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Originally Posted by timber-der-wolf
Und genau das ist es doch, wo TWH-Neubesitzer oftmals Probleme bekommen, weil sie das, was Ihr und ich beschrieben haben, meist wegen Berufstätigkeit nicht leisten können. Und wenn der TWH dann noch ein Einzelhund ist, eventuell noch in der Stadtwohnung eingesperrt ist, sind i.d.R. Probleme vorprogrammiert. Das muß nicht sein, kann es aber, wie die letzten TWH Abgaben ja belegen (Stockinger, Willhelm, ...).
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Wer einen Einzelhund besitzt und diesen wegen Beruftstätigkeit an fünf Tagen in der Woche 10 Stunden am Tag in einer Stadtwohnung sich alleine überlässt - der sollte meiner Meinung nach weder einen TWH, noch sonst einen Hund haben. Das ist schlichtweg nicht artgerecht, egal um welche Rasse es sich handelt. Tja - und ich würde davon ausgehen, dass ein verantwortungsbewusster Züchter jemandem mit diesen Voraussetzungen auch keinen Hund anvertrauen würde... Dann muss der Züchter den neuen Besitzer auch nicht davor "warnen", dass der - im wahrsten Sinne des Wortes - verlassene Hund zum Problemhund werden könnte...
Anstatt TWH-Interessenten oder neuen Welpenbesitzern gleich vorweg vor allen möglichen "rassespezifischen" Untaten und "schlechten" Eigenschaften des TWHs zu warnen, könnte es doch viel sinnvoller sein, wenn der Züchter den Leuten eher mit auf den Weg geben würde, was sie als Hundebesitzer beachten müssten, damit solche - eigentlich nicht-rassespezifischen - Probleme auch beim TWH gar nicht erst entstehen würden...
Hunde - auch TWHs - können zeitweiliges Alleinesein eigentlich gut ertragen, werden sie von klein auf daran gewöhnt, ohne dass dies gleich zu massiven Problemen führt. Wenn ich jedoch meinem Hund von klein auf jegliche Eigenständigkeit und jegliche Grenzen verwehre, ihn nicht lehre, auch mal ein gewisses Mass an Frust und Stress zu ertragen, indem ich ihn rund um die Uhr betütele und überall hin mitschleppe und ich mein Leben nach dem Hund ausrichte und ihm alles durchgehen lasse, dann erziehe ich mir nicht nur einen "kleinen" Tyrannen heran, sondern ich lege ihn auch emotional in Ketten. Als Folge daraus werden immer Probleme entstehen. Wer sich mal die Zeit nimmt, sich in Hundeschulen und in anderen Hundeforen umzusehen und umzuhören (vielleicht als Alternative dazu, sich hier die Köpfe einzukloppen??) , wird feststellen, dass der Grossteil der Probleme, die die Menschen mit ihren Hunden haben, genau daraus entstehen. Und nach meiner Erfahrung sind Hundeschulen zu fast 100 Prozent von nicht TWH-Haltern belegt...
Ich persönlich glaube nicht daran, dass die Hunde, die rund um die Uhr von ihren Besitzern vergesellschaftet werden, glücklicher sind, als diejenigen, die ihre "Freiräume" oder "eigene Zeit" haben dürfen. Im Gegenteil - mir tun diese Hunde eher leid - weil sie eigentlich nicht mehr wirklich Hund sein dürfen.
Im übrigen entstehen Probleme genau aus oben aufgeführten Gründen auch bei Menschen... Kinder, die zu sehr an ihre Eltern gebunden werden, haben als Erwachsene ebenso Stress mit und Angst vor dem Alleine sein. Und der Mensch stammt bekanntlich nicht vom Wolf ab...
Gruss, Petra