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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 14-02-2011, 21:42   #1
Animal
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Default Sanfte Erziehungsmethoden ala Martin Rütter...

...guten Abend allerseits.

Es geht um das leidige Thema welche Erziehungsweise die richtige bzw. "beste" sein soll. Das es VIELE verschiedene Formen und Arten gibt ist uns allen klar. Und das man natürlich im Prinzip auf jeden einzelnen Hund selbst besonders eingehen muss und charakterspezifisch eingehen sollte ist klar.

Es geht mir in diesem Beitrag wirklich nur um die grobe Thematik "Erziehungsweise", z.B. lieber etwas gröber aber dafür wirkt dat oder doch mit Geduld und viel Übung oder oder oder.

Als Einstieg, ich gucke sehr selten Fernsehen aber manchmal kricht man was mit^^ und ich bin bereits vor einiger Zeit auf einen gewissen TV Hundetrainer neugierig geworden, namens Martin Rütter.
Dieser wird dem ein oder anderen vielleicht ja bereits ein Begriff sein.
Nun ja, ich habe mich mit diesem ein wenig beschäftigt seine Bücher, DvDs, Shows angesehen und muss sagen das anscheinend doch nicht alles Katzengold ist was glänzt.

Ich finde seine MEthode D.O.G.S - Dog-Orientated-Guidance-System übersetzt "Hunde orientiertes Anleitungs/Beratungs System" ganz in ordnung, bzw. weitestgehens bin ich damit einer Meinung.

Auch als Mensch ist oder scheint er ganz töfte wie man hier zu sagen pflegt zu sein.

Habe dazu mal unten einen Link für sein Liveprogramm, keine Angst habe dieses Original und es ist auch ohne Bild also ein wenig Fantasie mitbringen. >>>MArtin Rütter Live Hund-deutsch deutsch-Hund<<<

Es handelt sich dabei nur um die Audiospur, die ich aus dem Filmmaterial gerippt habe um euch eine Kostprobe zu geben. Wem diese gefällt dann kauft euch bitte sein Produkt.

LINK : http://www.speedshare.org/download.php?id=E4456AF111

Liebe Grüße, Animal aka Steven

EDIT : Ich ahbe vergessen zu erwähnen das das gelinkte Programm mehr der Unterhaltung dient, NICHT aus D.O.G.S ist sondern eben eine PArodie von uns Menschen durch die man sich den ein oder anderen Patzer oder Fehler besser einprägen kann, meiner Meinung nach.
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-"Ich lebe und das Leben brennt heiss in mir, ich liebe ich kämpfe und bin zufrieden!"

-"Was ist das beste im Leben? ...
...Zu kämpfen mit dem Feind, Ihn zu verfolgen und zu vernichten...
...Und sich zu erfreuen an dem Geschrei der Weiber!"

Last edited by Animal; 15-02-2011 at 15:03.
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Old 15-02-2011, 08:05   #2
Gernot160
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Jein, Steven, also: Vieles was Martin Rütter macht ist sicherlich gut, wobei man natürlich sagen muß, daß er bestimmt auch Fälle hat wo er mit seiner Methode nicht weiterkommt, aber die zeigt er garantiert nicht im Fernsehen, oder sontwo. Aber auch die andere Methode hat sicherlich Vorteile, sie mag zwar ein wenig härter sein, aber oft stellt sich der Erfolg schneller ein. Ist aber auch nicht das Allheilmittel, denn jeder Hund hat seine individuellen Eigenarten, und auf diese muß man sich eben einstellen.

Aber, was alle Methoden gemeinsma haben, ist das, was auch Martin Rütter immer wieder von seinen Kunden fordert, KONSEQUENZ! Ohne diese wird es nie zu einem dauerhaften Erfolg kommen. Z.B. ich sage dem Hund "sitz" und er legt sich, dann denke ich mir "na ja, dann leg Dich halt", da lernt der Hund nur, daß er tun kann was er will, es wird akzeptiert. Gerade unsere TWHs sind da absolute Blitzlerner! Beispiel Lando, was ich ihm einmal erlaube ist für ihn ein ungeschriebenes Gesetz, aber, daraus folgt nicht, daß ein Verbot ebenso behandelt wird. Je nach Intensität des Reizes, was er da will, testet er das in regelmässigen Abständen erneut aus, evtl kann man das Verbot ja aufweichen.

