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Originally Posted by hanninadina
Wir hatten mal kurz Kontakt über Ellis wolfsforum, erinnerst du dich?
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Klar doch! Du wohnst in der Nähe des Züchters, von dem wir unseren TWH erworben haben.
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Ja, bei dominanten TWHs kann ich mir auch gut vorstellen, dass man mal die wölfische Aggressivität anwenden muss, wenn man nicht unterliegen möchte. Für diesen Ausdruck bin ich hier von vielen belächelt worden, freundlich formuliert.
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Dies kann ich einerseits verstehen, andererseits müssten die Kritiker es eigentlich besser wissen. Der TWH ist ein Nachfahre aus einer Kreuzung zwischen Karpatenwolf und Deutschem Schäferhund. Auch wenn der theoretische Wolfsblutanteil in der Regel nur zwischen 25 und 30 % liegt, so sind die wölfischen Charaktereigenschaften jedes einzelnen TWHs doch sehr unterschiedlich. Trotz der geringen theoretischen Zahl zwischen 25 und 30 kann die wölfische Charaktereigenschaft um ein Vielfaches höher liegen. Bei anderen TWHs kann es genau umgekehrt sein.
Von daher kann ich schon verstehen, wenn jemand mit seinen Tieren überhaupt keine Probleme hat, und nur sie als Maßstab nimmt, dass er eine andere Sicht der Dinge hat als Du oder ich. Er kennt es eben nicht anders und kann vielleicht gar nicht verstehen, warum andere Halter wesentlich mehr Probleme mit ihren Tieren haben.
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Aber seht euch die Rangniedrigsten Wölfe an, die bekommen regelmässig den Popo voll. Und zwar nicht nur im Gehege, wie an anderer Stelle geschrieben wurde, sondern natürlich auch in freier Wildbahn. Dort haben sie dann aber die Chance wegzugehen und ihr eigenes rudel aufzubauen oder zu verhungern oder the lonesome wolf zu werden. In einem Tierpark wird man darauf, so denke und hoffe ich, aber auch Rücksicht nehmen und so einen "Prügelknaben" über kurz oder lang rausnehmen.
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Wenn Du Dich da nur nicht ganz gewaltig irrst. Ich kenne Tierparks, bei denen es kein Rausnehmen geben kann, weil kein Ausweichgehege vorhanden ist. Es gibt auch keine Bereitschaft, ein solches zu errichten. Es kostet schließlich Geld. Ich kenne nur einen Park, bei dem es ein Ausweichgehege gibt. Das ist der Wolfspark in Merzig von Werner Freund.
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Und wenn ich dann den Bogen schließe, dann kann man versuchen durch die Souverenität, die der ein oder andere Alpha hat, aber ganz sicher nicht alle, dazu sind die Individuen zu verschieden, seinen dominaten TWH in schach zu halten. Oder aber man wird mal massiv. Dann darf man sich aber wohl nicht von dem zähnfletschenden Knurren seines gegenüber einschüchtern lassen. Ich habe es auch schon mehrfach geschrieben, ein guter Hund versucht in der Rangordnung immer mal wieder nach oben zu kommen. Wobei es sicherlich bequemer ist, wenn man einen unterwürfigen hat. Aber wie gesagt, dann kann ich mir gleich einen Labbie holen, wenn ich an dieser ständigen - poistiven - Spannung keinen spass habe, was ich verstehen würde.
Christian
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Ich habe in den drei Monaten der "Sturm- und Drangzeit" unseres TWHs einen regen Pflasterverbrauch gehabt. Wenn ich Angst davor gehabt hätte, einmal gebissen zu werden, wäre dieser "liebe" Kerl erst gar nicht ein Familienmitglied geworden. Doch wie in meinem vorigen Beitrag geschrieben, ist damit seit 16 Monaten Schluss. Wenn "der gnädige Herr" einmal meint, er brauche nicht zu gehorchen, wird er angeknurrt. Schaltet er auf stur, gibt es neben dem Knurren noch ein "Zähnezeigen", was dann in 80% der Fälle zu seine Nachgeben führt. Und sollte dies dann immer noch nicht fruchten, packe ich ihm ins Gebiss und beiße ihm von oben kräftig in den Fang bis er jault. Spätestens dann weiß unser Sturkopf, dass er zu gehorchen hat.
Doch das sind nur meine Erfahrungen. Andere haben andere Erfahrungen mit ihren TWHs gemacht und gehen ganz anders vor. Würde ich zum Beispiel Rea raten, mit ihrem TWH ähnlich zu verfahren wie ich, würde ich ihr wahrscheinlich den schlechtesten aller Ratschläge geben, den ich ihr geben kann. Ohne sie persönlich zu kennen, bin ich davon überzeugt, dass sie weder physisch noch psychisch hierzu in der Lage wäre. Dies würde wahrscheinlich mit einem Krankenhausaufenthalt der armen Rea enden. Das muss nun wirklich nicht sein.
Um ein Fazit aus der Sache zu ziehen, bin ich dafür, dass jeder Züchter, der Welpen abzugeben hat, seine Kaufinteressenten "auf Herz und Nieren" prüft, ob sie denn überhaupt geeignet sind, einen TWH zu halten. Wer alles schön redet, kann unter Umständen weder dem abgegebenen Welpen noch seinem neuen Besitzer einen Gefallen tun. Man sollte schon Kaufinteressenten darauf hinweisen, dass es sein kann, dass sich der TWH wie ein kleiner Wilder aufführen wird, wenn er ein entsprechendes Alter erreicht hat.
An dieser Stelle möchte ich ein dickes Lob an Mario Nowak loswerden, von dem wir seinerzeit unseren TWH erworben haben. Er hat mir telefonisch Löcher über Wölfe in den Bauch gefragt, bevor wir ihn das erste Mal besuchen durften. Würde jeder Züchter ähnlich verfahren, gäbe es solche Hilferufe, wie den von Rea, nicht.
Gruß an alle
Dieter Mückter