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hanninadina 02-03-2006 18:38

Lüge oder Wahrheit beim TWH? Teil II Oder Myla ist weg!
 
Ein persönlicher Erfahrungsbericht!

Die Spatzen pfeiffen es ja bereits von den Dächern. In einem Anfall von Schwäche hatte ich mich entschlossen, Myla ein besseres zu Hause zu suchen. Sie lebt jetzt bei Horst, den einige von euch kennen. Er war der dritte in Deutschland, der TWHs hatte. Er hat nun noch einen 11jährigen Rüden. Seine ebenso alte Hündin musste er leider letzten Sommer wegen Krankheit einschläfern lassen. Er weiß, auf was er sich einläßt und hat viel Zeit.

Es gab viele Gründe, warum ich mich schweren Herzens dazu entschlossen habe. Keiner der einzelnen Gründe wäre ausreichend gewesen, aber alle zusammen schon. Ich möchte hier ein wenig darüber berichten, nachdem es nun 3 Wochen her ist und ich so halbwegs darüber weg bin. Bisher haben leider nur sehr wenige oder besser gar keiner von denen, die in der letzten Zeit oder generell ihren TWH weggeben haben, hier ihre Erfahrung berichtet und warum sie es getan haben.

Die, die schon länger hier lesen und schreiben, wissen, dass ich bereits im Herbst 2003 angefangen hatte hier zu schreiben, bevor ich einen TWH hatte. Ich hatte keine Ahnung, auf was ich mich einlasse. Ich habe natürlich darauf vertraut, dass der TWH ein Hund ist, wie eben ein Hund zu sein hat. Ich hatte mir im Vorfeld 3 Züchter angeschaut, wovon 2 tatsächliche "Hunde" hatten und eine Züchterin sehr stürmische typische TWHS. Da habe ich aber noch gedacht, dass das die Ausnahme sei und die TWHS so wie bei den beiden anderen kennengelernt die typischen wären. Unterwürfig, teilweise ruhig, sich eigentlich alles gefallen lassen.

Ich glaubte nicht, dass TWH Druck haben, am liebsten jeden zur Begrüssung anspringen und auch mal herzhaft zwicken, sei es in Arm, Gesicht oder Haaren.

Dann im März 2004 habe ich mir dann Myla geholt. Einige von euch haben sie als typische Vertreterin ihrer Rasse auch kennengelernt.

Was ich in den 2 Jahren alles erlebt habe, habe ich hier immer wieder Kund getan. Mir war es sogar gelungen in einer der deutschen Hundezeitungen einen ausführlichen Erlebnisbericht als Leserbrief zu paltzieren. Dafür bin ich hier von einigen gescholten worden. Auch haben immer wieder die gleichen versucht, zur erklären, der TWH sei ein normaler Familienhund.

Ich habe notgedrungen 2 Jahre mit Myla 24 Stunden am Tag verbracht. Es war nicht so wie bei unseren 3 Briards, die wir bis dahin groß gezogen hatten. Die haben sich schon nach knapp 2 Wochen in die Diele oder vor die Eingangstür gelegt und hatten ihren Schlafplatz gefunden. Klein Myla war da ganz anders. Sie kam nur schwer zur Ruhe. Wenn sie wach war, wurde alles untersucht und endete dann mit erheblichen Schäden. Legendär ist mein Fiat Uno, in dem sie so ziemlich alles zerlegt hat, was ging. Auch die Tür musste dran glauben, damit sie da raus kam, Dichtung rausgezogen, Knopf hochgezogen und ein paar Mal gegen die Tür gesprungen und schon war sie offen.

DAs Talent hat sie von ihrer Mutter. Diejenigen, die Falco ihren Halbbruder kennen, kennen auch dessen legendären Fähigkeiten.

Kurz und gut in unserer Familie mit 2 Kindern in einem 1Familienhauswohngebiet mit ca. 55 Häusern und vielen Kindern und auch ca. 15 ständig präsenten Hunden in der Feldmarkt war Myla immer der Exot. Ihre freundliche aber stürmische und teils heftige Art andere Hunde (und Menschen) zum Spielen aufzufordern, hat letztlich dazu geführt, dass ich sie mit 8 Monaten nicht mehr mit den anderen Spielen ließ, allenfalls mit einer Handvoll ausgewählten toleranten Hundehaltern.

Allein lassen ging. Nicht, dass wir das nicht früh versucht hätten. Und zudem war ja auch immer unser 4 1/2 jähriger Briardrüde dabei. Myla hatte immer Blödsinn im Kopf. Also wurde eine Flugbox angeschafft. Die hielt 2 Wochen, dann hatte Myla die Tür rausgesprengt. Also musste eine Gitterbox her. Das dauerte keine Woche, da kam ich nach 15 Minuten vom Abholen meines Sohnes wieder und Myla grinste mich freundlich am Wohnzimmerfenster an. Also wieder nix. Vor 5 Monaten habe ich mir dann endlich eine Schmidtbox gekauft. Die hielt.

Aber leider sind meine Lebensumstände so, dass ich Myla immer wieder auch mal für 5 Stunden in die Box gepackt habe. Sie tat mir Leid, weil das hatte sie nicht verdient. Auch wenn ich jeden Tag gut 3 Stunden mit den Hunden an ständig wechselnden Plätzen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs war und sie so abends kaputt war, war das kein Leben für sie.

Ich stand vor dem Punkt, einen Zwinger zu bauen. Ich konnte mir vorher nie vorstellen, dass ich da mal hinkomme. Aber alleine in den Zwinger war nicht fair. Aber was konnte unser Briard dafür? Der sollte da erst recht nicht rein. Also war auch das keine Lösung.

Weihnachten habe ich dann beide Hunde - der Briard hätte eigentlich gar nicht gemusst -, zur Pension für 10 Tage weggeben, weil ich nach 2 Jahren mal ohne Hunde was machen wollte. Ich konnte es gar nicht glauben, wie entspannt auf einmal alles war. Nicht ständig schauen, ob Myla den Müll durchsucht, aus der heißen Pfanne versucht ein Stück Fleisch zu mopsen oder den Besuch zu herzhaft zu begrüßen und ihn mit Kratzer zu versehen. Keine lauten Töne im Haus.

Ich begann Anfang Januar zu überlegen.

