Hallo Peter,
einen Hund zu haben ist das Eine.
Einem Hund gerecht zu werden das Andere.
Allgemein:
Du willst Studieren, prima. SoPäd, nicht verkehrt.
Du wirst Tage lang an der Uni verbringen, weil das Semester beginnt und die Plätze vergeben weden - KEINE Zeit für den Hund.
Du wirst Tage lang vor den Klausuren und Colloques büffeln - KEINE Zeit für den Hund. Du wirst Praktika machen und selten jemanden - auch in diesem Bereich - finden, der Dich mit einem Hund nimmt, KEIN Praktikum = weiteres Semester.
Du wirst eine Wohnung suchen, WG kommt mit Hund oft gar nicht in Frage, und die Vermieter werden Dich anlächeln und sagen, dass sie soooo schlechte Erfahrungen gemacht haben....
Wenn Du bereit bist
- auf der Straße zu leben ab und an für ein paar Monate
- Deine gesamte Tagesplanung nicht nach der Uni oder der Arbeit sondern nach den Bedürfnissen des Tieres zu richten
- eine gute Haftpflichtversicherung, Tierarztkosten, Steuern, gutes Futter, Zubehör für Dich finanziell nicht das Ende bedeuten
- auf der Suche nach einer Partnerschaft die Eifersucht (von beiden Seiten) ertragen kannst
- nach dem "Großziehen" eines Welpen zu sanieren und Dich neu einzukleiden
- und und und
...dann kannst Du dir einen Hund anschaffen.
Ob es dann ein TWH sein muss.... es sind Spätentwickler, d.h. sie sind endlos (gefühlt) lange Junghund mit sehr viel Einfallsreichtum, sehr großer Neugierde und Tatendrang (Ausnahmen bestätigen die Regel, denke ich), die sich IMMER ihre geistige und physische Auslastung nehmen - notfalls mit der Schnauze...und wenn sie dann erwachsen werden, ganz langsam auch etwas gesetzter - dann bist Du im dritten oder vierten Lebensjahr des Hundes angekommen (Nix mit ein Semester später anfangen...)
TWH kommunizieren ihren Gemütszustand gern, ausdauernd und lautstark meist durch Heulen - sie rufen ihre Leute, sobald die Tür zwischen ihnen zu geht, sie begrüßen stürmisch und mit viel Japsen und Jaulen die Heimgekommenen....Nichts ist ihnen heiliger als IHR Mensch - dessen Mobiliar, Tapeten, Teppiche, Holzverkleidungen etc interessieren sie nur im Punkt Genussfähigkeit/Frustabbau...
Dazu können sie sehr stürmisch sein im Bezug auf andere Hunde, viele erwachsene TWH können nicht besonders gut mit den "Unarten" anderer Hunde leben, es sei denn sie gehören zum eigenen Verband.
Trotzdem/gerade deshalb kann man sie zu Therapie-Hunden / Suchhunden etc. erziehen, sie lieben es für ihre Menschen etwas zu tun, jede Form von weitreichender Bewegung ist ihnen willkommen...
Das, was in meinen Augen die TWH besonders macht, ist der auf Gedeih und Verderb gegebene Zusammenhalt - mein Hund UND ich - so stark auf bestimmt Personen fixiert...
...und so sehr die Person es auch möchte, es gibt Situationen im Leben, da wird die Entscheidung gefragt: mein Hund ODER ich.
Für mich war die Antwort immer klar: Nicht ohne meine Hunde.
Dafür habe auch ich schon ohne Behausung etc. gelebt. Geld ist immer eine Frage...kann man es sich in der heutigen Zeit leisten ein Job-Angebot für einen Hund "sausen" zu lassen? Ich habe Glück, mein Chef mag meine Hunde, meine Profs auch
Denk gut darüber nach...wenn Du wirklich einen Hund in Dein jetztiges Leben nimmst, schau, ob es einfach ein schöner Wunsch ist oder Du wirklich dem Tier gerecht werden kannst...bis dass der Tod euch scheidet...
Viel Vernunft und Herz bei der für Dich richtigen Entscheidung!
koboldine
PS:
Alle Hunde sind gleich:
sie haben Schwanz, Pfoten, Zähne, Körper, tolle Augen und weiche Nasen.
Kein Hund ist wie der andere:
sie sind eigenständige Charakter mit genauso vielen Facetten wie es Hunde gibt - es sind LebensabschnittsgefährtInnen mit eigener Intelligenz und einer Seele, die mensch pfleglich behandeln muss!