Auszug aus "Der Wolf" von D.I. Bibikow:
Im Magen des Wolfs sind im kardialen Teil nur Fundusdrüsen vorhanden, während beim Hund auch Cardiadrüsen vorkommen. Die Erweiterung des Bereichs der Fundusdrüsen müsste auf eine intensivere Sekretion saurer Mukopolysacharide hindeuten. Tatsächlich überwiegen jedoch hier nach den Untersuchungsbefunden neutrale, was als Schutzreaktion des Organismus gegen Selbstverdauung der Schleimhautzellen bei längerem Hungern, das beim Wolf regelmäßig vorkommt, gedeutet wird. Beim Vergleich der Länge des Dickdarms des Wolfs und eines Hundes gleicher Größe ergab sich, dass er beim Wolf länger ist. Dies ist nach Ansicht der Autoren möglicherweise dadurch bedingt, dass der Wolf ständig pflanzliche Nahrung zu sich nimmt. Der saisonale Bedarf des Wolfs an pflanzlicher Kost wie Melonen, Hagebutten, Beeren hängt wahrscheinlich mit der Aminolytischen Mikroflora zusammen, die zu den Symbionten des Blind- und Grimmdarms gehört (Sablina u. Zarova 1985).
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