Wir haben jetzt für die Hündin meiner Frau eine sehr spannende Sache gefunden, rin Trainer, welcher sehr viel mit Körpersprache agiert. Wer mag kann sich ja mal die Homepage anschauen,

http://www.rudelkonzepte.de

Gruß

Gernot
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Old 15-02-2011, 11:07   #3
Astrid
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Martin Rütter ist in erster Linie Kabarettist. Was Hundeerziehung und -ausbildung betrifft, so hat er mitnichten irgendetwas neu erfunden - alle seine Ansätze sind längst "alte Hüte" (was keine Wertigkeit beinhaltet). Er versteht es einfach, sich gut zu vermarkten.

Ja, es gibt viele verschiedene Methoden - "die beste" oder "die richtigste" kann es aber einfach nicht geben, weil nicht nur jeder Hund, sondern auch jeder Mensch anders ist. Und die beste Methode kann nicht fruchten, wenn Mensch damit nicht zurecht kommt.

Grob oder hart geht für mich übrigens gar nicht (mit Ausnahme von Situationen wo unmittelbar jemand gefährdet wird) - ein schneller Erfolg rechtfertigt noch lange nicht alle Mittel. Es sollte außerdem der Weg das Ziel sein. Natürlich wünscht sich jeder einen folgsamen Hund - ist in der heutigen Gesellschaft auch durchaus anzuraten, weiters bringt es dem Hund natürlich umso mehr Freiheiten, je besser "er hört". Dennoch: es sollte letztendlich nicht nur darum gehen, dass Hund irgendwann macht, was Mensch sagt, sondern es sollte darum gehen, dass Mensch und Hund zu einem eingespielten Team werden, bei dem jeder den anderen versteht.

Ich persönlich arbeite gerne mit dem Prinzip des Clickers; mit viel Bestätigung und kaum mit "Strafe". Ich habe zwar ein Abbruchsignal, aber abgesehen von diesem, gibt es eigentlich kein Gebrüll und keine Grobheiten. Von Laissez-faire halte ich nichts - ich bin der Meinung, dass Hunde eine souveräne Führung benötigen - genau diese versuche ich meinen Tieren zu geben. Um sich führen zu lassen, ist es aber wichtig, dem Führer zu vertrauen - andernfalls wird man nicht passiv bleiben können, sondern selbst aktiv werden. Vertrauen wiederum erreicht man aber nicht über Gewalt. Ich denke außerdem, dass man bei der Arbeit mit dem Hund v.a. an sich selbst arbeiten muss - viel zu oft ist man als Hundeführer einfach nicht eindeutig genug, sendet unbewusst widersprüchliche Signale, so dass sich der Hund einfach nicht richtig verhalten kann. Ich bin weder "Wattebausch" noch "alte Schule" und versuche, viel auf mein Bauchgefühl zu hören bzw. auch einfach zu schauen, wie meine Hunde reagieren. Weiterbildung bzw. über den Tellerand gucken und schauen, was es so alles gibt, finde ich dennoch interessant - es kann ja durchaus mal das eine oder andere Brauchbare in einem Buch, einer neuen Methode, bei einem "Trainer"... dabei sein, dass man für sich selbst mitnehmen kann. Ungefragt jeden Trend mitmachen halte ich allerdingings für schwachsinnig. Kurz: ich habe meine ganz eigene Methode - für mich und meine 2 passt sie sehr gut; für jemand anderen kann sie grundlegend falsch sein - sie erhebt deshalb keinerlei Anspruch auf "Richtigkeit" und/oder "Allgemeingültigkeit".

