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Old 06-10-2005, 00:04   #20
Fenriersgard
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Vielen, lieben Dank für die nette Begrüßung. Jetzt fühle ich mich gleich wohler in eurer Runde.

Nun gut. So will ich mich hier mal kurz über meine beiden Lieblinge auslassen.

Freya deren Züchtername eigentlich "Ayla Wakanda Tachunga" lautet, stammt aus dem gleichnamigen SWH-Zwinger in Bayern und ist jetzt vier Jahre alt. Sie hat eine Zuchtzulassung des VDH ("vom Fenriersgard" ist mein Zwingername!) und ich habe bislang drei mal vergeblich versucht mit ihr zu züchten. Trotz genauer Progisteronwertbestimmung war sie mit keinem der Rüden zufrieden. Sie läßt sich, zumindest bis jetzt nicht decken. Vom Wesen ist sie einfach traumhaft. Sie ist unendlich verschmust, sehr offen, absolut friedlich gegenüber fast allen Hunden und hört einfach super.

Mette deren Züchtername eigentlich "Marouk from Southern Breeze" lautet, stammt aus dem gleichnamigen Zwinger in Florida und ist im Moment acht Monate alt.
Der amerikanische Abstammungsnachweis, welcher notariel und veterinärmedizinisch bestätigt ist zeichnet sie als einen sogenannten "reinen Wolfshund" aus. Sie ist kein Hybrid oder direkter Mischling. Ihr Wolfsblutanteil (blödes Wort und dazu biologischer Quatsch!) soll bei 68 Prozent liegen. In ihrer Ahnentafel finden sich ausschließlich Alaskan Malamutes und Timberwölfe in unterschiedlichsten Mischungsverhältnissen.
Mir war dies wichtig. Überraschungen jedweder Art werden kalkulierbarer, wenn die Ausgangstiere nicht wilde Mischereien diverser Haushundrassen mit unterschiedlichen Wolfsunterarten sind. Für den Timberwolf sprach der Fakt, das diese Wölfe als die am leichtesten zu zähmende Unterart des Wolfes gelten. Es wären auch andere Kombinationen möglich gewesen. Doch das Risiko wäre ungleich höher und ein Abstammungsnachweis kaum logisch nachvollziehbar.

Zur Zeit ist Mette schon fast so groß wie Freya (Freya = 68cm und 33kg). Ihr Wesen unterscheidet sich von Freya kaum. Sie ist zu Menschen noch offener, dafür aber weniger verschmust. Sie ist (noch) sehr, sehr unterwürfig und geht auf alle Hunde die uns begegnen zu. Sie lernt willig und schnell und beherrscht die Grundbefehle. Wir trainieren eigentlich alles. Kurz und gut, sie erscheint mir vom Wesen her unkomplizierter und hündischer als mein reiner SWH.

Warum einen Ami?
Nun ja, das ist etwas komplizierter. der Grundgedanke war eine spätere Einmischung in den SWH, wenn alles vom Wesen und der Gesundheit passt.
Ich denke die meißten von euch wissen wie schlecht es um das Blut im SWH aussieht. Alle SWH`s könnten bluttechnisch Geschwister sein. Ein Aussterben der Rasse steht also in den nächsten 20 Jahren an, wenn nichts passiert. Die Einkreuzungen von TWH`s hatten seinerzeit für etwas Luft gesorgt. Diese ist nun aber wieder etwas dünn geworden. bei weiteren TWH Einkreuzungen bliebe vom SWH kaum mehr was übrig. Andere Kombinationen sind undenkbar (Wolf, DSH, Husky ect.).
So stieß ich auf den Zwinger "Soutern Breze". Viele Hunde der Züchterin sahen optisch wie SWH`s aus und so befaßte ich mich sehr intensiv und sehr lange mit dieser wirklich seriösen Züchterin und deren Hunde.
Am Ende stand mein Beschluß fest. Ich riskiere es! In Europa gibt es um die 20 Leute, die einen Hund von ihr haben. Keiner mußte sein Tier aus haltungstechnischen Gründen abgeben oder einschläfern lassen! Alle leben noch und unterscheiden sich vom Wesen her nicht von unseren beiden anerkannten Rassen! man muss aber dazu sagen, das die Frau über 20 Jahre Erfahrung im Züchten hat und weiß was sie weggeben kann, damit es eben keine Probleme gibt. Überhaupt finde ich kann amn beruhigt von einer eigenen, wenn auch nicht anerkannten Rasse sprechen, denn ihre Tiere sehen sich teilweise verdächtig ähnlich.
Um mich abzusichern habe ich auf meinem Grundstück ein 900qm großes Gehege (51 große Fichten drin) erichtet, in welchem Mette gut aufgehoben ist, wenn der Sozialisierungsversuch scheitern sollte, wovon ich aber mit jedem Tag weniger ausgehe. Das Gehege hat auch einen anderen praktischen Wert. Sind meine Frau und ich auf Arbeit, so müssen unsere Hundis nicht im Haus abhängen.

Trotzdem habe ich schön Ärger wegen Mette gehabt. Nach dem SWH-Wochenende in diesem Jahr, stand der Amtstierarzt bei mir auf der Matte mit einer Anzeige in der Hand. Irgendwer hätte verbreitet, dass ich einen Wolf halten würde.
Nach Vorlage aller Papiere, ihres Gesundheitszeugnisses und nach einer Chipprüfung begutachtete der gute Mann das Gehege.
Voll des Lobes über artgerechte Tierhaltung verließ er dann mein Anwesen. Zuvor fragte er mich ernsthaft, ob man den bei mir auch beschlagnahmte Hybriden oder Wölfe zwischenparken könne, was ich aufgrund meines 2 jährigen Kindes und einer teilweise wolfshundegenervten Frau und mangels dafür notwendiger Zeit ablehnen mußte.

Es bleibt abzuwarten wie sich Mette entwickelt. Ich bin ganz optimistisch und auf eure Meinung gespannt.
Fenriersgard jest offline   Reply With Quote