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z Peronówki 23-05-2005 14:56

Quote:

Originally Posted by hanninadina
Und jetzt kann ich wieder auf die Vergleiche von Marcus mit dem DSH verweisen, der etwas über 100 jahre alt ist als Rasse. 23000 Welpen in einem Jahr und das nur in Deutschland! In den USA gibt es ebenfalls Tonnen von DSH! Wenn ich es richtig sehe, haben wir bis heute seit Gründung der Rasse insgesamt nicht mal soviel TWH-Welpen auf den Markt gebracht, wie wir allein in Deutschland jedes Jahr DSH-Welpen bekommen. Und wie gesagt, dass sind nur die offiziellen VdH-Zahlen. Also ein Vergleich diesbezüglich hinkt ganz gewaltig.

Ich habe endlich meine alte Statistiken gefunden, wo ich untersucht haben, ob man TWH als Gebrauchshunde nennen kann. Also:
- fast 10% der TWH haben mind. 1 Gebrauchsprüfung bestanden

Wenn man also es mit DSH vergleicht, dann müssen 2300 DSH jährlich in Deutschland min. die BH Prüfung bestehen. Wie aber die Wirklichkeit aussieht, kennt jeder.... Also es gilt immer noch: "Masse statt Klasse..." 8)

hanninadina 23-05-2005 16:33

Hi Margo,

das war ja wohl ein Eigentor!!! Ich bin auch Spezieller Freund von DSH, aber bei rund 2200 Mitgliedsvereinen in Deutschland, kannst du, ohne groß zu forschen, mal sicher davon ausgehen, dass mindestens 1 Hund einmal im Jahr eine Prüfung ablegt. Tatsächlich werden aber wohl viel mehr und viel öfter als einmal im Jahr Prüfungen von DSH abgenommen werden. Also die 10% von 23.000 Welpen schaffen die DSH locker. Und wie gesagt, dass ist die offizielle Zahl. Bei uns im Verein sind aber auch einige, die ihren Hund aus dem Tierheim haben ohne Papiere.

Ich verstehe ja deinen Standpunkt Margo. Aber Klasse statt Masse da wäre ich vorsichtig, da der DSH weltweit nunmal einer der besten Arbeitshunde ist. Ich kenne nicht mal Schafhirten, die nicht auf ihn vertrauen würden, obwohl es soviel Hüte- bzw. Hirtenhunde gibt, die speziell zum Hüten gezüchtet worden sind.

Schöne Grüße

Christian

canislupus 23-05-2005 16:54

Hallo Christian,
das mit dem super Arbeitshund sehe ich aber anders. Früher sicher mal, sonst hätte er nicht mit so einem Erfolg die Welt erobert, aber die Brauchbarkeit der Showhunde des SV beschränkt sich sicher auf ein Minimum.
Ich war vor ein paar Jahren mal in der Polizeihundeschule in Stukenbrock und habe mir dort die Hunde angesehen ( habe damals mit dem Gedanken gespielt, evtl. zur Polizei zu gehen, Hundestaffel natürlich ...).
Die haben zwar immer noch ein paar DSH, aber es sind nur 30% der eigenen Nachzucht aus eigenen Leistungslinien überhaupt für die Ausbildung geeigneet und von der eigenen Malinois Zucht sind 80% der Hunde tauglich! Das ist eine einfache Kosten-Nutzen Rechnung--> es werden immer weniger DSH zum arbeiten genommen, die Belgier laufen ihm den Rang ab.
Und wie gesagt handelt es sich bei diesen Hunden um reine Leistungslinien... da muß ich den Großteil der Sporthunde/Ausstellungshunde sicher nicht erwähnen.
Sicher gibt es einige gute Hunde, aber ich für meinen Teil zähle diese Rasse im Ganzen nicht mehr zu den Super-Gebrauchshunden, da steht den Hunden sicher auch ihr eigener Körperbau auf Dauer im Weg.

Ich habe aber auch noch nie einen Schäfer gesehen, der einen DSH dabei hatte, eher kleinere, langhaarige, vom Typ aber sicher ähnliche Tiere.
Das zum Ausflug in die Welt des DSH.

