Hallo in die Runde!
Zu den letzten Beiträgen vom Freien Franken (Markus), Kerstin,Ina und EPaul (Ralf) gestattet mir doch ein paar Bemerkungen und lest sie bis zum Ende, denkt darüber ehrlich nach und antwortet ggf. dann.
1. Freiheit ist immer auch die Freiheit des anders Denkenden! Auch Friedrich der Große, der alte Preußenkönig, vertrat die Meinung, ein Jeder solle nach seiner Religion und Auffassung leben und glücklich werden.
Ich hoffe Ihr versteht, was aus diesen Worten spricht, wieviel Toleranz und Achtung dem Anderen, der anderen Meinung, gegenüber erwartet werden kann.
Es ist leider bedrückend zu erleben, wie jede andere Meinung und Auffassung in diesem Forum "nieder gemacht" wird.
2. Zu mir: Ich beschäftige mich in meiner Freizeit aktiv mit dem nationalen und internationalen Wolfsschutz und der Wolfshybridenproblematik in einem Verein. Darüberhinaus arbeite ich aktiv in einem Tierparkförderverein ebenfalls am Thema artgerechte Tierhaltung und Wiederansiedlung von Fischotter, verschiedene Eulenarten, Wildkatze. Mein Spezialgebiet sin allerdings die Gehegewölfe. Hier habe ich auch erste Erfahrungen bei der Handaufzucht und der Sozialisierung von Wölfen sammeln dürfen.
3. Ich habe mich nie als Forscher bezeichnet. Auch G.Bloch ist weder Forscher noch Wissenschaftler. Er ist und bleibt nichts anderes als ein Hundetrainer, ein sehr guter und auch nur das sollte er bleiben. Einen Erik Zimen wird er nie ersetzen können. Und was er über seine Wolfsbeobachtungen in Kanada geschrieben hat, ist zwar ganz schön, aber mit wissenschaftlicher Arbeit sicher nicht zu vergleichen. Den Anspruch kann er nicht erheben, da er gar nicht die theoretischen Voraussetzungen erfüllt.
4. Die Bezeichnungen Wolfshybride und Wolf-Hundmischling sind selbst in der Wissenschaft und einschlägigen Literatur nicht klar und eindeutig beschrieben/ definiert.
Fakt ist, ob ihr es wahr haben wollt oder nicht, der TWH ist gentechnisch ein Produkt aus Wolf und einem 12 000 - 15.000 Jahren domestizierten Wolf, dem heutigen DSH. Die Hunderassen wurden aus Hunden gezüchtet. Der TWH aus Hund und Wolf. Selbst wenn nur noch die Nachkommen gekreuzt wurden, bleibt der Wolf im Blut und der TWH ist damit dem Wolf gentechnisch näher als alle anderen Hunderassen. In meinen Augen wird der TWH auch immer ein Wolf-Hundmischling bleiben, da ändert auch die FCI-Anerkennung als Hunderasse nichts daran.
5. Bitte seit endlich ehrlich und nicht so verlogen, auch gegen Euch selbst. Warum haben wir denn alle einen oder mehrere TWH´s. Sicher doch, weil alle irgendwie eine Beziehung zum Wolf haben, von ihm fasziniert sind. Zum Anderen, weil der TWH (z.T.) noch wie ein Wolf aussieht (bis auf die Exemplare mit den langen Schäferhundohren - besonders bei den VDH-Züchtern) und weil der TWH noch sehr viel Wolfsverhalten besitzt. Also spielt Euch nicht immer als die Moralapostel gegenüber Leuten auf, die aus welchen Gründen auch immer einen Wolf-Hundmischling der 1.Generation besitzen, haben möchten.
6. Tier- Artgerechte Haltung: 6 Wölfe in 12.000 qm Gehege und ein TWH und Mischlingshund in 2.600 qm Freilauf dürften m.E. artgerecht sein. Wenn ich hier im Forum lese, das TWH´s in der Stadtwohnung gehalten werden, kann ich diese armen Geschöpfe nur bedauern. Da wird m.E. ein Spaziergang oder toben im Stadtgarten der artgerechten Haltung eines TWH nicht gerecht.
7. Abschließend an Ina - Ich möchte es mir sehr verbieten, dass ich hier von Dir als Spinner bezeichnet werde. Diese, Deine, Haltung ist die typische Einstellung bestimmter Vereinsvertreter hier in Deutschland. Das trifft für den VDH genauso zu wie z.B. für den DJV (Deutschen Jagdverband). Die Vertreter dieser Vereine meinen scheinbar jeden belehren zu müssen und alles immer ganz genau besser zu wissen, was im Übrigen stark bezweifelt werden darf.
Trotzdem allen ein schönes WE und viel Freude an den TWH´s.
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LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira
"Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (Kant)
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