Untersützung hatte ich in meinem direkten Umfeld keines. Vor knapp einem halben Jahr habe ich Miguel kennengelernt, der ca. 38 km von mir wohnt. Seine Hündin und Myla haben sich gut verstanden, meistens. Draußen hat Myla sie schon mal platt gemacht, drinnen ging es nach anfänglichen "Machogehabe" von Myla auch gut. Amiie durfte auf Myla rumspringen wie ein Welpe. Aber, Miguel arbeitet viel und seine Frau betreut neben dem Hund auch noch 2 kleine Kinder. Hier bei mir hat meine Frau Myla leider nie toleriert. Einen 2. Briard ja, aber einen Wolfshund, nein.

Irgendwann wurde der Druck nun so groß, dass ich einfach nicht mehr konnte. In dieser Schwächephase habe ich das getan, was ich mir geschworen hatte nicht zu tun und schon gar nicht, nachdem ich 2 Jahre lang so viel durchgemacht hatte, ich habe Myla weggeben. Ich schäme mich dafür. Aber meine Lebensumstände passen nicht zum TWH! Das zu erkennen, fiel mir sehr schwer.

Aber, in den letzten 6 Monaten haben mehrere ähnliche Familienkonstellationen ihre TWHs abgegeben. Norbert hat die Namen genannt, ich habe mit allen telefoniert. Ich habe mir immer wieder eingeredet, mein Gott, die haben eigentlich gar nicht so viel erlebt mit ihren Junghunden und verlieren schon die Nerven. Für meinen Geschmack habe ich es da schon sehr lange ausgehalten. Aber, wenn man so schon denkt, dann ist was faul.

Aber auf alle die blickend, die es versucht haben, einen TWH zu halten, genau wie ich, muss ich sagen, der TWH ist eindeutig anders als ein normaler Familienhund.

Die Diskussion ist hier schon oft geführt worden. Sicher es gibt einige, die sind wie normale Hunde. Aber, es gibt auch die anderen Extreme.

Und Menschen, wie Markus, die die Schuld beim Halter suchen und dabei unter den Tisch fallen lassen, warum seine beiden Hunde funktionieren, wird es immer geben. Ich nenne es mal freundlich, sie greifen hart durch!

Und ich kann nur jeden empfehlen, der "Chef" im Ring bleiben will, abzuwegen ob er hart durchgreifen kann(!) . Denn Konsequenz allein reicht beim TWH nicht aus. Der TWH will mehr als jede andere Hunderasse seine Grenzen gezeigt bekommen. Nur dabei wandelt man immer sehr dicht daran, den Willen des Hundes zu brechen. Wer dazu bereit ist, wird sicherilch lammfromme TWHS bekommen. Wer das allerdings nicht tut, wird immer wieder an die GRenzen gehen müssen. So sagte eine bekannte Züchterin, dass sie noch mit ihrem 8 1/2 Jahre alten TWH-Rüden immer mal wieder schauen muss, wer der Chef ist.

Wie heißt es so schön, ein guter Hund versucht immer wieder im Rudel aufzusteigen.

Hier mache erst mal Schluss. Es geht aber gleich weiter

Trotz allem viel Spass mit den TWHs.

Christian nun nur noch mit Hannibal

hanninadina 02-03-2006 19:03

Ein weiterer Grund Myla wegzugeben war, dass unser Brairdrüde von ihr massiv gemobbt wurde. Ich wollte es immer nicht wahr haben. Ich war ja auch ständig dabei und habe es sofort unterbunden. Trotzdem hatte sie oft genug Erfolg. Ich habe darüber schon häufiger geschrieben z.B. die Attakcen draußen in den Feldern, wenn sie mit einem affenzahn von hinten angerannt kam und Hannibal in den Hals oder Po gebissen hat. Manchesmal sprang sie ihn auch einfach an. hannibal ging freiwilliig imemr neben mir, weil ic h ihn geschützt habe. Er wurde regelrecht zum Duckmäuser.

Nach einer Trauerphase von 10 Tagen, wo er kaum gefressen hat, ist er nun wieder der lustige offen Briardrüde, wie er es vorher war. Er kommt mir allen Hunden klar, sogar mit Rüden.

Allein deswegen hat es sich gelohnt. Ich wurde auf das Mobbing von den Leuten, wo beide untergebracht waren aufmerksam gemacht. Viel mehr noch, ich wurde regelrecht angemacht, wie ich es dem armen Hannibal zumuten könnte, mit Myla zusammen zu leben. Es hatte in den 10 Tagen wohl 5 heftige Auseinandersetzungen gegeben, wo Myla ihn in die Ecke gestellt hatte.

Aber auch der Umgang mit Menschen war schwierig. Ich konnte Myla nur an echte Hundeleute besser noch an Wolfshundleute ranlassen. Sie hatten Myla immer im Griff. Aber andere kamen nicht mit ihr klar.

Myla hatte eine Penetranz drauf, wie man sie sich nicht vorstellen kann. Da nützen Schnautzgriff, Runterdrücken, Anbrüllen usw. gar nichts.

Im November war Toni Seiler mit einer seiner Mitarbeiterin und Wölfin Inge bei mir für 2 Tage. Obwohl die Mitarbeiterin seine Wölfe, den TWH und den Hybriden persönlich betreut, ließ sie sich von Myla an die Wand stellen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich muss natürlich betonen, dass Myla da schon heftig drauf war und ich möchte das auf keinen Fall verallgemeinern.

Aber, wer hier im Forum die Erfahrungen aller liest, wird immer wieder feststellen, dass zu 85 % die TWH-Halter einen Zwinger haben. Das viele von ihnen sehr hohe Zäune haben. Dass dieser Zäune wiederum mit Strom gesichert sind. DAs sind Dinge, die man für einen normalen Hund eigentlich gar nicht braucht!!

Hier lügen sich leider viele immer wieder selbst eins in die Tasche. Viele haben schon immer gesagt, die Probleme, die Christian mit Myla hat, haben wir nicht. Dabei haben sie aber leider vergessen zu erwähnen, dass ihre Hunde die allermeiste Zeit im Zwinger oder Garten leben. Ja der Garten, der wird schon mal eben einer Mondlandschaft gleich gemacht.

Es gibt hier auch viele, die immer wieder betonen, dass das, was die TWHs so drauf haben, bei jeder anderen hunderasse vorkommen würde. Ja, das mag im ersten Anschein so sein. Aber, die TWHS sind sozusagen die Könige der Hunde, weil sie so dicht am Wolf sind. Das was ein Schäferhund auch kann, ist eine Sache DAs was ein Rhodesian Ridgeback kann eine andere. Aber, der TWH ist ein Zehnkämpfer, es gibt nichts, aber auch gar nichts, was er nicht kann. Die normalen Hunde dagegen, beschränken sich auf ein oder zwei vielleicht drei "Absonderlichkeiten". Sie stammen aber auch vom Wolf ab. Und warum sollen sie nicht auch gut klettern können. Aber ein Problemlösungsbewusstsein wie die TWHs es haben, findet man bei normalen Hunden nicht.

