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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 20-01-2002, 14:59   #1
Beek
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Hallo liebe Leute,
meine kleiner TWH ist nun 15 Wochen jung und hat sich prachtig entwickelt
(16kg). Er hat sich gut in die hauslichen Gegebenheiten eingepaßt. Er weil
inzwischen im Großen und Ganzen was er zu tun und zu lassen hat. Sein
Geschaft macht er nur noch ab und zu im Haus, wahrscheinlich hat es dann
wirklich pressiert.
Doch ein kleines Ärgernis gibt es, er ist ziemlich dominant wenn es ums
Futter geht, d.h. nicht immer, aber ab und an wenn ich ihm seine Schussel
wegnehmen will, dann knurrt er verhalten, was ich anfangs ignorierte aber
dann irgendwann nicht mehr dulden wollte. Ein Schlag vor die Schnauze
bewirkt nur vorubergehende Irritation bei Ihm, was nicht sonderlich effekti v
ist. Ein Schnauzengriff mit herunterdrucken auf den Boden macht es auch
nicht besser. Ich habe das Gefuhl alles schaukelt sich nur noch mehr auf.
Wie kann ich dieses Problem in den Griff bekommen, denn ich bin der Meinung ,
daß ich ihm jederzeit sein Futter wegnehmen darf ohne Knurren.

Vielleicht hat jemand einen Tip fur mich.

Michael
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Old 20-01-2002, 15:59   #2
z Peronówki
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meine kleiner TWH ist nun 15 Wochen jung und hat sich prächtig entwickelt
(16kg). Er hat sich gut in die häuslichen Gegebenheiten eingepaßt. Er weiß
nicht besser. Ich habe das Gefühl alles schaukelt sich nur noch mehr auf.
Wie kann ich dieses Problem in den Griff bekommen, denn ich bin der Meinung,
daß ich ihm jederzeit sein Futter wegnehmen darf ohne Knurren.
Man sagt bei uns: "Mit Gewalt kommt man nicht weit" . Jede polnische
Polizist kennt die alte "gute" Methode: wenn der Hund ißt, man versucht dem
Napf wegzunehmen und wenn der Hund knurrt, dann schlägt man ihm. Leider der
Ergebniss ist ganz anders, als wir wollen - der Hund lernt nicht, daß er
aufhören soll zu
knurren, sondern es ist eine Methode, wo der Hund sehr schnell lernt um dem
Napf zu kämpfen und ihm "aufs Leben und Tod" zu bewachen. Der Hund denkt,
dass wir ihm Essen klauen wollen und er wird alles machen um es zu behalten.

"Gewalt" bewirkt bei dem Hund immer Gegenreaktion - oft Aggression. Ich will
nicht sagen, dass man nur mit positiven Training den Hund erziehen soll,
weil die Methode bei Wolfshunden nicht ganz erfolgreich ist. Aber wenn es um
Futter geht, ist es wirklich besser es ohne Gewalt zu machen. Die beste
Methode ist "Wechselhandel". Der Hund lernt, daß es sich lohnt, das Essen
abzugeben, weil dann er später noch mehr oder etwas besseres bekommt:

1) Gib ihm zum Beispiel Knochen und kurz danach versuche es gegen ein Stück
Fleich zu wechseln - es wichtig dem Hund zuerst Fleich zu geben und erst
später Knochen wegzunehmen (später kannst Du ihm das Knochen zurückgeben),
2) Du kannst auch anstatt den Napf auf dem Boden zu stellen, den Hund aus
dem Hand zu fütter (mindestens für die nächste ein Paar Wochen),
3) Wenn die zweite Methode Dir nicht gefällt, dann kannst Du es anders
machen: wenn der Hund isst, gib ihm von Zeit zur Zeit in dem Napf
zusätzliches Stück Fleich - er soll sehen, dass wir ihm was Gutes im Napf
zugeben - er soll sich gewöhnen, dass man mit den Händen in der Nähe von
seinem Fütter "manipulieren" kann und es für ihm keine Gefahr darstellt,
4) Es ist auch gut von Zeit zur Zeit, das Knochen in der Hand zu halten,
während der Hund isst.

Wenn der Hund jung ist, dann reichen zwei, drei Tage, und der Hund ist
bereit uns alles abzugeben. Der Hacken ist, man soll das lebenslang machen,
und nicht ein Mal im Monat..... Wir haben es mit drei CSV gemacht, und es
funktioniert ausgezeichnet...

Dieses Verhalten ist typisch für sehr viele Hunde und fast alle Wolfshunde.
Man kann aber sowas nicht akzepieren. Vielleicht jetzt wenn Dein Hund gerade
gelernt hat, um das Essen zu "kämpfen", wird es schwieriger sein, es
rückgängig zu machen aber nicht unmöglich Du brauchst jetzt nur mehr
Geduld...

Grüsse,
Margo
__________________
.

