Quote:
Originally Posted by Outlaw-T
@ Petra, wenn du schon einen Trieb an führst , solltest du aber auch da zu sagen , das er bei einigen Rassen stärker und bei anderen nicht so stark aus geprägt ist und , das er ein natürlicher Trieb ist der mehr oder weniger kanalisiert wird.
Was machen Welpen wenn sie spielen ?
|
Der "Beutetrieb" ist - ebenso wie der "Spieltrieb" - kein einzelner abkoppelbarer Trieb. Beute machen ist Teil einer Verhaltenskette und gehört zum jagdlichen Verhalten (Nahrungsaufnahme). Das Spielverhalten ist vielfältig und dient in erster Linie dazu, biologische Funktionen (physische Entwicklung, wie z.B. motorische Koordination, Sensorik) wie auch soziale Funktionen (psychische Entwicklung, soziale Kommunikation, Einüben sozialer Rollen, Lernen der Körpersprache usw.) zu trainieren.
Was machen Welpen, wenn sie spielen? Sie zeigen fast alle Verhaltensweisen (nicht nur jagdliche): Rennen, alle Formen von Bewegung (Hüpfen, Klettern, Springen, Purzelbäume schlagen), Kontaktspiele (darunter auch beissen - mit dem Beisshemmung gelernt wird), usw. Spiel geschieht wild durcheinander, wechselnd, ohne Ernstbezug und ohne Endziel und das Spiel wird deutlich angezeigt durch übertriebene Gesten und typische Spielsignale. Es beinhaltet nicht, sich einzig und allein auf ein Motivationsobjekt zu fixieren.
Das menschliche "Spiel" mit Ball oder Beute ist ein einzelner Spieltyp unter vielen anderen - das beim hundllichen Spiel nicht isoliert von den anderen Spielarten praktiziert wird. Mit dem Motivationsobjekt werden Sequenzen aus dem Jagdverhalten (Beute packen, totschütteln, tragen) geübt - und damit verbunden auch die Ausschüttung von Hormonen ("Glücksgefühl" - wie beim Jagen) trainiert.
Mit laufendem Ballspielen oder "Beutespiel"/"Beute machen" werden diese selbstbelohnenden Handlungsketten stetig wiederholt und gefestigt - und ja, der "Trieb" wird kanalisiert - und zwar genau in die Richtung Jagdverhalten und Hormonausschüttung. Je höher die Motivation (der "Trieb") - das kennen wir durch die "Jagdleidenschaft" unserer Hunde - umso motivierter ist er, das Verhalten immer wieder zu zeigen und umso schwieriger ist es, den Hund zu kontrollieren. Diese Leistungsbereitschaft kennen wir auch im menschlichen Bereich Leistungssport und Extremsport.
Jeder, der sich mal die Zeit nimmt, und sich hundliches Spiel unter Welpen und Eltern/Welpen oder Hund/Hund - und im Vergleich dazu z.B. das trainierte "Spiel" mit Ball (vor allem mit Balljunkies) völlig wertungsfrei und neutral ansieht, wird feststellen, dass das nichts mit Theorie zu tun hat
Quote:
Ich kann mir nicht vor stellen , das du in VPG Kreisen heimisch warst , weil das was du schreibst aus reiner Verhaltensforscherischer Sicht ala Canis kommt. ...
|
Frage: Kennst du mich oder Canis denn richtig? Hast du dir jemals die Mühe gemacht, dich entsprechend zu informieren? Oder aus welchem Wissen/aus welchen Erfahrungswerten bildest du dir diese Meinung?
Quote:
Ich denke immer noch , das z.B. ich am Besten weiß was mir liegt und meinen Hunden, ich muss mich da vor Keinem hier rechtfertigen ... Einige hier sollten auf hören für sich in Anspruch zu nehmen den TWH Bestand kontrollieren zu wollen oder das wo für der TWH genommen wird.
|
Falls du mich damit meinst - wo in meinem Beitrag habe ich mich auf TWH bezogen? Wo habe ich mir ein Urteil über dich und deine Arbeit geleistet?
Quote:
Ich gebe dir gern mal eine VPG Vorführung mit einem Hund den du anschließend knuddeln und schupsen kannst, der dich dann nur Schwanzwedeld an schaut und dir dein Gesicht ab leckt.
|
Habe ich irgendwo geschrieben, dass VPG-Hunde aggressiver sind??? Wenn du meinen Beitrag richtig gelesen hast, solltest du merken, dass es gar nicht darum geht.
Quote:
Hunde können in vielen Bereichen versaut werden da zu braucht es nicht VPG
|
Frage andersrum: Hunde werden bereits in "vielen Bereichen" versaut - braucht es dazu Beschäftigungen (Plural!) - die das noch fördern?
Hunde sind immer die Projektionen ihrer Halter. Es gibt Hundehalter, die ein vernünftiges Verhältnis zu ihrem Hund haben (egal ob in der Beschäftigung oder im täglichen Leben) und die gemeinsame Arbeit bewusst und mit entsprechendem Wissen (auch um Risiken) und dementsprechend sorgfältig (auch hinsichtlich der Umwelt) ausführen. Und ja, auch die machen Fehler.
Es gibt Hundehalter, die wissen nichts über die Bedürfnisse ihrer Hunde, es gibt Hundehalter, die können sie nicht lesen - geschweige denn, deren Verhalten oder Charakter einschätzen, es gibt Hundehalter die bemühen sich nach dem Motto "er darf Hund sein und bleiben" um eine gescheite Hundeerziehung. Es gibt Hundehalter, die ganz bewusst gewisse Hunde für ganz gewisse Zwecke halten...
Was meinst du, welche der genannten Hundehalter in der Öffentlichkeit ein negatives Bild von Hunden vermitteln ??? Was meinst du, auf Grund welcher Hundehalter es die ganzen Hundeverordnungen, Sachkundenachweise und Hundeführerscheine gibt???
Quote:
Der eine kann damit leben wenn sein Hund ihn permanent an springt weil er das schön findet und ein Anderer sagt eben das der Hund sich nicht benehmen kann ......das mag dann so sein in seinem ureigensten subjektiven Denken und Handeln aber ist kein Dogma für die Allgemeinheit.
|
Ich denke nicht, dass Beispiele wie diese zum Thema für die Allgemeinheit werden.
Wenn aber ein Hund auf dem Spaziergang jeden mit dreckigen Füssen anspringt oder Fahrradfahrer/Jogger und Kinder jagt oder andere Hunde angeht - und das wird lediglich mit einem aus subjektivem Denken und Handeln entstandenen Kommentar "der tut nix" oder "der will nur spielen" oder "der hat eigentlich nur Angst" bedacht - dann wird aus dem subjektiven Denken und meinem Handeln sehr wohl ein Thema für die Allgemeinheit.