In den letzten Tagen wo ich Myla noch hatte, hat sie auch Horst, ihrem neuen Herrchen gezeigt, wie man gut klettert. Sie ist bei Regen mit einem affenzahn einen Holzstappel hochgerannt, als ob sie Saugnäpfe unter den Füssen hätte. Sicher, auch andere Hunde können da hoch. Aber ich habe noch keinen gesehen, der wie ein Affe das macht. Vom Türen, Kühlschrank- udn Atuotüren offnen über alles mögliche und unmögliche. Ich konte mir das vorher nicht vorstellen.

Und liebe Interessenten, tut mir ein Gefallen, nehmt die TWHs, die ihr auf Ausstellungen seht nicht zum Massstab. Da stehen, die Hunde unter Strom und sind völlig atypisch, wie sie in ihrem Umgebung sind.

Als TWH-Halter muss man schon extrem ausgeglichen und ruhig sein. Die Lebensumstände müssen absolut stimmen. Alle beteiligten müssendazu stehen. Aber, bitte beachtet, viele der TWH-Halter wohnen allein auf großen Grundstücken. Viele gehen nur noch mit ihrem TWHs spazieren.

Es ist schon so, wie Kerstin es geschrieben hat, das Leben mit einem TWH ist ein anderes als mit einem normalen Hund.

Und die guten Tips, dass die Hunde sich dem Menschen anpassen müssen und nicht umgekehrt, ist eine sehr subjektive Einstellung. Das funktioniert bei denen gut, die den Hunden hammerhart gezeigt haben, was sie dürfen und was nicht. Diese Aggresivität muss man aber erstmal drauf haben. Daran scheitern auch viele. Ich habe mit einigen gesprochen, die sich von dem anknurren lassen eines 5 Monate alten Junghundes ins Boxhorn haben jagen lassen. und dass obwohl sie noch eine Rottihündin zu Hause haben oder ein anderer Fall eine Malihündin. Also alles hundeerfahrene Leute.

Das Leben wird ein anderes. Es ist so und dazu muss man voll bereit sein!!! Wer Schwäche zeigt, hat verloren. Ich hatte Myla gut im Griff. Ich habe aber im Moment nicht die Kraft so einen Hund durch mein Leben zu führen, weil ich insgesamt nicht ausgeglichen genug bin.

Nichts für ungut. Ihr werdet hoffentlich diskutieren und ich werde sicher noch Ergänzungen vornehmen. Schade finde ich, dass diejenigen, die sich in den letzten monaten nach TWHs erkundigt haben, teilweise aus dem Tierheim oder aber Welpen erworben haben, sich hier überhaupt nicht mehr gemeldet haben, wie es bei ihnen läuft. Hat sie vielleicht der harte TWH-Alltag eingeholt?

Viele Grüße

Christian

Spike 02-03-2006 19:27

Hallo Christian

Respekt vor deiner Entscheidung. Ich denke es fällt einem nicht leicht seinen Hund weg zu geben. Ebenfalls großen Respekt davor, daß du damit so ehrlich hier im Forum umgehst.

Aber du hast ja noch einen guten Freund in deinem Hannibal, also lass den Kopf nicht hängen....

Wahrscheinlich hast du gleich als ersten TWH einen sehr extremen erwischt. :|

Und wie du schon sagst, wenn nicht das ganze Umfeld "mitspielt" und man noch berufstätig ist, ist es sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen TWH zu erziehen.

Viele Grüße und viel Spaß mit Hannibal
Thomas

Yvonne 02-03-2006 19:31

Oh Christian,

das tut mir sehr leid! Wie schade. Aber ich finde es mutig von Dir, dass Du hier so ausführlich Deine Gründe erklärst und auch Schwächen und Einsichten zugibst. Ich hoffe Du hast einen guten Platz für Deine Myla gefunden, so dass es für alle Beteiligten das Beste ist. Alles Gute!

Schöne Grüße

Yvonne

Nocona 02-03-2006 20:40

Hallo
Mir tut es auch leid das es nicht geklappt hat.
Ich bin übrigens einer von denen die sich erst vor kurzem einen TWH gekauft haben ...er ist jetzt 5 Monate alt und ich muss sagen einige Verhaltensweisen erkenne ich auch bei unserem Hund...:-)
Er begrüsst so penetrant andere Hunde auch die die mit uns im Haus leben das sie langsam sauer werden wenn er anfängt zu jaulen oder jeden ins Gesicht schnuddelt und keinen in Ruhe lassen kann,,,das dauert ewig bis er sich beruhigt hat und wenn sich einer bewegt von den anderen dann rennt er wieder hin und fängt von vorne an .Ausserdem begrüsst er jeden Besuch mit in die Hand schnappen ohne zu beissen..er trägt die Hand sozusagen ...auch will er alles klauen was auf den Arbeitsplatten oder Tischen steht..Er ist aber absolut nicht agressiv gegen irgendwen ..im Gegenteil er fängt an reserviert zu reagieren auf Fremde...
Bekannte springt er an ,was ganz schön nerven kann....aber das kriege ich sicher noch im Griff...hoffe ich ...
nichts desto Trotz haben wir viel Spass mit ihm.Ich hoffe Du hast die richtige Entscheidung getroffen ...
Alles Gute für euch
Anke

