Hallo Bille!
Als Esca u. Eyla zu uns kamen, hatten wir noch unseren damals 14jährigen Münsterländer Mix Ben.
Wir haben Ben und die TWHs draußen auf der Straße begrüßen lassen, sind ein paar Meter spazieren gegangen und dann in den Garten. Da Esca und Eyla im Rudel aufgewachsen u. von einem Rüden miterzogen waren, wußten sie, was zu tun war, nämlich absolut unterwerfen.
Ben hat sie ausgiebig "untersucht" und dann wohl als beschützenswerte Nervenbündel eingestuft.
In der Wohnung anschließend fast dasselbe Spiel. Nur auf seine Decke durften sie erst einmal nicht.
Allmählich wurden sie aber immer frecher und vorwitziger, verjagten ihn immer öfter von seiner Decke, pinkelten drauf, zwickten ihn in die Hinterbeine um sich sofort danach zu "ergeben", damit er ihnen nichts tut. Ben war damals ja schon nicht mehr der Jüngste und auch schon krank, so dass wir dann eingeschritten sind und zumindest das Deckentheater rigoros verboten haben. Er sollte seinen Ruheplatz in der Wohnung behalten.
Ben hat sich draußen oft schützend vor die Welpen gestellt, wenn "Gefahr" drohte und sie haben auch oft Schutz bei ihm gesucht. Wenn sie geschlafen haben, hat er sich oft neben sie gelegt und sie bewacht. Er hat ihnen sein Futter überlassen und sich auch sonst rührend um sie bemüht. Sachen, die absolut verboten waren, hat er "gerügt".
Leider ist er wenige Monate später gestorben. Ich denke, er hätte sie sonst sicher noch eine zeitlang erzogen und beschützt.
Jetzt haben wir noch den Schäferhund Rex, der 1 Jahr jünger ist als die TWHs. Er hat viel Verhalten von ihnen übernommen, wird von Esca "dominiert", sie versucht es jedenfalls. Da er inzwischen hart im Nehmen ist, schüttelt er ihre "Erziehungsversuche" meist ab und macht weiter Unsinn, bis Esca aufgibt.
Mit Hunden, die schon vorher in unserer Straße wohnten, gibt es keine Probleme, neue haben sich gefälligst zu unterwerfen und werden (leider) blöd angemacht.
Ich glaube, die TWHs verhalten sich anderen Hunden gegenüber nicht anders als andere Rassen auch. Welpen unterwerfen sich, Junghunde pöbeln rum und das Verhalten als Erwachsene ist von Erziehung, Sozialisation und Erfahrungen in der Welpenzeit und vom Verhalten, Sozialisation und Körpersprache der anderen Hunde abhängig.
Die Rangfolge im eigenen Rudel kann sich ändern. Es kann aber auch sein, dass der TWH nicht der Rudelführer wird. Beobachte das einfach und beachte die Rangfolge. "Mitleid" mit dem Rangniedrigen darfst und brauchst du nicht zu haben. Wenn er nicht gerade stark gemobbt wird, kommt er gut damit zurecht. Hunde kennen kein Mitleid, sie brauchen die Rudelstruktur und Rangordnung und leben prima damit.
Wenn du versuchst, etwas daran zu ändern, verunsicherst du sie nur und verursachst möglicherweise sogar echte Probleme.
Viel Spaß
Und viele Grüße aus Dortmund
Marion