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Originally Posted by Tierfreundin
Deshalb meine Fragen:
z. B. werden Hunde (egal ob Welpe oder nicht) JETZT abgegeben an Leute, die eine gewisse Arbeitssituation haben, z.B. Frau zu Hause, Mann arbeitet.......aber wie oft steht dann in den diversen Foren, wegen Änderung der beruflichen Verhältnisse muss mein Tier besser gestern als morgen weg bzw. plötzlich hat man halt eine Allergie bekommen.....
Nur weil jetzt eine Arbeitssituation so gegeben ist, heisst das nicht das dies für den Rest des Hundelebens weiterhin so ist.....wird dann der Hund auch wieder an den Züchter zurück gegeben????
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Natürlich ist keiner davor gefeiht das sich seine Arbeitssituation ändert, es gibt auch Fälle wo sich persönliche Situationen so ändern das der Hund zurück zum Züchter muß, meistens ist das eine Trennung. Aber wir reden hier von einem Welpen. TWHs sind die ersten zwei Jahre lang sehr anspruchsvoll und brauchen in dieser Zeit sehr viel Aufmerksamkeit (womit ich natürlich nicht sagen will das ältere Hunde das nicht sind oder brauchen, ich meine die Phase bis alles eingespielt ist und man nicht mehr dauernd aufpassen muß), nach Deinem Konzept würde er in dieser Zeit sich selber überlassen bleiben. Das hätte zur Folge das er wichtige Regeln nicht lernt, denn der der dafür zuständig ist ist den ganzen Tag nicht zuhause.
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Originally Posted by Tierfreundin
ad Bedürfnisse der Hunde :
Ich lese natürlich immer wieder gerne die Berichte von Leuten, die ein, oder gar zwei Hunde in die Firma mitnehmen dürfen.....keine Frage haben sie dadurch die Nähe zum Menschen aber oft müssen sie in einer Box liegen (der Kollege oder Kunde hat ja Angst) oder ruhig unter dem Schreibtisch und darf sich gerade in der kurzen Mittagspause austoben wenn überhaupt (in der Stadt darf er ja auch nur an der Leine gehen)
Was ist denn daran so artgerecht bitte ????
Da denke ich mir oft, gut ich bin ganztags arbeiten wie soviele andere auch (wieviele können den Hund nicht mitnehmen und leisten sich KEINEN Hundesitter und der Hund darf oft bis zu 10 Stunden "dicht" sein und sich erst dann lösen) ABER was ist besser und artgerechter??
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Ich habe mir erst einen eigenen Hund geholt als ich ihn mitnehmen konnte und ich bin auch heute noch der Ansicht das das so richtig war.
Wenn ich meine Hunde mit zur Arbeit in die Praxis nehme müssen sie dort zwar ruhig unter dem Schreibtisch liegen aber sie können zuschauen und zuhören und ich beschäftige mich zwischendrin immer mal mit ihnen. Mittags gehen wir spazieren und alles in allem finden sie es wahrscheinlich toll weil sie mich den ganzen Tag alleine für sich haben. In einem Rudel ist darum nämlich eine permanente Konkurrenzsituation. Es ist ein Trugschluß dass normale, nicht Tierheimhunde mit Besitzerbindung es schöner finden mit Artgenossen zu toben als mit ihrem Menschen zusammenzusein.
Es ist für mich auch kein Argument das es andere Hunde noch schlechter haben.
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Originally Posted by Tierfreundin
Meine Hunde haben freien Haus und Gartenzugang, können tagsüber schlafen wo sie wollen, nützen für ihre wilden Jagden sehr wohl fast den ganzen Garten aus (ist ein langgestrecktes Rechteck und in der Mitte steht am Grundstücksrand das Haus), auch mein sohn ist nicht überfordert, da er sich sehr wohl zurückziehen kann, wenn er keinen Hundekontakt wünscht (ist aber trotz eigenen Zimmer und eigenen PC immer im Wohnzimmer an meinem PC wo alle Hunde dann sind und eigene Hundesofas haben)......ok von mir geschmust werden sie erst nach meiner Heimkehr, aber was ist da so schlecht für meine Hunde.....
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Ein Welpe braucht einen menschlichen Ansprechpartner und wird dazu i.R. einen Erwachsenen vorziehen. Dein Sohn hat seinen eigenen Hund der in dem Alter seine volle Aufmerksamkeit benötigt.
Wenn Du dieses Leben mit einem Wolfshundwelpen so durchziehst hast Du zwei sehr große Gefahren:
Der Hund bindet sich mehr an Hunde als an Menschen.
Der Hund übernimmt eine Chefposition da die Stelle ja die größte Zeit des Tages vakant ist und dies in einem Alter wo es ihn überfordert. Für Wolfshunde hat die Rangordnung eine großen Stellenwert sie sind sozial gesehen relativ erwachsen.
Es fehlt ihm den größten Teil des Tages eine menschliche Leitperson.
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Originally Posted by Tierfreundin
Ich würde mir auch niemals einen Hund mehr alleine halten, sie sind Rudeltiere und obwohl ich so unterschiedliche Rassen und Altersgruppen habe (von 4 Monaten bis 12 Jahren) habe ich keinen Zoff im Rudel.
Zurecht kann man mir natürlich vorwerfen, dass ich nicht mit jedem hund "arbeiten" kann, aber wird man den Bedürfnissen eines Hundes erst dann gerecht, wenn man in einer Hundeschule vorzufinden ist und einen Hundesport ausübt ?
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Hunde sind die einzigen Tiere mit einer genetischen Veranlagung sich Menschen anzuschließen. Es gibt Hunderassen die ohne Mensch keine stabile Rangordnung mehr aufbauen können. Mit einem TWH hast Du dann irgendwann Zoff im Rudel. Mal abgesehen hast Du diese Rudelgröße ja auch noch nicht lange, es kann jederzeit noch Zoff kommen wenn Du nicht mehr den ganzen Tag zuhause bist.
Mit arbeiten meine ich persönlich nicht automatisch Hundeschule und Hundesport. Ich verstehe darunter Erziehung, Lenkung und Beschäftigung des Hundes, dazu ist Deine persönliche Anwesenheit nunmal erforderlich.
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Originally Posted by Tierfreundin
Sorry wenn diese Fragen alle recht generell sind und eigentlich mit einem TWH nur bedingt etwas zu tun haben, wobei ich weiß, dass man mit einem TWH sehr wohl arbeiten muss.....
Aber den perfekten Hundehalter von egal welcher Rasse gibt es meist nicht, man kann es nur so gut wie möglich machen zum Wohl des Tieres....
Liebe Grüße
Karin
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Den perfekten Hundehalter gibt es sicherlich nicht aber ich wäre ja wohl ziemlich verantwortungslos wenn ich von vorneherein Probleme kommen sehe und trotzdem einen Hund dahingebe.
Grüße Ina