Frauke 02-03-2006 20:46

Hallo Christian,

Ich muss Dir Lob und Tadel aussprechen.
Zuerst zum Lob, Du hast Stärke gezeigt indem Du sie abgegeben hast und hier Stellung beziehst.
Zum Tadel:
Deine Rechtfertigung warum Du sie abgegeben hast liest sich wie eine ziemlich hilflose Selbstdarstellung.
Du erwähnst mit KEINEM Wort, dass Du möglichlicher Weise während ihrer Erziehung gravierende Fehler gemacht hast die ihren aufgrund ihrer Rasse nicht unproblematschen Charakter negativ geformt haben. Mehr noch Dein Beitrag liest sich als könne man nur friedlich mit einem TWH zusammenleben wenn man bereit ist ihn mit extremer Grobheit zu behandeln und das stimmt einfach mal nicht.
Mit "Mal versuchen den Hund allein zu lasen" hat noch kaum ein Hund alleinebleiben gelernt. Das ist ein nervenaufreibender Lernprozess bei dem einiges zu Bruch gehen kann, gleich welchr Rasse der Hund angehört!
Und mit deinem "guten Zureden als Myla eine Bekannte von Dir mobbte" (aus einem anderen Beitrag) lernt Deine Hündin auch nich das sie das nicht darf.
Du hast damit, dass Du sie abgegeben hast den ersten Schritt gemacht Dir einzugestehen, dass Du mit ihr überfordert warst. Warum liest sich Dein Beitrag dann so als sei nur Deine Sanftmut und ihre böse Veranlagung schuld daran, dass ihr nicht miteinander Leben konntet?
Einen Hund abgeben weil man überfordert ist ist keine Schande. Nicht einfach sagen zu können "Ich habe die Situation falsch eingeschätzt und versäumt sie im Junghundalter gescheit zu erziehen." ist für einen Mann Deines Alters (weil Du ja so gerne mit meiner Jugend argumentierst) nicht vertretbar.
Das ein TWH (genauso wie ein Husky und zig andere Rassen) nicht der perfekte Hund für eine Vorstadtsiedlung ist ist wirklich überall nachzulesen. Dass man keinen Hund anschafft den der Lebenspartner ablehnt ist doch auch klar.
Dass ein Junghund lernen muss alleine zu bleiben und dabei auch etwas kaputt gehen kann musste Dir auch klar sein.
Und all diese Dinge hängst Du nun ausschließlich Myla oder besser gesagt der ganzen Rasse an und das finde ich einfach nicht richtig.
TWHs SIND keine einfachen Hunde, aber sie sind auch keine Monster die nur mit Brutalität zur Raison zu bringen sind! Das können sie aber werden, wenn man sie im Welpen- und Junghundalter versaut.. so wie jeder andere Hund.
Sich Fehler einzugestehen tut nicht weh.
Beispiel:
Mein Huskymix Munin ist mein erster eigener Hund, dieser Hund hat viele Macken, Macken die er hat, weil ICH als er klein war Fehler gemacht hab und NICHT weil Huskies unbelehrbar sind!
Und damit, dass dieser Hund überdurchschnittlich intelligent ist (Von Munins Intelligenz und Problemlösefähigkeit kann auch Magni noch massig lernen) hat das auch nur sehr bedingt etwas zu tun.
Fehler eingestehen hilft sie nicht wieder zu machen aber Fehler auf andere abwälzen nützt nichts!

Bevor ich nun schließe möchte ich einen running gag den Du offensichtlich nicht begreifst aufleben lassen:


Quote:

Originally Posted by hanninadina
Daran scheitern auch viele. Ich habe mit einigen gesprochen, die sich von dem anknurren lassen eines 5 Monate alten Junghundes ins Boxhorn haben jagen lassen. und dass obwohl sie noch eine Rottihündin zu Hause haben oder ein anderer Fall eine Malihündin. Also alles hundeerfahrene Leute.

Ich sags Dir gerne nocheinmal (wie oft eigentlich noch?):
Lass MEINEN Hund, den Du NIE gesehen hast aus Deiner einseitigen Argumentation raus! Ich habe Dir mitlerweile sehr oft erklärt wie die Situation da wirklich stand.

Grüße,
Frauke

FreierFranke 02-03-2006 21:13

Hallo Christian,

Du hast geschrieben:

Und Menschen, wie Markus, die die Schuld beim Halter suchen und dabei unter den Tisch fallen lassen, warum seine beiden Hunde funktionieren, wird es immer geben. Ich nenne es mal freundlich, sie greifen hart durch!

Nein! Ich versuche konsequent zu sein! Und dass , das "Timing" passt! Jeder der mich kennt weiß und sieht auch, das ich nicht "hart" zu meinen Hunden bin und mit "Härte" erziehe, sondern mit Motivation! Allerdings hast Du weder mich noch meine Hunde jemals gesehen.

Es sei für neue Leser hier angemerkt, dass ich zwei TWH habe und dies meine ersten Hunde sind, also ich bei weitem nicht so viele Jahre! Hundeerfahrung wie Chritian habe. Aber ich sage immer man lernt nie aus und suche die Fehler bei mir...... und ich kome mit den Hunden zurecht. Meine Feundin, die im selben Haushalt lebt auch. Auch meine "beste von allen" hat kein Problem mit den Hunden *grins*
Ich würde allerdings nie mir ein Tier zulegen, wenn "Haushaltsmitglieder" dagegen sind, ich diese aber nicht außen vor lassen kann.


Was mich auch interessieren würde: Wie kommt denn der neue Besitzer mit Myla klar? Dann würde man sehen, ob es an der Rasse liegt *lach*

Allerdings finde ich es vorbildlich, wenn der Entschluss zu einer Abgabe des Hundes getroffen wurde und der bisherige Halter auch dazu steht und den Hund ein neues gutes Zuhause zu gesucht hat.

Viele Grüße

Markus

Torsten 02-03-2006 23:42

Hallo Christian
was soll man da sagen ?
Ich sage , das ist eine ehrliche und aufrechte Meinung . Lieber so als anderst - und letztlich ist sie doch wieder in guten Händen .
Ich würde mir nicht zu viele Schuldgefühle einreden , hast einen sauberen Weg gewählt !

Grüße Torsten

Thorin 03-03-2006 00:25

Hallo Christian,

wir fühlen mit Dir und Myla...

Peter und Bilbo

Canadian-Dream 03-03-2006 09:36

Hallo Christian!

.....Hut ab vor deinem Statement! .....und für deine Offenheit! Es ist sicher eine ganz schwierige Entscheidung seinen Hund abzugeben, aber wie ich gehört habe, hat Myla einen guten Platz ergattert und im Endeffekt dürfte es jetzt allen Beteiligten besser gehen.......und somit war es wahrscheinlich die richtige Entscheidung! :)

