in dem Gebiet gefüttert wurden. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die meisten Wolfsangriffe, die ich untersucht habe."

Der Artikel fragt weiter, bedeutet das, das man alle Wölfe als ernste Bedrohung für die Menschen, die im Wolfsgebiet leben oder als Besucher dahin kommen ansehen muss?

Nicht unbedingt."

Und jetzt schließt sich der Kreis und unsere deutschen Wölfe machen da keinen Unterschied, das haben sie bewiesen, indem sie auf Förderbänder und neben knallenden Panzern prima leben können, und dass sie shcon mal auf Wegen vor Menschen stehen bleiben, dass sie absolut anpassungsfähig sind. Mit allen Möglichkeiten, die dann bestehen für sie.

Und es gibt doch darüber auch shcon einige Dokumentationen, dass sie in der Lausitz in dem ein oder anderen Garten waren und sich da bedient haben.

Nicht dass ihr mich falsch versteht, ich bin voll und ganz für den Schutz der wiedergekommenen Wölfe. Nur wenn man das so verfolgt, dann frage ich mich, wie will man verhidnern, dass die Jäger weiterhin illegal Wölfe abschießen, wenn ich immer wieder standhaft behaupte, Wölfe sind wilde Tiere, aber sie tun Menschen auf keinem Fall was! Das ist eben schlicht falsch. Natürlich werden jedes Jahr in Deutschland einige Menschen von Hunden getötet. Aber, es sind 5,5 Millionen Hunde! Und im Moment nur 4 erwachsene Wölfe mit vorvorjahres Welpen und vorjahres Welpen zuzüglich 2-4 weiteren Wölfen.

Man kann Leute nicht "einfangen" indem lauten Protest übt und standhaft negiert, dass es nicht vorkommen kann! Dann entfernt man sich nur. Man muss Verständnis aufbauen, Gespräceh führen. Und solche Aktionen, wie oben angedacht, führen zu nichts. Denn kontrollieren kann die Jäger sowieso keiner! Man muss doch mal sehen, was geht und was nicht!

Christian
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