P.S: So sanft ist Martin Rütter übrigens nicht - er ist sicher nicht in die "Wattebausch-Schiene" einzuordnen; da ist eher Animal Learn u.ä.
__________________
Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook


Last edited by Astrid; 15-02-2011 at 11:13.
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Old 15-02-2011, 13:10   #4
Katrin
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Ich denke es gibt nicht DIE Erziehungsmethode. Für mich ist Erziehung viel mehr als dem Hund „sitz“ beizubringen oder ihn davon abzuhalten einen Fremden anzubellen. Für mich ist Erziehung das „formen“ des gesamten Hundes. Ich vergleiche das ganze jetzt mal mit einer Gewichtsreduktion weil es mir irgendwie passend erscheint. Man kann nicht pauschal sagen jemand mit 170 cm muss jetzt 55kg wiegen, weil für jeden etwas anderes wichtig ist. Man kann nicht pauschal sagen dass jeder mann jetzt 2 kg im Monat abnehmen muss, weil jeder anders ist. Es genügt nicht jemandem beizubringen, dass Pommes mehr Kalorien haben als Kohlrabi wenn er dann die Currywust der Gurke vorzieht. Man muss sich auf den Menschen und seine Lebenssituation einstellen, es kann sich nicht jeder alles leisten. Das allerwichtigste ist aber, dass man versteht warum der Mensch zu viel isst oder ob er vielleicht sogar krank ist?
Damit eine Diät funktioniert bringt es nicht dem Menschen nur eine Kalorientabelle oder eine Ernährungsplan vorzulegen (auf den Hund übertragen ein Buch in dem steht wie ich meinem Hund „sitz“ oder „platz“ beibringe). Erkennt der Mensch nicht, warum er übermäßig isst wird er entweder nicht abnehmen, oder aber er fängt statt dessen an an den Fingernägeln zu kauen. Er kauft sich dann ein neues Buch „wie höre ich auf mit Fingernägel kauen“ und kämpft dann wieder gegen das neue Symptom“. (der Hund kann jetzt „sitz“ aber knurrt andere Menschen an). Da die Ursache aber nicht behoben ist wird es neue Symptome geben, er fängt beispielsweise an zu rauchen. Und so geht es immer weiter. Das gleiche gilt für die Hundeerziehung: Ein Buch über „sitz“ und „platz“, usw. halte ich nur dann für sinnvoll, wenn ich weiß, warum diese Trainingsmethoden Erfolg haben. Wenn ich z.B weiß, dass ein Hund nur eine sofortige Belohnung versteht. Wer die Sprache der hunde nicht versteht, wird sich 100 Bücher kaufen von „wie wird mein Hund stubenrein“ über „was muss ich machen damit hasso nicht beißt“ bis zu „wie pfiffi in 3 tagen leinenführig wird“. Viel einfacher wäre es dann doch sich mit dem Verhalten von Hunden untereinander zu befassen und sich diese Dinge selber herleiten zu können. Eben zu verstehen „warum tut mein Hund was er tut?“ (= warum esse ich so viel?)
Ich würde deshalb mich zuerst mit der Kommunikation von Wölfen untereinander beschäftigen (z.B Bloch) und mir dann später evt. ein Buch von Rütter kaufen, der dort Tips gibt wie man bestimmte Dinge üben kann. Wenn ich dann da für mich eine Übereinstimmung sehe und verstehe warum der Hund diese Übung verstehen kann würde ich sie ausprobieren und gucken was passiert.

Zu einer guten Erziehung gehören für mich also folgende Dinge:

1. Ziele setzen:
Was will ich mit dem Hund erreichen? Soll er nur ein alltagstauglicher Familienhund werden der mit den kindern spielt, soll er einen schlitten ziehen oder soll er als Blindenführhund arbeiten?


1.1 es beginnt also schon mit der Auswahl des richtigen Hundes

- Ein Rehpinscher eignet sich i.d.R nicht so sehr für eine Schutzhundeausbildung#
- Wieviel Geduld habe ich? (es gibt Rassen die bestimmte Dinge zügiger lernen als andere), usw.
- Erwachsener Hund oder Welpe
- zurückhaltender, sensibler hund braucht eine andere Erziehung als der Clown des Rudels