LG aus AT
Johannes

mingzi-anni 03-03-2006 10:50

hallo,

vor 15jahren haben wir auch einen hund wegeben müssen. es war unser erster hund und die rasse war ein deutschkurzhaarrüde.-kann dich verstehen, aber fehler haßt du bestimmt auch gemacht, wie wir.(dumme fehler, anfängerfehler bei uns)

warum wir ihn abgegben haben waren meherere gründe-z.bsp. ist er immer abgehauen (ausflüge bis zu 10km-der hauptgrund, wir leben ja im jagdgebiet), wir waren in der hundehaltung noch anfänger, ich noch ziemlich jung (jugendlich mit flausen im kopf, mein bruder noch nichtmal 10)also lag die erziehung hauptsächlich bei meinen eltern, und von einem stromzaun wußten wir nichts. zu letzt mußten wir ihn schon dreimal aus dem tierheim holen, da kamen wir auf die idee eine hündinn dazuzunehemen damit er da bleibt.
hah der hündinn wollte er auf seine ausflüge mitnehmen. kette u. zwinger hätten den hund bissig gemacht. also gaben wir ihn weg-leider. (er lebte 4 jahre bei uns)

die hündinn (colliespitzmix)blieb bis zu ihren lebensende bei uns-sie war ein anfängerhund, lieb, ruhig u. erdultete fast alles. sie war ganz anders wir hatten sie auch so lieb, vielleicht auch etwas mehr, schließlich gab es mit ihr keine probleme.

als sie starb hatte ein bekannter welpen-twhs.
wir hatten zwar ein halbes jahr vorher endgültig einen schnauzer aus falscher haltung übernommen, aber nach dem tod der hündinn wurde der rüde dominant, launisch, zänkisch u. fast nicht haltbar.(seine chefin war halt tot, u. er hatte höhenflüge)

jetzt hatten wir schon die twhwelpen gesehn, unser herz war verloren. wir haben damals viele fehler mit dem deutschkurzhaarrüden gemacht, diese wollten wir nicht mehr machen. also wir nahmen eine hündinn-schon weil es einen 7jahre altenschnauzer fit hält. wir kannten auch die eltern der hündinn-ganz liebe, die kaum probleme machten.

also um die fehler nicht zu machen haben wir fachbücher gelesen, einen hundetrainer 2mal die woche gehabt, den schnauzer als erziehungsbeispiel der hündinn vorgesetzt(er machte sitz bekam leckerlie, sie sah das und setzte es um).....

also die zwei sind echt ein team-keiner glaubt uns das der scchnauzer schon 9jahre alt ist(höchstens 4). er wird aber auch getriezt-bloß wir halten uns raus, so ein 45kilohund kann sich auch wehren wenn es zuviel wird u. das macht er-sie beißt auch immer an die beine.

die charakterbeschreibungen von deiner ehemaligen hündinn hat auch unsere drauf, bloß sie ist eher ein leichtes,liebes kaliber u. ist nicht so extrem, wie autotüren öffenen, aber normale machte ganz gekonnt auf. mit konsequenter erziehung haben wir doch viel abfangen können.(kein selbstlob haben uns ja hilfe vom hundtrainer geholt-das geld war es wert)

hundtrainer hat sehr geholfen, bei den flausen von ihr(damals tipp von einer tierärtzin)-er hatte sogar einen goldi zur erziehung der sich wie ein twh verhielt(nach deiner beschreibung).

sie hat keinen zwinger u. wir brauchen keinen stromzaun.
es klappt mit ihr, weggeben können wir sie nicht-ich glaube wir verwöhnen sie manchmal zu sehr, aber wenn sie flaußen ansetzt dann sind wir sehr streng u. an dem rüden kann sie sich austoben, natürlich auch wenn ihre mami zu besuch kommt o. die nachbarkinder sie ausführen.

nicht jeder twh ist so extrem wie deiner. aber sie sind ganz spezielle hunde(sorry aber für mich hund mit macken, wie jeder hund-besonders nach der erfahrung mit unserem ersten hund finde ich sind twhs sogar leichter zu halten)

ich denke aber nicht das deine entscheidung falsch war, manchmal ist es besser einen problemhund in bessere hände zu geben, u. deine offenheit ist ok, aber nicht jeder twh ist so schlimm.

mfg
PS: lass deinen anderen hund nicht alleine, wenn er schon getrauert hat u. du es dir zu mutest. vielleicht ist seine rasse die die zu dir passt.
jeder hat hunderassen die zu einem besser als andere passen(charakterlich)

Diegobabanebelberg 03-03-2006 15:57

Hallo Christian!
Erstmal Hut ab!
Es war bestimmt keine einfache Entscheidung sie Weg zu geben.
Aber, ich muss mich da MArkus anschliesen.
Ich kenne Markus und Thomas war ja auch mit ihm und Claudia in Trusalova.
Und Markus geht eben so mit seinen Hunden um wie er es beschreibt.
Du bist echt sehr ehrlich mit deinem Beitrag, aber sei doch mal ehrlich zu dir sselbst.
Wir hatten keinen Hund bevor wir Diego und Baba bekamen.
Und Diego war wirklich kein Engel, er hat mich Getestet und tut dies heute auch noch.
Aber wir haben es geschafft, mit konsequenz und Ausdauer.
Vielleicht hast du einfach wirklich fehler gemacht in Ihrer Erziehung.
Aber da ich Sie nicht kenne und mir deshalb auch kein Urteil über Sie erlaube, kann es ja auch sein, das Sie einfach zu arg für dich war.
Und dich schlicht überfordert hat.
Aber du kannst ja froh sein, das sie nun ein gutes Zuhause hat, und sich dort wohl fühlt.


Gruss Tina

hanninadina 03-03-2006 17:31

Vielen Dank für eure statements. Gut gefiel mir, dass es Hunde gibt, die zu dem Herrchen passen. Da mag tatsächlich was dran sein.

Na klar habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, was habe ich falsch gemacht. Der einzige, der Myla besser kennt von den TWH-Haltern ist Miguel, weil wir sowohl zusammen Spazieren gegangen sind, zusammen mit den Hunden in der Stadt Bier getrunken haben und Myla auch bei ihm und seiner Familie mit im Haus war.

Ich weiss, dass ich sicher mehr Konsequenz gebrauchen könnte. Ist schon nicht so gut, wenn man bei einer Aktion erst den Gedanken fassen muss, konsequent zu handeln, als es sofort zu tun. Da gehen wichtige Sekunden verloren. Das ist mir auch klar. Und ein TWH kann das eben schnell bestrafen.

Ich denke sehr wichtig ist hier festzustellen, dass Myla schon extrem war. Ich kenne ja nun auch ein paar andere Hunde. Nichts desto trotz muss ich schon betonen, dass ich nicht mit ihr überfordert war. Sie hat einfach nicht in unsere "Vorstadtsiedlung" gepasst. Myla zieht weder an der Leine, sie ist also total leinenführig. Sie zog auch nicht am Fahrrad! Ich konnte mit ihr und Hannibal im dunkeln im Wald spazieren gehen, wenn ich gerufen habe, kam sie. Im Gegenteil noch in unserer letzten Nacht musste ich Hannibal mehrmals rufen, weil der im Wald eine Spur hatte. Was meint ihr, was passierte? Myla, die hinter mir im Wald war, kam auf einmal vor mir und trieb mir Hannibal zu! Deswegen hatte ich ja mal den String eröffnet, TWH = Hütehund. Sie hat mir Hannibal öfters gebracht.

