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Old 28-04-05, 17:59   #6
hanninadina
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Hallo Dieter,

schön dass du auch hier mal schreibst. Wir hatten mal kurz Kontakt über Ellis wolfsforum, erinnerst du dich?

Ja, bei dominanten TWHs kann ich mir auch gut vorstellen, dass man mal die wölfische Aggressivität anwenden muss, wenn man nicht unterliegen möchte. Für diesen Ausdruck bin ich hier von vielen belächelt worden, freundlich formuliert.

Ich gehe da mal ein Schritt weiter. Alle Welt schreibt und sagt immer, die Wölfe seien so sozial. Wenn man aber, das was du eben schilderst und was auch Werner Freund und Erik Zimen in ihren Büchern geschrieben haben, genau betrachtet, dann muss man fragen, was ist denn daran sozial, wenn der Rudelchef zur Not den Jungwolf mit seinen Zähnen in die Schranken weist? Sozial heißt für mich, leben und leben lassen und Rücksicht zu nehmen. Wenn aber eine stringente Hierarchie in einem Wolfsrudel vorhanden ist und dass ist sie ja in der Tat, dann handelt es sich doch im übertragenen Sinne doch wohl eher um eine Diktatur, oder? Ich stelle das mal so in den Raum, ohne behaupten zu wollen, dass das so ist. Sozial heißt für mich auch, den Schwächeren unterstützen und auch mal schützen. Aber seht euch die Rangniedrigsten Wölfe an, die bekommen regelmässig den Popo voll. Und zwar nicht nur im Gehege, wie an anderer Stelle geschrieben wurde, sondern natürlich auch in freier Wildbahn. Dort haben sie dann aber die Chance wegzugehen und ihr eigenes rudel aufzubauen oder zu verhungern oder the lonesome wolf zu werden. In einem Tierpark wird man darauf, so denke und hoffe ich, aber auch Rücksicht nehmen und so einen "Prügelknaben" über kurz oder lang rausnehmen.

Sozial unter Wölfen ist doch wohl eher, dass Miteinander, was gemeinsames Jagen und Aufziehen der Welpen betrifft. Das ist ein Bereich. Das eine betrifft nahezu jeden Tag bzw. wenn der Hunger kommt (Jagen) und das andere(AUfzucht) kommt einmal im Jahr vor. Der Stress, der beim Fressen auftritt, ist also nahezu jeden Tag vorhanden. Alle haben Hunger, der Chef will zuerst und muss auch mal die anderen in Schach halten. Dann kommt es auch mal zu "Kloppereien".

Und wenn ich dann den Bogen schließe, dann kann man versuchen durch die Souverenität, die der ein oder andere Alpha hat, aber ganz sicher nicht alle, dazu sind die Individuen zu verschieden, seinen dominaten TWH in schach zu halten. Oder aber man wird mal massiv. Dann darf man sich aber wohl nicht von dem zähnfletschenden Knurren seines gegenüber einschüchtern lassen. Ich habe es auch schon mehrfach geschrieben, ein guter Hund versucht in der Rangordnung immer mal wieder nach oben zu kommen. Wobei es sicherlich bequemer ist, wenn man einen unterwürfigen hat. Aber wie gesagt, dann kann ich mir gleich einen Labbie holen, wenn ich an dieser ständigen - poistiven - Spannung keinen spass habe, was ich verstehen würde.

Christian
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