1.2 Aktuelle Erkenntnisse mit einbeziehen:

- Die Theorie von dem Hund als Untertan der Menschen ist längst überholt und hat meiner
Meinung nach auch nichts mehr in Erziehungsmethoden verloren. Da wir ja nun wissen dass
Wölfe in einem Familienverband leben sollte für mich auch eine gute Erziehung darauf abzielen
Der Hund sollte mit seinen Menschen zusammen leben und nicht als ihr Untertan dienen.
à ich denke in der Zielsetzung ( nicht in der Wahl der Erziehungsmethoden!!!!) sollte man ihn
ähnlich behandeln wie seine Kinder. Als Ziel sollte hier vorallem gelten, dass er nicht über tische
und Bänke geht, nicht fremde Häuserwände anpinkelt und keinem in den fuß beißt. Dass er
im Restaurant ruhig neben einem liegt und nicht eigenständig plötzlich über die Straße läuft.
(Bevor jetzt hier wieder laute stimmen kommen: Ich meine damit nicht dass man sie behandeln
Soll wie Menschen, darauf komme ich auch später noch. Ich meine lediglich, dass ich beim Kind
Wie beim Hund finde, dass gewisse Grundregeln gelten sollten). Wie viel weiter man dann in
der Erziehung geht hängt dann eben von den individuellen Zielen ab.

1.3 Mögliche Abweichungen vom Ziel mit einplanen:

- jeder Hund ist anders. Man kann nicht alles zu 100% planen weil man nicht weiß wie schnell der
Eigene Hund lernen wird.
- Manche Dinge kann man nicht erzwingen. Man muss sich darauf einstellen dass evt. einige ziele
Nicht erreicht werden können, weil sich der Hund vielleicht nicht für alles eignet. Statt den
Hund dann dafür später zu bestrafen sollte man sich Gedanken machen ob man nicht selber
Die Schuld daran trägt, indem man z.B falsch gewählt hat.
à wie auch wir Menschen hat jedes Individuum ein anderes Potential, über das hinaus kann
der Hund (und auch der Mensch) nichts leisten. Eine gute Erziehung erkennt für mich diese
Individuellen Grenzen und formt dann dementsprechend die Ziele um.

1.4 Ziele nicht zu hoch stecken:

- Erfolge motivieren, Misserfolge frustrieren. Also würde ich lieber mehrere kleine Ziele setzen
als ein großes.
- genügend Zeit einplanen. Hier sollte wie bei den Diäten gelten :“ es geht nicht darum möglichst
Schnell möglichst viel zu schaffen, sondern möglichst nachhaltig und ohne Verlust der
Lebensqualität (das gilt für Hund und Halter)


2. Mit dem Hund eine Sprache sprechen:

Meiner Meinung nach ist das der mit Abstand wichtigste Punkt überhaupt und hier beginnt dann auch der Unterscheid zur Kindererziehung. Die Kinder werden später so kommunizieren wie wir es tun, der Hund nicht! Für mich gilt:

„ Wer seinen Hund nicht versteht, der kann ihn auch nicht artgerecht erziehen!“

Wenn der Hund geboren wird, kann er mit seinen Artgenossen kommunizieren, nicht aber mit uns Menschen. Auch wenn Hunde im laufe der Domestikation schon mehr und mehr lernen den Menschen zu lesen sehe ich es als unsere Aufgabe uns dem Hund gegenüber so zu verhalten dass er verstehen kann was wir von ihm wollen. Wir halten uns für die intelligenteren, also sollte es unsere Aufgabe sein dafür zu sorgen die Kommunikation zu erleichtern. Dazu finde ich folgende Sachen wichtig:

1. Wir müssen verstehen, dass der Hund eine andere Sprache spricht:

- Bsp: Wir schimpfen mit dem Hund und dieser schaut weg. Statt ihn wie wir es bei unseren
Kindern tun dazu aufzufordern uns gefälligst anzugucken, wäre es hier wohl eher angesagt
dieses Beschwichtigungssignal als Entschuldigung zu werten und ruhe zu geben.
- das „trösten“ bei Angst vor z.B Silvesterknallern versteht der Hund als Bestätigung

2. Wir müssen ihre Sprache lernen und sie sprechen:

- Bsp.: Wenn wir den Hund rufen und er kommt sollten wir statt stocksteif da zu stehen und
vielleicht besser hinhocken und ihn mit offenen Armen empfangen
- wir müssen sofort belohnen oder auch bestrafen
- es sollten artgerechte Methoden gewählt werden, die der Hund auch versteht, wie z.B der
Schnauzgriff als Sanktion anstatt das Stromhalsband.
à wir sollten uns bemühen mit dem Hund so zu kommunizieren wie er es mit Artgenossen tut
Und lob und Sanktion immer so wählen, dass es der Hund auch verstehen kann.