Problematisch war es, wenn eine andere Ablenkung also andere Hunde z.B. da waren. DAnn ist da lieber hin, als zu mir. Aber ich denke, dass kennen viele. Im großen und ganzen konnte ich sie relativ gelassen frei laufen lassen.

DAs mit dem allein lassen, war für die Briards nie ein Thema. Aber sie sind ja auch Hütehunde. Deshalb liegen sie in der Wohnung Haus auch den ganzen Tag rum wie ein Flusenteppich. Sie sind da ganz anders. Man braucht ihnen allein bleiben nicht beibringen. Und wie gesagt, allein hieß bei uns immer mit Hannibal allein!

Frauke so einfach wie du es siehst, ist es nicht. Du kennst nur eine überschaubare Anzahl von TWHS. Ich habe zumindest ein TWH-Lager in 2004 in Lazne Belohrad mitgemacht. Da liefen schon sehr viele nur mit angeleinten TWHs rum. DA haben schon mal 4 DAmen Myla damals 5 Monate alt quer über den Platz gejagt. Da ging es insgesamt friedlich zu, weil eben alle aufgepasst haben. Nix von wegen Hundewiese wie z.B. bei uns in Hannover wo alle Hunde ob Rüden oder Hündin kreuz und quer laufen und nix passiert.

Das wichtige ist eben, dass die Menschen sozusagen geboren sein müssen für den TWH. Sie müssen wissen, dass herzhafte Begrüßungen dazu gehören und zwicken.

Richtig ist sicher, dass man grundsätzlich nicht gegen den Willen des anderen Mitbewohners einen Hund oder gar 2.Hund anschaffen sollte. Auch wenn es nicht hier her gehört, meine Ehe ist nach 22 Jahren danieder. Ist nur noch eine Frage der Zeit, wann ich ausziehe. Und das war 2003/2004 nicht anders. Ich habe 2 tolle Kinder, deshalb fällt es mir auch hier nicht leicht, eine richtige Entscheidung zu treffen. In dieser mentalen Schwäche habe ich eben Myla abgegeben.

Ich bin der letzte, der einen Hund schlagen würde. Aber ich habe Myla schon 2 - 3 Mal am Nacken und Hniterteil gepackt und durch das Haus geworfen, wenn sie nach wiederholter Ansage meinte, den Müll zu zerlegen und ich sie dabei auf frischer Tat ertappt habe. Sie hat sich kurz geschüttelt und das war es.

Schaut euch doch an, wie Wölfe miteinander umgehen. Da geht es auch heftig zur Sache, aber unterm Strich passiert nichts.

Die einzige Steigerung bei Myla wäre gewesen, ihren Willen zu brechen! Und das ist nicht meine Art der Hundeerziehung. Sorry. Und Myla ist seit der 8 Woche auf dem Hundeplatz gewesen midnestens 2x. Und ich habe da sehr gute Trainer gehabt, die sich auch von Dienst wegen mit TWHs beschäftigen mussten. Also auch da war ich "abgesichert". Das ich auch Theoretiker bin, wisst ihr ja, soll heißen, über 20 Hunde und Wolfsbücher habe und natürlich auch mehrfach gelesen habe.

Und nochmal zum Thema allein sein. Myla konnte es noch nicht mal ab, wenn ich mit Hannibal auf dem Hundeplatz trainiert habe und Myla entweder im Auto sehend, was wir machen 50 m entfernt sitzend oder aber an einer Kette am Baum gesichert zusehen musste. Sie hat dann immer einen Affen gemacht, gequietscht, gebellt, wenn man das unterdrückte Wuffen so nennen kann. Jetzt kannst du liebe Frauke wieder sagen, dann hätte sich jemand daneben stellen müssen und einwirken. Ja, mag sein, aber bei allen anderen Hundebesitzern, die mit 2 Hunden trainiert haben, gab esdas Problem nicht!! Und wie gesagt, ich bin oder war der Alleinerziehungsberechtigte für meine Hunde. Und ich denke, es gibt viele, die alleine 2 Hunde haben und erziehen. Wie machen die das?

In diesem Sinne, Frauke, du kennst Myla nicht! Die Storys über Falco klingen für einen normalen Hundehalter auch wundersam. Und wenn du dann mal über Verhalten von Wölfen und Hybriden ließt und mit Leuten sprichst, die solche haben, dann kommst du einfach dazu, dass es TWHS gibt, die eben dichter am Wolf als am Hund sind. Und? Wenn das Umfeld dazu passt, funktioniert auch das. Auch wenn du es nicht glaubst Frauke, ich lebe seit 6 Jahren nur noch Hund.

Schönes Wochenende

Christian

Torsten viel Spass mit den 3en! Ich hoffe, trotzdem euch noch irgendwo kennenzulernen. DEr Rasse werde ich immer verbunden bleiben und hoffe, dass die Züchter eine verantwortungsvolle Selektoin vornehmen auch und gerade nach dem hundlichen Charakter der Elterntiere.

Heiko 03-03-2006 20:00

Hi Christian,

auf diesen Beitrag hab ich gewartet (der ist korrekt). 8)

Meine bescheidene (als Privat-und Züchterperson) , kurz gefasste (mögliche) Analyse dazu:

1.) Warst du versessen halt einen "Wolf" an der Leine zu haben/präsentieren. :lol:
Ein großer Fehler!

2.) Der gegensätzliche Familienbezogene Zusammenhalt. :roll:
Nicht nur deine Schuld, aber wohlgemerkt vor der Anschaffung mit einzubeziehen!
Daran ist es meiner Ansicht nach gescheitert !!!

3.) Hast du es wirklich auf Teufel komm raus versucht deine Myla auszulasten, vielleicht zu viel des Guten - und deshalb hat sie um so mehr von dir verlangt. :roll:
Lieber den Hund mal in die Schranken weisen und etwas kürzer treten.

4.) Ist Myla eine super Hündin, die überhaupt nicht für die ganze Misere verantwortendlich zu machen ist, auch wenn sie eine von den extremeren Wolfshunden sein mag. :roll:
Ach wenn ich sie nur auf einer Ausstellung kennengelernt hab, glaube mir, trotzdem mach ich mir ein gerechtes Bild dazu (auch mit Halter) !