Liebe Grüße Tanja

z Peronówki 23-05-2005 17:11

Quote:

Originally Posted by hanninadina
das war ja wohl ein Eigentor!!! Ich bin auch Spezieller Freund von DSH, aber bei rund 2200 Mitgliedsvereinen in Deutschland, kannst du, ohne groß zu forschen, mal sicher davon ausgehen, dass mindestens 1 Hund einmal im Jahr eine Prüfung ablegt.

Hast Du die offiziele Statistiken? Wir haben die DSH in CZ untersucht, wo die Hunde viel mehrere Prüfungen bestehen, als in anderen Ländern und leider auch dort hat diese Anzahl nie diese Wert erreicht. Auch, wenn bei DSH die Prüfungen als einer der Zuchtbedingungen sind, also man wird dazu gezwungen...
Wenn es um Mitgliedsvereine geht - wie viele machen offiziele Prüfungen - interne "BH-Prüfungen" zählen doch garnicht.... Wie viele sind "richtige" Hundeschulen - und nicht Vereine von Leuten, die nur zusammen gerne Hunde ausbilden?

Quote:

Aber Klasse statt Masse da wäre ich vorsichtig, da der DSH weltweit nunmal einer der besten Arbeitshunde ist.
Nein, es ist bekannt als der "vielseitigste" Hund. Er eignet sich für viele Augaben, aber in jeder "Disziplin" findest Du Rassen, die besser sind...

Quote:

Ich kenne nicht mal Schafhirten, die nicht auf ihn vertrauen würden, obwohl es soviel Hüte- bzw. Hirtenhunde gibt, die speziell zum Hüten gezüchtet worden sind.
Hmmmm....ich habe solche nur DSH auf Fotos gesehen... :roll: Aber ich kenne mehrere weisse Ovtscharkas, die wirklich als Hirtenbewacher und mehrere Collies die als Hirtenhunde arbeiten. Aber seit so vielen Jahren habe ich nicht einem einzigen DSH kennegelernt, auch wenn die DSH viel biliger sind....
Alle meine Freude, die sich für Schutzhund inetressieren kaufen BO, weil sie viel schneller und viel "schöner" arbeiten (auch wenn man bei den mehr Kentnisse braucht).
Und nur die Armee ist mit DSH zufrieden: sie sind BILLIG, wenn es um Kauf und Training geht....


Christian, ich kenne sehr gute DSH, mit sehr guten Charakter. Aber diese Hunde haben GARNICHT mit DSH zu tun, die wir als DSH bezeichnen. Diese neue "Frösche" sind nur reine Parodie, egal was SV darüber schreibt. Hast Du diese "neue" DSH beim Training beobachtet? Wie sie üben, wie sie sich bewegen? Junge DSH sind scheu (dank Zwingerhaltung), die Selbstbewusstsein fehlt. Wir haben mehrere ehemalige DSH-Besitzer, die jetzt TWH haben. Wieso? Wenn man einem Hund hat, der mit 4 Monate fast nicht mehr laufen kann, mit 2 Jahren Rückenprobleme bekommt, und mit 6 Jahren stirbt, dann will man keinem solchen Hund mehr.....

Ich habe mehrere Jahre DSH gehabt, mit DSH geübt und bin immer noch in dieser "Szene" tätig. Für polnische Zeitungen habe ich mehrere Deutsche Artikel über diese Rasse übersetzt. Und glaub mit: Die Werbung dank Kommisar Rex ist viel, viel besser als die Wirklichkeit...
Ich kenne DSH mit super Charakter und ich kenne sehr gute Züchter, die laut der Idee von Stephanitz züchten - also: richtige Arbeitshunde und keine Karikaturen. Aber wenn ich ein DSH-Welpen kaüfen würde, dann eine Sache ist klar: dieser Hund würde ganz anders aussehen, als "Championen", die man in Zeitungen und in der Werbung sieht....

Nebelwölfe 23-05-2005 18:40

Christian

Das war wohl eher von deiner Seite ein Eigentor...