3. Konsequenz

- leider wird mit Konsequenz irgendwie immer etwas negatives verbunden. Dabei denke
ich, dass grade das der Schlüssel zum Erfolg ist. Wie soll der Hund verstehen was „Platz“ heißt
wenn er dabei einmal 20 cm überm Boden hängt und beim nächsten mal muss er platt wie eine
Flunder am Boden kleben?


Nur wenn wir diese Punkte beachten hat der Hund die Chance auch unsere Sprache zu verstehen. Erst wenn wir ihm also in seiner Sprache erklärt haben, dass hinsetzen in unserer Sprache „sitz“ bedeutet können wir erwarten, dass er es auch macht.



3. Welche Methode?:

Die Frage nach der richtigen Trainingsmethode ist für mich also nur einer von mehreren Faktoren. Hat man also verstanden wie der Hund tickt kann man sich Anregungen holen, wie man ihm unter diesen Gesichtspunkten etwas beibringen kann. Hierbei denke ich dass jede der unten genannten Methoden in einem gewissen maß seine Berechtigung hat, da auf verschiedene Situationen unterschiedlich reagiert werden muss. Wichtig ist bei allen aber das timing:


1. Positive Verstärkung:

„ Der Hund tut etwas was mir gefällt und ich belohne es“
- meiner Meinung nach sollte das die Hauptmethode sein. Hier gibt es 100 Möglichkeiten. Ich denke ob man hier wartet bis der hund sich von alleine zufällig setzt und dann schnell „sitz“ sagt, oder ob man ihn mit einem Leckerchen in die „Sitz“ Position führt ist hier relativ egal. Auch ob man mit Clicker, Leckerchen, Streicheln, Spielzeug, … belohnt ist individuell, je nachdem was Mensch und Hund gefällt.

2. Negative Verstärkung:

„einen Negativer Reiz wird weggenommen, wenn der Hund das gewünschte verhalten zeigt“
- hier fällt mir jetzt so spontan nichts ein.


3. Positive Bestrafung:

„ Als Konsequenz auf ein Fehlverhalten folgt ein unangenehmer Reiz“
- dieser Begriff ist oft negativ belegt, teilweise aber auch zu unrecht. Für mich ist hier entscheidend was der unangenehme Reiz ist. Auch hier gilt für mich wieder artgercht ist wichtig!
Die positive verstärkung halte ich für das erste mittel der wahl, aber immer ist das nunmal nicht möglich. Wenn der Hund grade den teuren Perser zerpflückt kann man nicht warten bis er damit aufhört und ihn dann für das aufhöhren loben. Hier muss man dem Hund zeigen, dass sein Verhalten unerwünscht ist. Ich persönlich empfinde als artgerecht z.B ein „Nein“ ,den Schnauzgriff, ggf. auch das abdrängen des Hundes, usw.!
Als nicht artgerecht empfinde ich die sog. Starkzwangmittel wie Stromhalsbänder, Stachelhalsbänder, usw.! Diese Erziehungsmethoden dienen für meine Begriffe nur der Faulheit oder auch der Verzweiflung des Halters und zeigen, dass sich einige menschen überhaupt keine gedanken über das wohlbefinden ihres hundes machen . Es mag schneller gehen den Hund mit Strom zum „sitz“ zu bewegen, es kann aber auch nach hinten losgehen indem der hund dann versucht diesem „negativen“ reiz zu entkommen. Was für ein zusammenleben ist es denn bitte, wenn der hund angst haben muss vor seinem Herrchen/frauchen? Diese Methoden haben für mich nichts mit artgerechter erzihung zutun, weil sie der hund in seinem natürlichen verhalten nicht anwendet und damit auch nicht versteht. Aus der Zeit, in der wir uns Tiere zu Untertanen machen sollten wir längst raus sein.
Wie schon erwähnt, ein Hund ist ein Familienmitglied und meine Kinder würde ich auch nicht mit einem Elektroschocker erziehen (obwohl es auch solche Menschen geben soll).