5.) Wird sie jetzt in besten Händen sein (kein Thema). :D

6.) Wenn du der Rasse so verbunden bleiben willst, wirst DU irgendwann nach dem Auszug bestimmt wieder darauf zurückgreifen. :cheesy:

Also dann, hake die Geschichte vorläufig ab und besuche Dir bezogene Mitmenschen die sich deinen Problemen öffnen. :wink:

Ok, Respekt für deine Offenheit. Meinerseits kann ich Dir leider kein Mitleid entgegen bringen, sorry, aber Kopf aufrecht! :wink:

Schönen Gruss u. WE...

Frauke 03-03-2006 20:26

Hallo Christian!

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Originally Posted by hanninadina
Ich weiss, dass ich sicher mehr Konsequenz gebrauchen könnte. Ist schon nicht so gut, wenn man bei einer Aktion erst den Gedanken fassen muss, konsequent zu handeln, als es sofort zu tun. Da gehen wichtige Sekunden verloren. Das ist mir auch klar. Und ein TWH kann das eben schnell bestrafen.

Ui, das ist mit Sicherheit nicht nur beim TWH problematisch, mich wundert, dass das mit den Briards klappt aber vielleicht hast Du für diese Rasse ja ein Händchen. Wenn ein Briard das Alleinebleiben nicht lernen muss, dann ist wohl eher der Briard die Ausnahme als der TWH, der es wie die meisten Hunde erst lernen muss (Munin bleibt ohne Hundegesellschaft übrigens auch nciht alleine).

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Originally Posted by hanninadina
Frauke so einfach wie du es siehst, ist es nicht.

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass irgendwas einfach ist. Im Umgang mit meinen Hunden ist auch nie alles einfach aber wir leben nunmal zusammen, also "Just do it!"

Quote:

Originally Posted by hanninadina
Das wichtige ist eben, dass die Menschen sozusagen geboren sein müssen für den TWH. Sie müssen wissen, dass herzhafte Begrüßungen dazu gehören und zwicken.

Mag sein, dass TWHs da etwas mehr zu neigen als die meisten anderen Rassen (merke ich zumindest an Magni) aber nur weil seine Rasse ihn mehr dazu verleitet es zu tun, bedeutet das noch lange nicht, dass ich mich damit zufrieden geben muss. Er möchte mich gerne anspringen und zwicken zur Begrüßung, das ändert aber nichts daran, dass er das nicht darf. Nur weil er nen netter Hund ist und andere Vorzüge hat darf er mir noch lang nicht die Kleidung zerreißen oder mich umwerfen.


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Originally Posted by hanninadina
Schaut euch doch an, wie Wölfe miteinander umgehen. Da geht es auch heftig zur Sache, aber unterm Strich passiert nichts.

Eben, deshalb frag ich mich warum Du vorher schriebst, man müsse schon gehörig brutal sein um einen TWH zu zügeln. Hier wird niemand getreten, geschlagen oder im Nacken geschüttelt, aber wenn jemand zu sehr aufmotzt oder sich und/oder andere Gefährdet gibt es entsprechend angepaßte Sanktionen um das zu vermeiden und das hat nichts damit zu tun den Willen des Hunes zu brechen. Wenn "fliegen" bei jemandem nicht ausreicht wird er eben beim zweiten mal nachm Fliegen temporär vom Rudel ausgeschlossen oder erhält Platzarrest, das macht zwar traurige Hundeaugen aber kienen gebrochenen Willen.


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Originally Posted by hanninadina
Und nochmal zum Thema allein sein. Myla konnte es noch nicht mal ab, wenn ich mit Hannibal auf dem Hundeplatz trainiert habe und Myla entweder im Auto sehend, was wir machen 50 m entfernt sitzend oder aber an einer Kette am Baum gesichert zusehen musste. Sie hat dann immer einen Affen gemacht, gequietscht, gebellt, wenn man das unterdrückte Wuffen so nennen kann. Jetzt kannst du liebe Frauke wieder sagen, dann hätte sich jemand daneben stellen müssen und einwirken. Ja, mag sein, aber bei allen anderen Hundebesitzern, die mit 2 Hunden trainiert haben, gab esdas Problem nicht!! Und wie gesagt, ich bin oder war der Alleinerziehungsberechtigte für meine Hunde. Und ich denke, es gibt viele, die alleine 2 Hunde haben und erziehen. Wie machen die das?

Das funktioniert bei Munin auch nicht, wozu auch, warum sollte man zwei Hunde mit zum Platz nehmen wenn man dort nur mit einem arbeiten will?
Wenn es sich im Einzelfall nciht vermeiden läßt ihn zusätzlich mitzunehmen (weil wir hinterher noch trainiene oder ich mir die Hand verletzt habe) macht er an der Kette auch Theater.. soll er doch irgendwann wird ihm das auch zu blöde oder er motzt halt die halbe Stunde, sein Problem, nicht meins.
Ich erziehe 4 Hunde alleine aber eben nicht gleichzeitig :)

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Originally Posted by hanninadina
In diesem Sinne, Frauke, du kennst Myla nicht!

Hab ich auch nicht behauptet. Ich hab auch nie gesagt, dass sie ein einfacher Hund ist. Nur dass Du die gesamte "Schuld" warum sie abgegeben wurde auf ihren Charakter abwälzt finde ich nicht in Ordnung. Wie gesagt überfordert sein und Fehler machen ist keine Schande, einseitig argumentieren und um jeden Preis die "Schuld" von sich weisen schon.

Frauke

Torsten 03-03-2006 20:39

Quote:

Originally Posted by hanninadina
Richtig ist sicher, dass man grundsätzlich nicht gegen den Willen des anderen Mitbewohners einen Hund oder gar 2.Hund anschaffen sollte. Auch wenn es nicht hier her gehört, meine Ehe ist nach 22 Jahren danieder. Ist nur noch eine Frage der Zeit, wann ich ausziehe. Und das war 2003/2004 nicht anders. Ich habe 2 tolle Kinder, deshalb fällt es mir auch hier nicht leicht, eine richtige Entscheidung zu treffen. In dieser mentalen Schwäche habe ich eben Myla abgegeben.

.


ist ja wieder gut Leute , ich denke , da oben steht der Grund , weshalb Christian diesen Schritt machte - und ich denke auch , es ist ein handfester Grund dder diesen Schritt rechtfertigt .
Gruß

Roentgenfee 03-03-2006 23:49

Hallo Christian,

ich bin sehr traurig, dass es mit Myla nicht so geklappt hat, wie Du Dir das vorgestellt hast. Ich hätte Dir einen anderen Ausgang der Geschichte gegönnt. Christel und ich haben sie ja bereits zweimal gesehen. Es ist ein toller Hund!!!

