View Single Post
Old 26-10-2003, 15:06   #3
z Peronówki
VIP Member
 
z Peronówki's Avatar
 
Join Date: Sep 2003
Location: Późna
Posts: 6,995
Send a message via MSN to z Peronówki Send a message via Skype™ to z Peronówki
Default

Quote:
Originally Posted by udo13
Welche Bedeutung haben der Inzuchtkoeffizient...
Inzucht verwendet man, weil es sehr schnell zu Erfolgen führt . Durch die relativ engere Verpaarung bekommt man gefestigtere Linien, d.h. bestimmte erwünschte Merkmale sind ausgeprägt vorhanden. Das hat man bei TWH of in 80-er Jahren praktiziert und man erkennt hier immer noch genau die Linien.
Wie sieht es in Praxis aus? Wir haben z.B. mit Przemek eine Liste der Rüden gemacht, die uns gefallen. Danach haben wir in der Datenbank nachgeforscht und es kamm raus, daß alle diese Hunde zur eine Linie gehören - alle Hunde, die uns gefallen, sind miteinander irgendwie verwandt.
Auch wenn man z.B die Körung besucht und dort die Welpen sieht, kann man leicht erkennen, von wem die Welpen sind, welche Eltern sie im Ahnentafeln haben...

Aber es gibt zwei Haken an der Sache mit Inzucht.

1) Die unerwünschten Merkmale sind nämlich auch gefestigt und in höherem Maße vorhanden. Das heißt bei ingezüchteten Hunden werden auch die Fehler besser vererbt... Also, wenn man Welpen von ingezüchteten Hunden nimmt, muss man schon achten, daß uns die Ertern gefallen; daß die Eltern ohne Fehler sind, denn die Welpen werden ähnlich wie die Eltern aussehen...

2) Inzuchtdespresion. Sie ist die Folge von sehr hohen Inzucht (oft tritt sie erst nach einigen Generationen auf). Hohe Inzucht bedeutet Abnahme der Lebenserwartung, die Wurfgrösse wird kleiner, die hochingezüchtete Hunde leben kurzer. Die Hunde sind weniger wiederstandsfähig gegen Krankheiten, sinkt allgemeine Leistungsfähingkeit, Fruchtbarkeit und steigt die Welpensterblichkeit. Es tretten oft Anomalitäten, Fehler im Gebäude auf. Man sieht auch, daß die hochingezüchtete Hunde kleiner sind, zu große Augen haben.
Die Grenze, wo man über "gesunden" Inzucht spricht, wird unterschiedlich definiert. Ofter treffe ich die Meinungen, daß IK die Grenze von 15-20% nicht überschreiten soll.

Also wenn jemand züchten will und ein Welpe kaufen will, ist ein kein Problem einem Rüde zu kaufen, der bißchen mehr ingezüchtet ist, als Durschnitt. Wenn es aber um eine Hündinn geht, dann ist es empfohlen, eine nicht ingezüchtete Hundinn zu nehmen (dann hat man die "Garantie", daß es später keine Probleme beim Decken, Schwangerschaft und Geburt gibt, die mit Inzuchtdepresionen verbunden sind).

Wenn es schon um Züchten geht, dann empfehlen die "alte Züchter" eine nichtingezuchtete Hundinn mit einem ingezüchteten Rüden zu verpaaren (es bedeutet nicht gleich, daß die Welpen auch sehr ingezüchtet werden - die IK kann unter dem Durschnitt liegen). Wieso?
Solche Rüden sind sehr gute "Vererber", das bedeutet, daß es vorhersagbarer wird, wie die Welpen dieses Hundes aussehen werden. Es bringt also im Endeffekt weniger Überraschungen. Wenn z.B. eine Wolfshündinn riesengrosse Ohren hat, oder schäferhundählichen Format hat, dann, wenn man einem sehr schönen, ingezüchteten Rüden nimmt, hat man grosse Wahrscheinlichkeit, daß die Welpen die Ohren und der Format eher wie der Vater haben werden (also daß die Welpen schöner als die Mutter sein werden).

Bei der Zucht mit nicht verwandten Hunden (wo der IK der Welpen sehr niedrig ist) verstärkt sich die Erbkraft nicht (im Gegensatz zu aus Linienzucht stammenden Hunden). Die Welpen aus solcher Verpaarung sind reine Überaschung - man weisst nie, was man bekommt... Auch wenn man zwei nicht verwandte Hunde nimmt, die schön sind und ähnlich aussehen, kann man nicht garantieren, daß die Welpen genauso schön aussehen werden...

Ich muss aber sagen, daß die TWH als Rasse allgemein ingezüchtet ist, also so überaschend sind die Würfe von "nicht verwandten Hunden" auch nicht. Aber die Unterschiede zwischen der Geschwister bei solchen Würfe oft grosser sind als von den ingezüchtete Eltern...

Quote:
Originally Posted by udo13
und der Wolfsblutanteil für die Entwicklung der Zucht des TWH?
Eigentlich ist er jetzt schon "zum Spaß" da. Es spielte eine Rolle, wenn die Hunden die Wölfe noch im Ahnentafeln hatten - jetzt leben nur noch 5-6 solche Hunde in der Slowakei. Für die "neue" TWH, bei denen der Wolf in der 10-14 Generation im Ahnentafel steht, spielt es keine Rolle mehr (wichtiger ist die richtige Selektion).

Quote:
Originally Posted by udo13
Wie werden diese Werte errechnet?
Beim Wolfblut ist es einfach:
Wolfsblut = (Wolfsblut des Vaters + Wolfsblut der Mutter)/2

Bei Inzuchtkoeffizient ist es schon komplizierter. Wir benutzen die Formel von Wright. Die 'normale' Züchter von anderen Rasses rechnen es aber für 4 Generationen, wir machen es für 6-Generationen, weil man sagt, daß es aussagekräftiger ist.

Quote:
Originally Posted by udo13
Worauf sollte ich in diesem Zusammenhang beim Kauf eines TWH achten?
Ich werde ehrlich sein - Wolfsblut spielt keine Rolle mehr. Also ist eigentlich egal, ob es 28% oder 30% beträgt.

Wenn es um Inzuchtkoeffizient geht: der durschnittliche IK liegt zur Zeit für alle TWH-Würfe bei 13%. Also es ist besser keine Welpen zu kaufen, deren IK höher ist (Ausnahme sind Rüden, wie ich schon gesagt habe). Ich persönlich würde eher eine Hündinn kaufen, der IK 13% beträgt, wenn mir ihre Eltern gefallen, anstatt eine Hündinn zu nehmen, die aber von durschnittlichen Eltern ist, obwohl ihr IK "bloß" 2-3% beträgt....

Denn seien wir ehrlich: wenn die Eltern durschnittlich sind, dann ist es egal, ob der IK 0% oder 10% ist. Man kann auch (fast) sicher sein, daß auch die Welpen durschnittlich sein werden. Denn niedrige IK verbessert wirklich garnicht...
__________________
.

'Z PERONÓWKI'
FACEBOOK GROUP
z Peronówki jest offline   Reply With Quote