Ich schliesse mich dem an, was Tanja und Margo schreiben. Die heutigen Deutschen Schäferhunde - vor allem (aber leider nicht nur) die aus der Show-Linie - sind wohl nur noch eine Karrikatur dessen, was von Stephanitz einstmals geschaffen hatte. Über den Körperbau und die daraus folgenden Krankheiten müssen wir wohl nicht diskutieren. Das ist meiner Meinung nach schon "Qualzucht" und hat mit dem Rassestandard überhaupt nichts mehr zu tun. Und die Massenzucht von 23000 Welpen im Jahr - finde ich - sprechen für sich. Wo bleibt da die "Qualität"??

Der Schäferhund mag wohl weltweit die verbreitetste Rasse sein - aber kaum mehr der verbreitetste "Arbeitshund"...

Ich war im letzten Sommer bei der Polizeihundestaffel in Schleswig-Holstein, die tatsächlich noch viele DSH (wie auch Malis) haben, meistens jedoch aus dem Osten, oft ohne Papiere - aber dafür gesund. Auch die bestätigten, dass es inzwischen in Deutschland fast unmöglich ist, DSH zu finden, die für den Polizeidienst
1. überhaupt noch körperlich geeignet sind
2. im Kopf noch "klar" sind und
3. nicht gleich davonrennen, wenn man einmal "Buh" macht (sprich wesensfest sind)

Als Blindenhunde werden sie kaum mehr verwendet, auch nicht bei den Rettungshunden. Inzwischen laufen die Malis den DSH sogar im Schutzhundesport den Rang ab. In der Schweiz z.B. sieht man kaum mehr DSH bei den Prüfungen.

Ich wüsste nicht, dass Schafhirten heute noch mit DSH - vor allem mit Rassehunden??? - arbeiten würden. Die würden sich das wohl kaum antun, die DSH wären doch heute weder körperlich noch geistig in der Lage (natürlich gibt es immer mit Ausnahmen), diese Aufgabe zu erfüllen - und ich wüsste auch nicht, dass DSH für diese Aufgabe noch gezüchtet werden, zumindest nicht hier in Deutschland.

Petra

PS: Ich habe selber zwei Deutsche Schäferhunde - würde mir aber niemals einer dieser überzüchteten Schräghecks zutun.

Pavel 23-05-2005 19:09

Quote:

Originally Posted by Margo
Diese neue "Frösche" sind nur reine Parodie, egal was SV darüber schreibt. Hast Du diese "neue" DSH beim Training beobachtet? Wie sie üben, wie sie sich bewegen?

Absolut Recht Margo (und Petra). Bitte einmal Polizei oder Militärübung besuchen und ich kann euch zahlen 100 EUR für jeder DSH bezahlen, der ihr weredn dort sehen, der entspricht "neue Exteriörstandard".
Wie Margo un Petra geschrieben, kenne ich viele Superhunde von Polizei und Armee. Aber das sind DSH, wie kenne ich diese Hunde von Zeit, wann war ich Kind - das bedeutet nicht mit solche komische (und gleichzeitig tragische) Spinaldeformation.

Beowulf 23-05-2005 19:44

Hallo!
Da sich diese Thema als DSH-Thema verselbständigt hat, möchte ich mal wissen, was überhaupt noch ein DSH ist. Kenne keine andere Hunderasse, als den Jack-Russel, der so vielfältig an Grösse, Farbe, Fellart, Körperbau ist. Für mich ist der DSH kein Rassehund mehr, eher ein wildes Sammelsorium an Mischlingen die irgendwie mal einen DSH in der Ahnentafel hatten. Die eine züchten die HD-Schrägheck-Krüppel, die anderen Experimentieren mit Mischlingen. Wie Pavel schon geschrieben hat, der DSH meiner Kindheit sah anders aus. Der hatte auch noch einen einheitlichen Standart. Auch waren die DSH meiner Kindheit nicht so agressiv gegen alles. Bin auch der Meinung, das der DSH eigendlich tot ist. Um diese Rasse wieder gesund zu bekommen, muss man wieder von Null anfangen. Oder vieleicht mit einigen DSH-Typ TWHs die Rasse sanieren.

Gruss
Beowulf

hanninadina 24-05-2005 12:38

Hallo,

ich habe jetzt leider keine Zeit, weil wir für 6 Tage an die Cote d´Azur fahren und ich noch die letzten Reste Arbeit wegarbeiten muss. Melde mich nächste Woche dazu.