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Old 21-01-2002, 02:09   #3
Eric
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Posts: 13
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Hallo Michael,

meine Frau und ich sind Besitzer von zwei TWH, ein 2 Jahre alter Rüde und eine 4
Monate alte Hündin. Wir haben am Anfang sowohl bei unserem Rüden als auch bei
der Hündin ähnliche Situationen erlebt. Das Resultat der nachfolgend
beschriebenen Maßnahmen: Beiden Hunden können wir ohne Probleme jede Sorte
Futter zu beliebiger Zeit wegnehmen, ohne eine Gegenreaktion zu erhalten.

Deine Meinung, "dass ich ihm jederzeit sein Futter wegnehmen darf ohne Knurren",
ist vollkommen korrekt. Wenn man es mit dem Rudelverhalten der Wölfe vergleicht,
ist es auch absolut natürlich. Kein rangniederes Tier darf dem Leitwolf des
Rudels, und der bist Du ja in Deinem Rudel, Futter in irgendeiner Weise streitig
machen. Es würde vom Leitwolf massiv angegriffen und untergeordnet. Die gleiche
Situation musst Du mit Deinem Hund herstellen. Ungünstig war allerdings, dass Du
erste Anzeichen ignoriert hast, denn solches Verhalten lässt sich am besten im
Keim ersticken .Aber im Alter von 15 Wochen sollte es kein Problem sein, ihm es
wieder abzugewöhnen.

Wir haben unseren Hunden von Anfang an beigebracht, Futter nur auf unser
Kommando hin zu nehmen. Wir lassen sie vor dem gefüllten Futternapf Sitz machen
und auf "Nimms" dürfen Sie das Futter erst nehmen. Das klappt prima und die
Zeiten von heruntergerissenen Futternäpfen bzw. des in der ganzen Küche
verteilten Futters sind seit dem endgültig vorbei. Das Training war recht
einfach. Als erstes wurde das Kommando "Nimms" immer gesagt, wenn wir dem Hund
den Futternapf hinstellten, auch wenn er das Futter sofort genommen hat. Der
Effekt: Der Hund verbindet Futter mit "Nimms"(1. Stufe). 2. Stufe: Du nimmst ein
Leckerli auf Deine Handfläche und hälst sie dem Hund hin. Wenn er des Leckerli
nehmen will, schließt Du sofort die Hand, so dass der Hund nicht heran kommt und
sagst "Nein". Das ganze Spiel machst Du solange, bis der Hund kurz innehält (ob
aus Zufall oder bewusst ist in diesem Moment egal). Du öffnest die Handfläche
und gibst gleichzeitig das Kommando "Nimms". Der Hund begreift sehr schnell,
dass er das Leckerli nur bekommt, wenn er wartet. Nach ca. 1-2 Wochen hatten es
beide Hunde von uns gelernt. 3. Stufe: Gleiches machst Du mit dem Futternapf. Du
gehst mit dem Napf (mit Futter)zum Hund und bleibst neben ihm stehen. Um die
Aufmerksamkeit der Hundes zu bekommen, lässt Du ihn bevor Du dich bückst Sitz
machen. Sobald Du dich bückst um den Napf hinzustellen, wird der Hund versuchen
ans Futter zu kommen. Du nimmst den Napf sofort wieder hoch, sagst "Nein" und
lässt ihn wieder Sitz machen. Man muss etwas Geduld haben aber Wolfshunde sind
sehr schlaue Tiere.

Die Situation dem Hund das Futter wegzunehmen, haben wir immer einmal
zwischendurch geübt. Sobald der Hund uns angeknurrt hat, haben wir
(hundegerecht) den Schnauzgriff angewendet und zusätzlich mit stark verändertem
Tonfall (das ist meines Erachtens sehr wichtig) energisch verbal mit "Aus" oder
"Wehe" gestraft. Man muss den Schnauzgriff aber richtig anwenden. (Darunter
verstehe ich beim Welpen: mit der ganzen Hand von oben und vorn über die
Schnauze greifen und fest zudrücken, man muss die Zähne des Hundes spüren. Ein
Welpe sollte normalerweise dabei kurz winseln - dann weiß er worum es geht.)
Wenn das nicht reichen sollte, sollte man den Welpen auf den Rücken legen und an
der Kehle fassen (immer verbunden mit verbaler Strafe). Das oberste Gebot ist
dabei Konsequenz und nochmals Konsequenz. Man darf in den Reaktionen nicht
zögerlich sein und muss sofort reagieren.
Außerdem darf man natürlich keine Angst davor haben, dass einen der Hund beist.
Das würde der Hund sofort spüren und die Maßnahmen wären verpufft.
Lob hilft dann, wenn er Dir das Futter freiwillig überlässt (zur Bekräftigung).
Du solltest ihm das Futter eine gewisse Zeit danach auch wiedergeben.

Es gibt sicherlich eine ganze Reihe anderer Methoden um dieses Problem in den
Griff zu bekommen. Dies sind wie gesagt unsere ganz persönlichen Erfahrungen.
Vielleicht hilft es :-)

Grüße
Eric.
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