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Hallo Marion
Ich komme nochmals zurück auf deine Frage mit dem Getreide füttern bei HD/Arthrose.
Also, ich habe mal ein bisschen im GH-Forum geschnuppert - und einige ganz interessante Threads gefunden, in denen "Diskussionen" um dieses Thema stattfanden. Z.B. unter Gesundheit gibt es im Bereich "Workshop" einen ziemlich langen Thread mit vielen Hinweisen auf verschiedene Quellen - wenn du mal Zeit und Lust...
Fazit daraus auf jedenfall: Die BARFER-"Gurus" bestehen darauf, ohne Getreide, es gibt andere, die Argumentationen dagegen führen, die einen füttern ohne, die sagen, ein Getreide in Massen (!) schadet auch bei Arthrose/HD nichts. Ich habe aber das Gefühl, das beides viel mehr aus aus eigenen Erfahrungen stammt, die die Leute selber sie mit ihren Hunden gemacht haben...
Grundsätzlich gibt es wohl für beides Argumente. Wobei ich denke, wenn Getreide, dann ist - wie bei vielen anderen Sachen - das Mass und gesunder Menschenverstand das A und das O.
Gruss, Petra
PS: Ich habe die folgende Ausführung gefunden (von jemandem, der aber Getreidelose Ernährung in Frage stellt...):
Getreideernährung
Getreide besteht nicht nur aus Zellulose, sondern noch aus weiteren, sehr hochwertigen Bestandteilen, meist Kohlenhydrate. Getreide ist ursprünglich der Samen einer Grasart, wurde über die Jahrtausende immer weiter selektiert, bis sich der Ernährungswert stark verändert hat (u.a. auch der Kohlenhydratanteil). Getreide ist daher eine "mega-Bombe", da aus dem einzelnen Korn eigentlich wieder einen neue Pflanze entstehen soll. Deshalb enthält Getreide auch sehr viele nützliche Bestandteile (Enzyme, Mineralien), die jedoch im Korn noch unaktiviert liegen und erst mit dem Keimungsprozess aktiviert werden. Daher wäre das Verfüttern von Getreidekeimlingen sinnvoller.
Rohfaser, die nicht verdaut wird, wird wieder ausgeschieden.
Kohlenhydrate werden jedoch verdaut, jedoch hat der Hund aufgrund seiner Entwicklungsgeschichte, weniger der für Kohlenhydratverdauung nötigen Enzyme als Menschen oder Pflanzenfresser. Kohlenhydratverdauung beginnt im Maul mit dem Speichel (Amylase = 1. Spaltung der langkettigen Kohlenhydratketten in kurzkettigere Glukosen = Zuckerverbindungen). Dann weitere Verdauunge durch Pankreas-Enzyme und schlussendlich bakterielle Aufschliessung der verbliebenen langkettigen Kohlenhydrate im Dickdarm bei Mensch, beim Pferd im Blinddarm, bei Wiederkäuern im Pansen. Hunde haben kaum solche Darmbakterien und auch die Pankreasenzyme werden in geringeren Mengen produziert. Die Verdauung der Kohlenhydrate verzögert sich also, wird in andere Bereiche des Darms verschoben.
Nun hat aber jeder Darmbereich eine feste Aufgabe im Verdauungsprozess und wenn nun Nahrung ankommt, die von vorherigen Abschnitt nicht vollständig "abgearbeitet" wurde, muss dies noch erledigt werden. Dadurch wird jedoch die Verdauung des Teils der Nahrung, für die dieser Darmabschnitt zuständig ist, ebenfalls verzögert. Dadurch kommt es zur Ansammlung von immer mehr unvollständig verdauter Nahrung im Darm, diese fängt durch bakterielle Beimischungen an zu gären (durch den Anteil an Kohlenhydraten), die Bakterien vermehren sich weiter, stören die Darmschleimhaut, diese kann sich dadurch entzünden, ist sie entzündet, kann sie Nahrung schlechter aufnehmen. Die Darmzotten könnnen sich zurückentwickeln, durch langanhaltende Entzündungen kann es zu Taschenbildung im Darm kommen, dort lagert sich halbverdauter Nahrungsbrei an, dieser gammelt langsam vor sich hin, setzt Gase und Toxine in den Darm frei, diese schädigen die Darmschleimhaut, diese entzündet sich, Zotten bilden sich zurück, .........
Dazu kommt, dass die Darmzotten keinen Unterschied bei der Resorption machen. Solange Rezeptorplätze für die verschiedenen Nahrungsbestandteile frei sind, wird resorbiert. Leider teilen sich bestimmte Bestandteile die Rezeptorplätze oder es kommt zu "Maskerade" von Bestandteilen, die anstelle der lebenswichtigen nun resorbiert werden. Durch die Fehlgärungen im Darm werden mehr und mehr lebensunwichtige Elemente frei, die die Resorbtion lebenswichtiger Elemente behindern.
Der Körper kann diese unwichtigen Elemente nicht verbrauchen, kann sie aber auch nur bedingt über die Nieren ausscheiden, den Rest schiebt er mehr oder weniger im Körper hin und her und lagert schlussendlich den ganzen "Kram" im Körper ab. Vorzugsstellen sind Fettgewebe und Gelenke.
Muss der Pankreas über längere Zeit mehr Enzyme produzieren, als er eigentlich sollte, kann es über kurz oder lang zu Versagen des Organs kommen, vorher meist noch Entzündung. Das Endresultat kann Diabetes sein.
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