Nur soviel. Die Showlinien könnt ihr, wie auch bei anderen Rassen, nicht mit den Arbeitshunden vergleichen. Petra selber führt aus, dass sie viele DSH in der einen Staffel gesehen hat. Ich kenne den Chefpolizeihundeausbilder aus Niedersachsen, weil wir jahrelang zusammen Rennradgefahren sind. Er hat auch an dem neuen Niedersächsischen Hundegesetz mitgearbeitet und kennt auch Prof. Dr. Feddersen-Petersen gut. Nach seiner Aussage ist und bleibt der DSH im Mittel aller Dinge immer noch das Mass aller Dinge. Er selbst hat übrigens eine Rotti-Hündin und hatte vorher auch schon Rottis.

Bei uns um die Ecke ist 2-3 x im Jahr eine Schafherde. Dort laufen zwei DSH (Langhaar) an der Herde. Der eine ist Deck- und Zuchtrüde. Daneben hat er noch einen Harzer Fuchsrüden, auch Deckrüde. Dann gibt es noch 3 Herden im Umkreis, an denen auch DSH arbeiten. Ich selbst war sehr verwundert. Wenn ihr jetzt sagt, dass das die Ausnahme von der Regel ist, dann kann ich das sicher nicht widerlegen. Aber ich sage mir, wenn schon in meinem unmittelbaren Umkreis so viele DSH an der Herde arbeiten, dann wird das wohl auchweiter weg so sein.

Margo, bei 2200 SV-Clubs in Deutschland, willst du mir nicht allen Ernstes sagen, dass da nicht mindestens ein DSH Prüfungen ablegt? Bei mir in der Gemeinde gibt es 2 und in der Nachbargemeinde weitere 2. In jeweils einer der beiden Gemeinden arbeiten nur(!) DSH. Dort sind regelmäß 20 bis 30 Hunde. Auch kann man schön sehen, wenn sie in der Feldmarkt ihre Prüfungen ablaufen (Fährte). Bei uns im Verein sind 6 DSH aktiv. Es kann auch hier wieder sein, dass im Norden von Hannover alles anders ist als im restlichen Deutschland. Aber das wage ich zu bezweifeln. Aber ich werde in Augsburg gerne anfragen, wie Statistik aussieht.

Ich bin kein Freund vom DSH, aber was ihr hier betreibt, ist m.E. überzogen!

Ach ja, unser Hundetrainer, Polizeihundeführer und Ausbilder züchtet Malis. Sie haben 2 Hündinen und 1 Rüden. Er kam vor 6 wochen zu mir und sagte, er holt sich lieber wieder einen DSH, die wären unterm Strich besser. Scheint eine Glaubensfrage zu sein. Aber da ich mit Leuten zu tun habe, die nicht nur eine Hundestaffel kennen, sondern, wie gesagt, der oberste Hundeführer in Niedersachsen ist, schenke ich dem mehr glauben, als einmaligen Erfahrungen von ein paar TWH-Freunden.

Mist, jetzt habe ich wieder mehr geschrieben, als ich wollte. Die Zeit ist immer im falschen Moment zu kurz.

Tschau

Christian

michaelundinaeichhorn 24-05-2005 13:50

Quote:

Originally Posted by hanninadina
Nur soviel. Die Showlinien könnt ihr, wie auch bei anderen Rassen, nicht mit den Arbeitshunden vergleichen.

doch, kann man in diesem Falle (SV) leider mitlerweile schon, bis auf die Tatsache, daß in der Leistungszucht sehr viel mehr hypernervöse Hunde auftauchen, körperlich unterscheiden sie sich kaum noch.
Quote:

Originally Posted by hanninadina
Er hat auch an dem neuen Niedersächsischen Hundegesetz mitgearbeitet und kennt auch Prof. Dr. Feddersen-Petersen gut. Nach seiner Aussage ist und bleibt der DSH im Mittel aller Dinge immer noch das Mass aller Dinge. Er selbst hat übrigens eine Rotti-Hündin und hatte vorher auch schon Rottis.

mal abgesehen davon, daß ich nicht weiß, was das Niedersächsische Hundegesetz damit zu tun hat, ist das mit dem Mittel aller Dinge das Gleiche, was Margo schon vorher geschrieben hat. Leider entsprechen nur immer mehr DSH ihrem eigenen Rasseanspruch nicht mehr, weshalb der Mallinois und jetzt der Holländische Schäfer ja so einen Aufschwung hatten.

