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Old 04-02-2011, 15:35   #45
Katrin
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@ Koboldine
Mit „ein an die Gesellschaft angepasster hund“ meinte ich nicht dass jeder Hund ein Labbie werden soll. Ich meinte damit vielmehr einen hund der sich in unserer Gesellschaft wohlfühlt.
Dazu ist es meiner Meinung nach nötig, dass
1. der Hund nicht so scheu ist dass er vor normalen Alltagssituationen Angst hat.
2. Er eine so große Bereitschaft zur Unterordnung zeigt und einen so gut zu kontrollierenden Jadtrieb dass man ihn auch ohne Leine laufen lassen kann (oder man Alternativ bereit ist mit demhund lange Stecken am Rad zu fahren und mit ihm mit langer leine spaziergänge im wald zu machen)
3. Man den Hund in der Wohnung halten kann damit er mit seinen Menschen zusammen ist
4. der Hund keinen Herzinfarkt bekommt wenn der Besitzer mal eine Std. weg muss (auch wenn man immer zu hause ist oder die Tiere überall mit nimmt kann es immer mal situationen geben wo es nicht anders geht.)
5. Man den hund prinzipiell irgendwie auslasten kann (siehe Jack Russle, die teilweise nach 3 Std. Fahrrad fahren noch kein Stück müder sind)
So, und in diesem Rahmen gibt es genügend Spielraum für viele verschiedene Rassen mit ihre4n eigenen Charaktären. Der eine freut sich riesig über besuch, der andere ist eher zurückhaltend. Der eine braucht 3 wochen um das alleine sein zu lernen, der andere 1 Jahr. Der eine muss 10mal an dem LKW vorbei um zu merken dass er nichts tut und der andere 50 mal. Wichtig finde ich, dass es prinzipiell möglich ist dass diese Punkte erreicht werden. Und dass sie die Menschen, die sich eine rasse aussuchen bei der das alles länger dauert darüber im klaren sind und dementsprechend mehr Zeit investieren.

Noch eine Sache zu den „Aggressionen“. Ich denke man muss hier differenzieren. Auf der einen Seite sind Aggressionen etwas natürliches, auch wir haben sie jeden Tag ! Das ganze ist aber nur so lange ok, wie es in einem „normalen“ Maß ist. Nun könnte man fragen was denn schon „normal“ ist. „Normal“ ist das was andere Mitglieder der gesellschaft nicht wesentlich beeinträchtigt. Wir leben in einer gesellschaft und so viele negative dinge wir auch in kauf nehmen müssen, so sehr profitieren wir auch von ihr. Man mag viele Kritikpunkte haben und viele Ideen die Gesellschaft zu verändern, man muss nicht jeden Trend mit machen und kann für sich selber Dinge anders machen, solange man dabei niemand anderem schadet. Aber ohne regeln gäbe es keine geordnete Gesellschaft. Und zu unseren „Regeln“ gehört eben auch das zügeln dieser Aggressionen. Ich hätte auch manchmal lust den Leuten die Gänse bei lebendigem Leib rupfen alle Haare auszureißen und ich halte das nichtmal für falsch. Aber ich tue es nicht weil ich eben meine Aggressionen unter Kontrolle habe. Menschen mit einem höheren Aggressionspotential haben damit mehr schwierigkeiten.
Nun gibt es da ja auch bei Menschen unterschiede, was auch gut ist. Wer weniger aggressiv ist wird vielleicht Altenpfleger oder Sozialarbeiter, wer mehr aggressiv ist wird z.B Polizist oder JVA Beamter. Das sind berufe, die eben auch mehr Aggressionen erfordern. Das kann man dann auch auf die hunde übertragen. Es gibt verschiedene Vorlieben und verschieden Aufgaben ,die unterschiedliche Aggressionspotentiale erfordern. Deshalb ist es auch ok wenn das auch bei Hunden so ist .
Problematisch wird es nur wenn Menschen aus dem „normal“ extrem ausbrechen, denn dann werden sie dafür bestraft, ob man das nun fair findet oder nicht, das ist das Los der Gesellschaft. Bestraft wird durch soziale Isolation, durch Geldstrafen, Gefängnis oder in anderen Ländern sogar mit dem Tod. Diese Menschen haben keine Chance auf ein glückliches Leben, weil sie sich entweder immer extrem zügeln müssen oder eben ausbrechen und dafür bestraft werden. Das gleiche gilt für die Hunde! So gibt es mittlerweile Rassen, die nichtmehr gezüchtet werden dürfen und ich denke das ganze ist nicht nur zum Schutz der Menschen, sondern auch zum Schutz der Hunde. Kein Tier und kein Mensch wird „böse“ geboren, aber wir alle haben das Potential dazu. Dieses Potential muss meiner Meinung nach immer in einem solchen Maße bleiben, dass es uns das Leben in der Gesellschaft problemlos ermöglicht. Nochmal: Das heißt nicht, dass Aggressionen immer negativ sind!
Katrin jest offline   Reply With Quote