4. Negative Bestrafung:

„als Konsequenz auf ein fehlverhalten hört ein angenehmer Reiz auf“
- für mich auch eine super Methode unerwünschtes Verhalten zu sanktionieren. Man muss eben der Situation angepasst reagieren, bei dem Beispiel mit dem Perser wäre auch diese Methode nicht so angesagt.
- hierzu zählt z.B, aufzuhöhren den Hund zu streicheln wenn er einem weh tut oder ihm die Aufmerksamkeit zu entziehen (ignorieren) wenn er unaufhöhrlich bettelt. Aber auch hier sollte man wissen, dass Hunde untereinander nicht nachtragend sind und den Hund dann nicht den ganzen Tag ignorieren.


Wichtig ist für mich also alles in allem eine ganzheitliche Erziehung deren Grundlage immer ein Verständnis des Hundes sein sollte mit dem Ziel den Hund als Familienmitglied Hund in Familie und Gesellschaft zu integrieren. Die Methoden die dort hinführen sind solange sie artgerecht sind und der Hund sie versteht doch eigentlich egal.
Katrin jest offline   Reply With Quote
Old 15-02-2011, 16:07   #5
Animal
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Guten Tag,...

zuerst,...ich freue mich wirklich sehr über die bisher ruhigen und sachlichen Beiträge.
Und natürlich ist auch Martin Rütters Methode, GARANTIERT nicht das Allheilmittel. Ich sagte ja bereits, das ich persönlich viele Dinge ähnlich sehe. Wie gesagt...hätte besser das D.O.G.S selber rippen und reinstellen sollen. *Mein Fehler hole ich nach*
Wo eben "seine" Trainingsmethode oder Art und weise erklärt wird. Sorry

@ Gernot160
Ich sehe die Sache im rPinzip wie du, ich finde das "Gewallt" wirklich Schläge oder große Schmerzreize haben bei der Hundeerziehung nichts zu suchen, auch wenn viele Hundeleute die ich im Umfeld habe davon überzeugt sind, weil der Erfolg sich angeblich schneller einstellt. Für mich persönlich kein Grund, mag vielleicht bei einer "werdenen" Kampfmaschine oder WAch-/Grenz- oder sonstige agressive Hundehaltung die ich übrigens normalerweise VERACHTE hilfreich sein, aber sollte meiner Meinung nach bei einer normalen Familien- und Alltagstauglichen Erziehung nichts verloren.

@Astrid
LAut deinem Beitrag, bist du aber mit Martin R. auch auf einer sehr ähnlichen Wellenlänge. Dieser ist übrigens zuerst laut Lebenslauf bla und blub Hundetrainer und kam dann später erst zu Fernsehen und dergleichen. Wie gesagt hätte D.O.G.S hoch stellen sollen und nicht sein "lustiges" Liveprogramm.
Und das es natürlich sanftere Methoden geben mag, will ich überhaupt nicht verneinen.^^ Wie gesagt, ich sehe das allerdings ähnlich das bei einer "zu großen" Frechheit des Hundes der Hund auch mal einen WIRKLICH nur Klapps bekommt bzw. kurzen Schmerzreiz, ich mache das meist über Schnauzgriff.

Beispiel, er hat versucht einmal meine Frau die nackt aus der Dusche kam zu besteigen wärend diese sich übers Bett beugte um an Ihre Klamotten zu kommen. Sie hat aus Reflex sich umgedreht und Cherokee seitlich am "Pullerman/Hoden" getroffen. Nicht volle pulle sondern als Reflex eben und er hat gelernt das wenn er Frauchen besteigt, tut Ihm der Hoden weh, so würde ich das reflektieren.
Und eben von solchen Schmertzreizen spreche ich, keine gezielten Schläge!

