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Hallo Raimic,
Heiko hat ja schon auf den String verwiesen, wo ich auch schon einiges geschrieben habe. Die Meinung von Twister kann ich aus Erfahrung nicht teilen. Ich gehe vielmehr so weit, dass Twister einen Gedankenfehler hat. Denn wir reden hier nicht über die Abgabe von Wölfen oder Wolfshybriden. Denn diese sollten ja schon mit rund 16 bis 16 Tagen (so z.B. Erik Zimen, aber auch andere wie Wolfshybirdenzüchter oder Monty Sloan Wolfspark) an die neuen Besitzer gegeben werden, damit sie diese als ihre Familie idenfizieren. Dabei sollte man aber bedenken, dass sowohl einzelne Wölfe als auch Hybriden mehr minder einzeln gehalten werden. Wenn du diese erst mit 6 bis 8 oder gar erst mit 12 Wochen abgibst, dann sind sie ängstlich und scheu und du kannst gar nichts mehr mit ihnen machen.
Myla ist mein 4 Hund. 2 habe ich mit 7 Wochen und 2 bzw. 3 Tagen bekommen, einen mit 8 Wochen und Myla habe ich genau mit 6 Wochen geholt. Festzustellen ist, dass die Hunde, die ich mit 7 Wochen geholt habe, 1x 3 und 1x 7 Geschwister hatten. Des Weiteren waren einmal 4 und einmal 1weiterer Hund neben der Mutter vorhanden. Die beiden 7 Wöcher sind in Familien mit 3 bzw. 4 Menschen, 2 Erwachsene Rest Kinder groß geworden. Sie waren vom verhalten allen gegenüber sehr freundlich, egal ob Hund oder Mensch. Die 8 Wochen alte Hündin hatte nur Kontakt zu ihrer Mutter und der Züchterin. Sonst keinen Kontakt zu anderen Menschen und auch trotz 4 anderer Hunde nicht zu diesen. Sowohl diese Hündin als auch ihr Bruder und weitere Geschwister, zeigten sich dadurch aus, dass sie nur ihren Menschen zugetan waren, zwar überall mit hin konnten, aber doch verhaltensauffällig waren und dann auch aggressiv.
Bei Myla muss ich sagen, dass sie durchaus mindestens die eine Woche mit ihren 5 Geschwistern hätte noch gebrauchen können, um einfach Verhaltensweisen zu begreifen, wie das ständige einsetzen ihrer Zähne zur Begrüßung usw. Als Mensch hast du nun mal nicht so spitze Zähne wie ein Welpen. Natürlich kannst du einen kleinen Wurm beeindrucken, aber ob das für die spätere Beziehung gut ist, wage ich zu bezweifeln. Mein Rüde hat die Kleine nicht erzogen und die auch mal getroffenen andere Hunde füllten sich von ihr genervt. Wie Steffen schon schrieb, ein oder zweimal die Woche zur Welpenspielstunde kann nicht den täglichen Kontakt ersetzen. Und vor der 12 Woche nimmt dich kein Verein. Die proffessionellen Hundeschulen nehmen dich mit 8 oder 9 Wochen, aber wie gesagt, das ist was punktuelles, was überhaupt nicht ausreicht.
Soweit hier gesagt wird zwischen der 5. und 8. Woche sollen die Hunde geholt werden, liegt es an den oftmals schlechten Bedingungen, unter denen die TWHs groß gezogen werden. Ich habe es schon mehrmals erwähnt, auch Myla kommt aus einem Kanninchen Stall. Nochmal würde ich dort keinen Hund holen, so schön sie sind. Sie bekommen dort für das weitere Familienleben nichts aber rein gar nichts mit, außer das hundliche, wie gehe ich mit anderen Hunden um und dass "Beißen" weh tut. Das ist auch wichtig, aber noch wichtiger ist es, dass sie mit Menschen udn allen möglichen Umwelteinflüssen klar kommen. Es sei denn, du kannst garantieren, dass du immer mit den Hunden im Wald wohnst und keinen Fremdkontakt haben wirst, das Hundelebenlang.
Mir war es bei dem TWH-Welpen sehr wichtig, ihn so früh wie möglich zu bekommen. Ich muss sagen, ich bin davon kuriert!!! Bei einem Hybriden oder Wolfswelpen würde ich es mir nochmal überlegen. Aber wir reden hier ja von Hunden und von einem TWH. Also meine persönliche Empfehlung lautet, so etwas über 7 Wochen so mit 2, 3 Tagen ist eine gute Zeit. Eine Freundin von mir holt in 2 Tagen eine 7 Wochen und 2 Tage alte Hündin. Ich denke, dass wir bestätigt werden.
Ich meine, da muss man noch deutlich unterscheiden zwischen Wolf (Hybriden) und einem Hund! Klar ist auch, die "Macken" eines Hundes wirst du erst sehen, wenn er 5 oder 6 Jahre alt ist. Wenn also Steffen sagt, mit seinen beiden Junghündinen von 14 Wochen, dass sie es bei einer einmaligen Kaffeerunde besser gemacht haben, als er dachte, dann heißt das nicht, dass das reicht und immer so ist. Es wurde ja schon ausgeführt, du musst die Hunde immer und immer wieder damit konfrontieren, wenn du und sie es denn brauchen aufgrund deiner Lebensumstände.
Also egal, wer Twister ist, ich habe immer noch keine Ahnung, ob er über eigene Erfahrungen verfügt oder nur "zitiert", du musst auch die Ausführungen der Fachleute kritisch beleuchten. Wenn du dir ihre Biografien anschaust, wirst du feststellen, dass sie nicht unbedingt "Stadtmenschen" waren bzw. sind. Wenn man einen Hund einmal verstanden hat, dann kann man sicherlich viele gute Tips geben. Aber lass dich davon nicht blenden.
Grüße
Christian
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