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Old 20-12-2004, 16:42   #11
Minna
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Hallo Wulfin,

ja, ich besitze 4 Wolfshunde (2 TWH, 1 SWH und 1 SWH x TWH), arbeite mit Hunden auch sonst, und ich habe auch das Wolfsverhalten studiert und habe auch mit Wölfen arbeiten dürfen, und ich beobachte auch jetzt regelmässig Gehegewölfe. Diese Einstellung, dass wir Menschen menschliche Gefühle wie Protest (fast jetzt gleich gemeint wie Rache),Mich-Ärgern-Wollen, Scham, Schuld usw. in unseren Hunden projizieren, kann zu grossen Missverständnissen führen, weil wir dann das Hundeverhalten doch falsch interpretieren. Dadurch werden wir unsere Hunde nicht richtig verstehen und als Folge dessen nicht richtig behandeln.

Ich finde die Wolfshunde extrem intelligent und faszinierend. Aber sie sind Hunde und sie denken wie Hunde und nicht wie wir Menschen.

Natürlich sind Wolfshunde und Wölfe auch in der Lage zu protestieren. Aber das ist dann eher so wie Erik Zimen es gut in seinem Buch geschildert hat, dass auch die Rangniederen Wölfe das Recht haben ihre Meinung zu sagen und die können z. B. durch Knurren und Schnappen protestieren. Ich will hier jetzt niemanden unbedingt verbessern oder belehren, aber am besten beobachtet man Hunde und Wölfe in Rudeln, wie sie sich so verhalten. Daraus kann man dann einiges entschlüsseln und das jeweilige Verhalten besser verstehen. Es ist einfach gefährlich, wenn wir denken, dass der Hund genauso denkt wie wir - dann kann z. B. der Hund bestraft werden für etwas, was er gar nicht getan hat (mit Absicht). Deshalb sollten wir sehr vorsichtig mit solchen Interpretationen sein.

Minna
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