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Old 04-07-2005, 18:53   #5
Roentgenfee
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Liebe TWH-Freunde,

ob wir mit unserem TWH alles richtig gemacht haben, um seine Angst vor Menschen halbwegs in den Griff zu bekommen, kann ich nicht sagen. Ich glaube aber, dass wir in dieser Richtung schon sehr viel erreicht haben.

Als wir Bodo bekamen, war er 4 1/2 Monat alt. Zu meiner Frau und mir war das Verhältnis ab der ersten Minute ok. Es gab keinerlei Angstverhalten, so dass wir davon ausgegangen sind, dass dies bei anderen Menschen genauso wäre.

Hier wurden wir eines Besseren belehrt. Bei den ersten Spaziergängen mit Bodo und unserer weißen Schäferhündin kam bei ihm sofort Panik auf, wenn ein Mensch mehr als 3 bis 4 Meter auf uns zu kam.

Da ich Bodo fast 24 Std. am Tag um mich rum habe, habe ich folgenden Trick angewandt. Kam ein Kunde in mein Geschäft, habe ich ihn gefragt, ob er Angst vor Hunden hat. Wurde dies verneint, habe ich die Tür zum Besprechungszimmer geöffnet, so dass Bodo hereinkommen konnte, wann er wollte. Anfangs hatte er natürlich Angst. Doch mit der Zeit wurde er immer mutiger. Erst blieb er in der Tür stehen, nach einiger Zeit wurden die Abstände zu den Kunden immer kleiner.

Heute ist Bodo so selbstbewusst, dass er erst einmal kräftig brummt, wenn jemand auf mein Geschäft zukommt. Heute kann ich die Türe nur dann aufmachen, wenn der Kunde bereits sitzt. Die Kunden werden dann in der Regel einfach ignoriert. Er legt sich neben mich und gut ist. Draußen verhält es sich nicht anders. Andere Spaziergänger werden so behandelt, als gäbe es sie gar nicht.

Anders verhält es sich allerdings, wenn wir irgendwo sitzen und jemand kommt direkt auf ihn zu. Dann wird kräftig gebrummt. Und wenn derjenige das Brummen von Bodo ignoriert, muss ich ihn ganz schön festhalten, damit er seinem Gegenüber nicht zu nahe kommt und evtl. zubeißt.

Allerdings ist die Panik in Maßen immer noch vorhanden, wenn wir auf größere Menschenmassen - so ab 10 Personen - treffen. Sie legt sich aber nach gewisser Zeit, wenn er merkt, dass ihm keine Gefahr droht.

Äußerst vorsichtig ist er aber immer noch gegenüber Gegenständen, die er vorher noch nie gesehen hat. Da muss ich die Leine immer lang lassen und ihm die Zeit geben, sich vorsichtig an die Sache heran zu trauen. Nach wenigen Minuten ist die Anspannung dann meistens auch vorbei.

Ob man Bodo heute noch - im Alter von 33 Monaten - als ängstlich bezeichnen kann, werden wohl die Leute beurteilen können, die meine Frau und ich am Freitag Abend mit ihren Hunden im Bröltal kennen lernen konnten. Kommentare hierzu sind erwünscht.

Gruß an alle

Dieter Mückter

PS: Es war ein toller Abend. Beim nächsten Mal zelten wir mit!
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