Quote:

Originally Posted by hanninadina
Bei uns um die Ecke ist 2-3 x im Jahr eine Schafherde. Dort laufen zwei DSH (Langhaar) an der Herde. Der eine ist Deck- und Zuchtrüde. Daneben hat er noch einen Harzer Fuchsrüden, auch Deckrüde. Dann gibt es noch 3 Herden im Umkreis, an denen auch DSH arbeiten. Ich selbst war sehr verwundert. Wenn ihr jetzt sagt, dass das die Ausnahme von der Regel ist, dann kann ich das sicher nicht widerlegen. Aber ich sage mir, wenn schon in meinem unmittelbaren Umkreis so viele DSH an der Herde arbeiten, dann wird das wohl auchweiter weg so sein.

Die Rede war vom Rassehund DSH. Es gibt sehr viele Hunde die schäferhundmäßig aussehen die hüten, Schäfer haben reine Leistungszuchten, sie verpaaren die besten Arbeitshunde, wie sie aussehen ist ihnen herzlich egal. Aus diesen Hunden ist ja der DSH gezüchtet worden. Daß der DSH -Deckrüde Langhaar ist zeigt, daß er eben kein SV-Deckrüde ist, da wäre er nämlich gar nicht zugelassen.
Quote:

Originally Posted by hanninadina
Ach ja, unser Hundetrainer, Polizeihundeführer und Ausbilder züchtet Malis. Sie haben 2 Hündinen und 1 Rüden. Er kam vor 6 wochen zu mir und sagte, er holt sich lieber wieder einen DSH, die wären unterm Strich besser. Scheint eine Glaubensfrage zu sein. Aber da ich mit Leuten zu tun habe, die nicht nur eine Hundestaffel kennen, sondern, wie gesagt, der oberste Hundeführer in Niedersachsen ist, schenke ich dem mehr glauben, als einmaligen Erfahrungen von ein paar TWH-Freunden.

Wir treffen sehr sehr viele Diensthundeführer (auch Ausbilder), mittlerweile züchten die meisten Staffeln in der Regel die Hunde nicht mehr selber sondern kaufen sie im Ausland (sehr häufig Tschechien oder Slowakei), auch dort kaufen sie im übrigen nicht nur DSH, der Grund: In Deutschland finden sie kaum geeignete Hunde, sowohl was das körperliche Grundgerüst angeht wie auch das Nervenkostüm. Das ist auch schon sehr lange so.
Allgemein steigt deutlich das Interesse an TWH weil das mit dem Nachwuchs so schwierig ist.
Wenn ich mir außerdem so anschaue was durch die Praxis läuft, der durchschnittliche DSH kann mit spätestens 7 Jahren kaum noch laufen, mit viel Therapie kriegt man sie dann noch bis 9, dann ist endgültig Ende. Die 17-18 Jahre alten, die ich noch als Kind gekannt habe sind heutzutage ausgestorben.

Auch bei der Lawinenhundestaffel sind noch ein paar Schäferhunde, bei mehreren davon wird körperlich bald Schluß sein, die die immer Schäferhunde hatten sind zum großen Teil umgestiegen, unter anderem auf einen TWH, und trauern alle dem DSH von früher nach.

Ina

michaelundinaeichhorn 25-05-2005 20:17

Also, die Konsultation eines Hütehundspezialisten hat folgendes ergeben:
Es gibt noch eine Gebrauchs- u. Hütehundlinie des DSH, nicht identisch mit der Leistungslinie der Hundeplatzhunde um die es ja ursprünglich ging. Die Schäfer züchten sie auch reinrassig mit Papieren und gehen damit auf Wettkämpfe. Allerdings häufig mehr aus Alibi- und finanziellen Gründen - ist gut für den Verkauf. Bei der täglichen Arbeit an der Herde besteht häufig das Problem, daß diese Hunde besonders bei warmem Wetter schon nach wenigen Stunden schlapp machen und auch keine Arbeitswoche durchhalten, weshalb für die eigentliche Arbeit in der Regel andere Rassen oder besonders Mischlinge von Hütehundrassen vorgezogen werden.