@Katrin
Hihi, ich muss wirklich sagen ich sehe die meisten Dinge so wie Ihr. Aber ohne den MArtin großartig in Schutz nehmen zu wollen reflektiert oder versucht er genau das gesagte zu leeren. Er vergleicht Hunde mit Wölfen, bzw. weisst auf den Ursprung des Hundes hin ohne zu behaupten der Wolfexperte zu sein.
Und sagt auch, wie ich und es übrigens auch sehen, das wir überwiegend an uns selbst arbeiten müssen. Denn die meisten Probleme entstehen durch Fehlverhalten vom Mensch gegenüber dem Hund, bzw. unwissenheit aus denen dann natürlich Missverständnisse zwischen Hund und Mensch entstehen.
Wie gesagt die Einstellung zu und über Hunde und auch anderen Tieren hat sich im laufe meines Leben durch "Tierliebe" eingestellt und war vorher da, wobei natürlich im laufe der Zeit und durch den Umgang mit dem Hunde, sich erst die Erziehnugsweise herauskristalisiert hat.

Meine erste Lektüre über Hundeerziehnug war damals ein Buch namens "Das andere Ende der Leine" Von einer amerikanischen Tierkommunikations- /Verhaltensforscherin namens "Patricia B. McConnell". In dem es primär darum geht auf uns selbst zu achten, Kommandos, Gesten, Körpersprache viel bewusster zu wählen.
Neija ganz nett und ich habe eine Menge gelernt aber, die gute Frau ist sehr selbst verliebt und die Hälfte des Buches beinhalten Ausschweifungen über Ihre Dr. Titel und abhandlungen über Homo sapiens bis hinzu allen möglichen Getier. ^^

@ Alle
Und ja natürlich sehe ich das ebenso, das Ziel des Hundetraining sollte nicht sein den gehorsamsten Hund aller Zeiten zu bekommen, sondern vielmehr das Hund-Mensch-Team zu verstärken. SO das der Hund eben den Umgang mit uns Menschen lernt und auch uns zu vertrauen und auf seine weise zu lieben.

PS : Cherokee ist eine absolute Schmuseratte, ich glaube Torsten hat ein wenig Katze mit eingekreuzt. Und bitte nicht alles so ernst nehmen oder jedes WORT auf die GOLDWAAGE legen. :/
*Ich weiss aus zuverlässiger Quelle, das Torsten keine Katzen mit ein kreuzt* :P
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...Zu kämpfen mit dem Feind, Ihn zu verfolgen und zu vernichten...
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Old 15-02-2011, 17:04   #6
Katrin
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ich finde ja auch den Rütter nicht schlecht. Man solle nur nicht vergessen, dass es auch irgendwo eine show ist die er macht und dass das was er macht eigentlich die Stadard Hundeerziehung ist. Ich schaue ihn auch jeden Samstag und was mir einfach fehlt ist irgendwie der rundumblick (ich beziehe mich hier z.B auf den VIP Hundeprofi). er bezieht sich in den sendungen zu sehr auf das eine gestellte Problem, obwohl oft auch alle anderen Dinge im argen liegen. Zu den Büchern kann ich nichts sagen, die habe ich nicht gelesen. Womit ich allerdings überhaupt nicht übereinstimme ist seine Einstellung zu Hundefutter und auch seine einstellung zu gesundheitlichen Fragen stimmen manchmal nicht mit meinen überein, aber das ist ein anderes Thema.

Ich denke wirklich im endeffekt muss man da in dem besagten Rahmen seinen eigenen Stil finden.

@ animal
was hat der Schnauzgriff mit einem schmerzreiz zu tun? Also Bestrafen über schnauzgriff finde ich wie schon erwähnt auch ok, den klaps find ich eher sinnlos weil es da meiner meinung nach besserer methoden gibt dem hund zu zeigen dass was unerwünscht ist, das ist dann irgendwie schon wiedeer die menschliche methode.(nicht dass ich hier falsch verstanden werdfe, ich bin nicht von der fraktion die noch mit positiver verstärkung arbeiten wenn der hund einem schon am hosenbein hängt)
Katrin jest offline   Reply With Quote
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