Die von Dir beschriebenen Probleme mit Myla sind mir aus eigener Erfahrung in der Vergangenheit bekannt und ich weiß, dass es sich einige Forenteilnehmer hier ein Wenig zu einfach mit einer Beurteilungen machen.

Vielleicht klingt das jetzt wie ein Vorwurf, soll es aber nicht sein: konntest Du Dir diese Entscheidung nicht ein halbes Jahr früher überlegen? Ich hätte Myla sofort und ohne auch nur mit der geringsten Wimper zu zucken genommen. Sie hat mir vom ersten Augenblick an gefallen.

Drei TWHs zu halten, wäre für Christel und mich derzeit nicht machbar. Daher gibt es jetzt auch keinen "bösen Zeigefinger" in Richtung Hannover :wink: Ein kurzes Telefonat wäre trotzdem nicht verkehrt gewesen. :(

Wenn Du morgen nichts Besseres vor hast, dann komm zu uns. Wir fahren morgen Mittag nach Merzig.

Gruß

Dieter

Roentgenfee 04-03-2006 00:07

Hallo Christian,

Hut ab vor Deiner Offenheit. DAS hätte ich Dir so nicht zugetraut. Dieter und ich haben Myla ja 2 mal kennen gelernt. Sie ist ein Energiebündel wie unser Bodo. Aber wir haben sie ja nicht jeden Tag um uns gehabt. Das hattest nur Du und nur Du hast ihr Wesen und ihre Art hautnah erlebt.

Ich weiß, dass Du Dir diesen Schritt bestimmt nicht leicht gemacht hast und ich kann es wirklich sehr gut nachvollziehen, dass Du es letztendlich doch getan hast.

Und laß Dir kein schlechtes Gewissen einreden. KEINER macht alles richtig mit der Erziehung eines Hundes - auch wenn es Dir manche einreden wollen. Es gibt bei Hunden - auch bei TWHs - recht unterschiedliche Charaktere. Nicht jeder TWH ist ein leicht erziehbarer Schmusehund - auch wenn es viele Leute nicht wahrhaben wollen.

Christian, wenn Du jemandem zum Reden brauchst, Du hast unsere Telefonnummer. Ruf einfach mal an.

Ich glaube, Du hast die für Dich richtige Entscheidung getroffen, auch wenn sie Dir sehr schwer gefallen ist.

Kopf hoch, Du wirst es überwinden.

Liebe Grüße
Christel, mit Dieter, Bodo und Quara

mingzi-anni 04-03-2006 00:46

hallo nochmal,

2 hunde funktionieren.
also auf dem hunde platz wäre ich nur abundzu zum hund gegangen sonst hätte ich meine einfach ignoriert-bis auf ein paar liebe blicke-da hat sie jammern könn, meist spielt sie sich eh nur auf u. danach wäre der andere hund dran. auch wenn es herzlos anfangs klingt, ist es aber nicht so, sie muss es lernen nicht die erste geige sein zu können-obwohl sie das immer will. kapieren tut sie es (aber nicht immer, schließlich muss der inteligenzbolzen aller twh sich ausprobieren).wenn sie es sieht, das sie mal nicht dran ist ist sie auch beleidigt-dem anderen hund(schnauzer, wäre es eigentlich egal, da muss er sich bewegen u. das ist schon viel). aber wir waren nicht auf dem hundeplatz(der nächste bei uns ist voller säufer, u. rundengänger(die keine welpen sondern nur fertige hunde mitgehen lassen)), sondern mit unseren hundetrainer in einer hundegruppe, wo er jeden hund einzeln sich vornehmen kann, da haben wir es ähnlich gemacht. mitderzeit ging alles ganz gut, u. da bei jeden hund individuel gearbeitet wurde können wir jetzt beide zusammen laufen lassen u. das ohne leine u. probleme.
aber wir haben auch das selbe problem wie du, dass unsere hündinn zu jeden anderen hund hinrennen will u. spielen-da vergisst sie fast alles.

aber wenn man wie du 2hunde hat,zumindest beide lieb aber trotzdem einer schwer zu halten, u. viel arbeit in allem macht u. dann noch familienprobleme mit kindern+scheidungsprobleme kommen ist das wirklich viel. das kann wirklich überfordern-zumal das seelisch schlimm ist, da kann der ganze frust in den hund übergehen, aber der hund hat dann keine schuld für die trennung. das ganze ist echt hart. viele schaffen es trotz scheidung den hund zu behalten, aber mitunter viele auch nicht. ich kann es etwas nachvollziehen wie das auf die psyche gehen kann. unsere twh ist therapiehund für suizidgefährdete (aber nicht amtlich o. wie das heißt, sondern auf ansprache durch das krankenhaus), da ist man echt geschockt was die leute belasten kann, unsere geht stürmisch o. sacht(je nach ihren gefühl) auf die leute ein. ich hoffe dein briard kann dir noch viel kraft geben.
aber bitte höre nicht auf über deine probleme in ruhe mit anderen zu reden. ich wünsche dir echt viel kraft u. das ihr in der familie wenigstens wieder friedlich miteinander reden könnt.

MFG

Steffen 04-03-2006 13:33

Christian, meine Anerkennung, das ist doch hier endlich mal wieder ein ungeschminkter Erfahrungsbericht über das Zusammenleben mit einem Tschechoslowakischen Wolfshund. :klatsch
Ein "muß" für TWH-Interessenten! :bigok

Ich würde ihn gerne mit zur Information für meine Welpenkäufer verwenden, ist das für Dich ok?

Davon abgesehen, dass es uns schon schwer fällt unsere Welpen abzugeben, die uns in den 8 Wochen schon so an's Herz gewachsen sind, kann ich mir nur unter einer Bedingung vorstellen einen erwachsenen Hund abzugeben: "Dass es ihm wesentlich besser geht als bei uns!"

Ich weiß, dass es Myla mehr als gut bei Dir hatte. Geht es ihr denn jetzt besser als bei Dir? :confused2

Deine Ehe ist in den Brüchen und dann gibst Du das Treueste weg, was Dir passieren konnte? :dontknow
Myla hat Dir vertraut, ein lebenlang könntest Du auf ihre Treue bauen und Du verrätst sie? :bigcry2
Ich an Deiner Stelle würde alles dafür geben so etwas Wertvolles zu erhalten. :ylsuper


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