Gruß Ina

Torsten 26-05-2005 10:55

Hallo
ich kann Inas Meinung nur bestätigen , Der deutsche Schäferhund als " reiner Schäferhund an der Herde " ist nicht oder in den wenigsten Fällen reinrassig - es werden viel lieber leichte , ausdauernde Mischlinge genommen , die sind wendiger und auch arbeitsbereiter als ein großer schwerer Hund - der bei etremer Hitze schnell müde wird . Der dt.Schäferhund ist schon lang nicht mehr der Arbeitshund wie man ihn sich vorstellt . Die " Ossilinien " ( bitte nicht pol.verstehen ) waren im Gegensatz zu den jetzigen " Wessilinien " niederstämmige , nicht zu große ,robuste Hunde , die auch das HD Problem nicht in einem so hohen Maße wie es jetzt ist aufwiesen .Der heutige Schäferhund ( vorrangig Westlinien ) ist im Körperbau viel schmaler dafür aber größer ,er hat kein sondelich festes Wesen ( ein großer Teil der Tiere ) und ist anatomisch am Ende ( HD ) -ein sehr schönes Beispiel wie man eine Rasse die so alt ist kaputt züchten kann . Für mich ist der dt.Schäferhund der einzige Hund bei denen die Hinterläufe 1 Meter nach dem Körper enden :cheesy:
Aber , wieso kaufen sich Leute einen TWH , wenn sie von ihm nicht überzeugt sind und den dt.Schäferhund in den Himmel heben ( oder dessen Leistungen ) , da kann ich nur sagen " Du hast den falschen Hund "
Jede Rasse hat ihre eigenen Qualitäten - ich muß nur wissen was ich mit dem Hund anfangen will oder für welche Zwecke ich den Hund brauche .
Und die einzelnen ( auch die sogenannten alten Rassen ) mit einander zu vergleichen ist doch ein Ding was hinckt . Der TWH ist nicht besser und auch nicht schlechter als andere Hunde , man sollte sich nur klar machen was man will und keine Legenden in etwas reininterprätieren !
Fakt ist , wird ein Hund zum Modehund - wird die Rasse versaut , es gibt nicht nur gute Züchter die etwas verbessern wollen , sondern auch die , die nur das Geld sehen . Wenn ich in die Welpenvermitlung schaue , fällt mir ein Zwinger ganz besonders auf - nämlich der, der angeblich sehr wölfische Hunde züchtet .
Gruß Torsten

hanninadina 31-05-2005 10:19

Ina, deine Anmerkungen sind für mich nachvollziehbar und akzeptabel. Ich habe ja geschrieben, dass ich nur mein Umfeld beurteilen kann.

Torsten, es ging hier darum, wie schnell man einen Hund selektieren, also zu dem hinzüchten kann, wie sich dass die Züchter vorstellen. Da hatte Marcus den DSH ins Spiel gebracht als Beispiel einer jungen Hunderasse. Daraufhin habe ich ausgeführt, dass man den DSH nicht mit dem TWH vergleichen kann, weil eben aufgrund der weit höheren Welpenzahlen viel mehr und schneller die Zucht betreiben kann. Und zugegebener Massen natürlich auch viel schneller kaputt züchten kann.

Torsten, du hast recht, dass wenn Hunde in Mode sind, diese Rassen kaputt gezüchtet werden. Das ist auch meine Erfahrung mit den Briards. Es werden Deckrüden eingesetzt, die ängstlich und aggressiv sind, nur weil sie so schön sind. Auf den Charakter nimmt keiner mehr rücksicht. Die fauve (fuchsroten) Hunde haben kaum noch fauve. Und die Köpfe der Hunde werden schmal, obwohl sie eher breit und kräftig sein sollten. Ichwar gerade auf einer Ausstellunge vor 2 Wochen und war entsetzt, was da so rumlief. Die guten Züchter sind die Aussnahme.

Christian


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