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Old 22-11-2009, 02:03   #6
Wolfslied
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Also, mein Hund (DSH-Mix, 66 cm, 38 kg) ist fast 16 geworden. Am Anfang des 15. Jahres war er noch ziemlich fit, keine Ausfallserscheinungen, kein Lahmen usw. Die Zähne waren sehr abgenutzt und die Linsen trüb, aber das hat ihn nicht wirklich beeinträchtigt.
Lange Spaziergänge waren nicht mehr sein Ding, aber das hat er mir deutlich signalisiert. Wenn er nach 10 Minuten angefangen hat, nur noch hinter mir herzuschleichen, sind wir eben heimgegangen. Spielen wollte er zum Schluß auch nicht mehr richtig, aber im Wasser plantschen und Knochen nagen war immer noch eine tolle Sache für ihn. Mit Kindern wollte er im Alter auch nichts mehr zu tun haben, sie haben ihn einfach genervt. Er hat auf sie nicht aggressiv reagiert, aber er war immer froh über eine Rückzugsmöglichkeit, während er sich früher immer in der Mitte des Geschehens am Wohlsten gefühlt hat.
Die meiste Zeit über hat er geschlafen und war froh, wenn er in Ruhe seine Streicheleinheiten bekommen hat. Im Sommer habe ich ihn nochmal auf ein Festival mitgenommen, da ist er noch einmal sichtlich aufgeblüht und hat die Zeit sehr genossen, aber danach hat er rapide abgebaut und angefangen zu lahmen. Dann ging alles sehr schnell und im Oktober habe ich ihn einschläfern lassen, weil nicht einmal mehr die Schmerzmittel anschlugen.
Im Januar wäre er 16 Jahre alt geworden.

Er hat mir die Grenze seiner Leistungfähigkeit deutlich gezeigt und ich denke, wenn du auf die Signale achtest, wirst du auf jeden Fall erkennen, was du deinem Hund zummuten kannst und was nicht. Aber so, wie du es beschreibst, glaube ich, wird das für dich kein Problem sein.
Wenn du mit ihm immer lange Spaziergänge unternommen hast, ist es vielleicht nicht so geschickt, schlagartig damit aufzuhören. Jeder Sportler muss sich auch langsam runtertrainieren. Geh mt ihm einfach so lange, wie es ihm Spaß macht. Wenn er nur noch hinter dir herzockelt und jede sich bietende Gelegenheit nutzt, sich hinzulegen, war es zuviel. Dann machst du das nächste Mal einfach eine kürzere Tour.

Ansonsten brauchst du dir keine Gedanken machen, dein Hund wird dir schon deutlich zeigen, wieviel Belastung ihm noch Spaß macht, wenn du ein bisschen darauf achtest. Und ansonsten lass ihn einfach rumliegen und das Leben genießen.

Eine Umstellung auf Light- oder Seniorenfutter macht überhaupt nur dann Sinn, wenn der Hund stark ab- oder zunimmt, dh. die Nahrung nicht mehr richtig aufschließen kann oder sich der Stoffwechsel umstellt. Das ist von Hund zu Hund unterschiedlich, wenn er zunimmt, fütterst du Light und wenn er abnimmt eben Senior. Ansonsten bleib einfach bei dem Futter, das er mag und gewohnt ist, solange er es verträgt. Bei meinem war die Fütterung im Alter schwierig, weil er vieles nicht mehr vertragen hat. Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker gingen gar nicht mehr, darauf hat er praktisch sofort gekotzt. Es war ziemlich schwierig, ein Futter aufzutreiben, das keine solchen Inhaltsstoffe hatte, aber das hat er dann ganz normal vertragen und bis zu Schluss war Adult völlig ok.

Ich finde es toll, dass du dich so um deinen Hund sorgst und dir Gedanken machst, wie du ihm das Altern erleichterst, das ist leider nicht überall selbstverständlich.
Ich wünsche dir und deinem Wuffz noch viele schöne gemeinsame Jahre, und immer daran denken: das Leben geht erst mit 66 so richtig los!

Liebe Grüße,
Wolfslied
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Zum Schweigen fehlen mir einfach die passenden Worte.
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