Hallo und herzlich Willkommen - schön, dass du dich vom manchmal etwas rauhen Ton hier nicht hast abschrecken lassen.
Ich kenne zwar den Bewegungsdrang von Huskies nicht, aber meine Hündin hat nicht mehr oder weniger Bewegungsdrang, als mein Weißer Schäfer, die DSH-Hündin einer Freundin und viele andere Hunde, die ich kenne.
Stubenhocker ist sie freilich keiner, aber sie ist auch kein Bewegungs- oder Actionjunkie. Ich muss aber dazu sagen, dass ich ganz bewußt Anfangs nur sehr wenig mit ihr gemacht habe, die Spaziergänge kurz gehalten usw. Wir haben bei unserem Weißen zu früh zu viel gemacht und hatten dann einen Hund, der ständig Bespaßung, Bewegung und Beschäftigung forderte - es war ein langer und schwieriger Weg, ihn wieder zu einem ausgeglichenen Hund zu machen.
Chinua ist jetzt 20 Monate alt und unser Wochenprogramm sieht folgendermaßen aus:
Di-Fr. geht mein LG in der Früh etwa 30 Minuten mit beiden Hunden Gassi - da sind sie an der Leine und es wird intensiv geschnüffelt und sich erleichtert. Dann sind sie 6 Stunden alleine (ich arbeite nur Halbtags) - da bekommt jeder etwas zu knabbern oder den Kong zur Beschäftigung, sonst wird geschlafen. Wenn ich heim komme, fahre ich Dienstag dann mit beiden zusammen irgendwo raus und wir drehen eine Runde von etwa 1-1,5 Std., Abends vorm schlafen gehen lass ich sie dann noch für eine Zigarettenlänge raus zum lösen.
Mi-Fr. gehe ich nach der Arbeit mit jedem einzeln, aber eine kürzere Runde - etwa 30 Minuten. Gerade bei Chinua nutze ich diesen Einzelspaziergang zum üben verschiedener Dinge (zuverlässiges Kommen auf Rufen, auch wenn andere Hunde in der Nähe sind, Blickkontakt, Fuß gehen usw.) oder Situationen (Stark befahrene Straße, Bahnhof, Einkaufszentrum usw.); mit Nanook wird v.a. gespielt und zwischendurch ein paar UO Übungen gemacht - in allererster Linie dienen diese kleineren Spaziergänge aber zum Beine vertreten, Informationen erschnüffeln, lösen und alleine mit Frauli etwas unternehmen. Manchmal lasse ich sie auch einfach nur für 30 Minuten in den Garten zum toben. Mi-Fr. sind wir Abends auf unserem Hundeplatz - nach den Kursen dürfen die Hunde mit ihren Hundefreunden toben oder wir trainieren ein bisschen UO oder Agility. An den Wochenenden ist es sehr unterschiedlich - mal machen wir einen größeren Ausflug, mal einen Spaziergang mit Hundefreunden; es gibt aber auch Tage wo wir nur faulenzen und eine kurze Runde drehen (dafür extrem-kuscheln auf der Couch) oder wo wir Verwandte besuchen, ein Veranstaltung am Hundeplatz haben usw. - wo die Hunde dann nicht viel vom Tag haben. Montag habe ich frei, da fahre ich dann auch meist mit beiden Hunden eine etwas größeren Spaziergang machen - mal mit Hundefreunden, oft auch nur ich mit den beiden. Je nach Lust und Laune mach ich daheim ab und zu Intelligenz- oder Schnüffelspiele mit den Hunden, oder lerne ihnen einen neuen Trick o.ä.
Kurz zusammen gefaßt - durchschnittlich gehen wir unter der Woche 30 Minuten in der Früh, zwischen 30 und 90 Minuten am Nachmittag und Abends nur mehr kurz lösen, zusätzlich MANCHMAL (nicht täglich!) Intelligenz-/Schnüffelspiele, Tricks lernen oder UO (oder andere Situationen) üben und Agility, bzw. mit Freunden toben - mal mehr, mal weniger und ab und an auch richtige nichts-tu und faulenz-Tage. An den Wochenenden dann öfters mal ein größerer Ausflug (ca. 2-5 Std.).
Du siehst also, eigentlich hat Chinua nicht mehr Bewegung und Beschäftigung als viele andere Hunde auch - sie wirkt dennoch wie ein zufriedener und ausgeglichener Hund. Sicherlich gibt es Hunde, die mehr Bewegung/Beschäftigung benötigen als andere, aber viele von den hyperaktiven Exemplaren werden auch erst durch die ständige Bespaßung ihrer 2-Beiner zu solchen gemacht.