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Old 02-03-2006, 19:03   #2
hanninadina
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Ein weiterer Grund Myla wegzugeben war, dass unser Brairdrüde von ihr massiv gemobbt wurde. Ich wollte es immer nicht wahr haben. Ich war ja auch ständig dabei und habe es sofort unterbunden. Trotzdem hatte sie oft genug Erfolg. Ich habe darüber schon häufiger geschrieben z.B. die Attakcen draußen in den Feldern, wenn sie mit einem affenzahn von hinten angerannt kam und Hannibal in den Hals oder Po gebissen hat. Manchesmal sprang sie ihn auch einfach an. hannibal ging freiwilliig imemr neben mir, weil ic h ihn geschützt habe. Er wurde regelrecht zum Duckmäuser.

Nach einer Trauerphase von 10 Tagen, wo er kaum gefressen hat, ist er nun wieder der lustige offen Briardrüde, wie er es vorher war. Er kommt mir allen Hunden klar, sogar mit Rüden.

Allein deswegen hat es sich gelohnt. Ich wurde auf das Mobbing von den Leuten, wo beide untergebracht waren aufmerksam gemacht. Viel mehr noch, ich wurde regelrecht angemacht, wie ich es dem armen Hannibal zumuten könnte, mit Myla zusammen zu leben. Es hatte in den 10 Tagen wohl 5 heftige Auseinandersetzungen gegeben, wo Myla ihn in die Ecke gestellt hatte.

Aber auch der Umgang mit Menschen war schwierig. Ich konnte Myla nur an echte Hundeleute besser noch an Wolfshundleute ranlassen. Sie hatten Myla immer im Griff. Aber andere kamen nicht mit ihr klar.

Myla hatte eine Penetranz drauf, wie man sie sich nicht vorstellen kann. Da nützen Schnautzgriff, Runterdrücken, Anbrüllen usw. gar nichts.

Im November war Toni Seiler mit einer seiner Mitarbeiterin und Wölfin Inge bei mir für 2 Tage. Obwohl die Mitarbeiterin seine Wölfe, den TWH und den Hybriden persönlich betreut, ließ sie sich von Myla an die Wand stellen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich muss natürlich betonen, dass Myla da schon heftig drauf war und ich möchte das auf keinen Fall verallgemeinern.

Aber, wer hier im Forum die Erfahrungen aller liest, wird immer wieder feststellen, dass zu 85 % die TWH-Halter einen Zwinger haben. Das viele von ihnen sehr hohe Zäune haben. Dass dieser Zäune wiederum mit Strom gesichert sind. DAs sind Dinge, die man für einen normalen Hund eigentlich gar nicht braucht!!

Hier lügen sich leider viele immer wieder selbst eins in die Tasche. Viele haben schon immer gesagt, die Probleme, die Christian mit Myla hat, haben wir nicht. Dabei haben sie aber leider vergessen zu erwähnen, dass ihre Hunde die allermeiste Zeit im Zwinger oder Garten leben. Ja der Garten, der wird schon mal eben einer Mondlandschaft gleich gemacht.

Es gibt hier auch viele, die immer wieder betonen, dass das, was die TWHs so drauf haben, bei jeder anderen hunderasse vorkommen würde. Ja, das mag im ersten Anschein so sein. Aber, die TWHS sind sozusagen die Könige der Hunde, weil sie so dicht am Wolf sind. Das was ein Schäferhund auch kann, ist eine Sache DAs was ein Rhodesian Ridgeback kann eine andere. Aber, der TWH ist ein Zehnkämpfer, es gibt nichts, aber auch gar nichts, was er nicht kann. Die normalen Hunde dagegen, beschränken sich auf ein oder zwei vielleicht drei "Absonderlichkeiten". Sie stammen aber auch vom Wolf ab. Und warum sollen sie nicht auch gut klettern können. Aber ein Problemlösungsbewusstsein wie die TWHs es haben, findet man bei normalen Hunden nicht.

In den letzten Tagen wo ich Myla noch hatte, hat sie auch Horst, ihrem neuen Herrchen gezeigt, wie man gut klettert. Sie ist bei Regen mit einem affenzahn einen Holzstappel hochgerannt, als ob sie Saugnäpfe unter den Füssen hätte. Sicher, auch andere Hunde können da hoch. Aber ich habe noch keinen gesehen, der wie ein Affe das macht. Vom Türen, Kühlschrank- udn Atuotüren offnen über alles mögliche und unmögliche. Ich konte mir das vorher nicht vorstellen.

Und liebe Interessenten, tut mir ein Gefallen, nehmt die TWHs, die ihr auf Ausstellungen seht nicht zum Massstab. Da stehen, die Hunde unter Strom und sind völlig atypisch, wie sie in ihrem Umgebung sind.

Als TWH-Halter muss man schon extrem ausgeglichen und ruhig sein. Die Lebensumstände müssen absolut stimmen. Alle beteiligten müssendazu stehen. Aber, bitte beachtet, viele der TWH-Halter wohnen allein auf großen Grundstücken. Viele gehen nur noch mit ihrem TWHs spazieren.

Es ist schon so, wie Kerstin es geschrieben hat, das Leben mit einem TWH ist ein anderes als mit einem normalen Hund.

Und die guten Tips, dass die Hunde sich dem Menschen anpassen müssen und nicht umgekehrt, ist eine sehr subjektive Einstellung. Das funktioniert bei denen gut, die den Hunden hammerhart gezeigt haben, was sie dürfen und was nicht. Diese Aggresivität muss man aber erstmal drauf haben. Daran scheitern auch viele. Ich habe mit einigen gesprochen, die sich von dem anknurren lassen eines 5 Monate alten Junghundes ins Boxhorn haben jagen lassen. und dass obwohl sie noch eine Rottihündin zu Hause haben oder ein anderer Fall eine Malihündin. Also alles hundeerfahrene Leute.

Das Leben wird ein anderes. Es ist so und dazu muss man voll bereit sein!!! Wer Schwäche zeigt, hat verloren. Ich hatte Myla gut im Griff. Ich habe aber im Moment nicht die Kraft so einen Hund durch mein Leben zu führen, weil ich insgesamt nicht ausgeglichen genug bin.

Nichts für ungut. Ihr werdet hoffentlich diskutieren und ich werde sicher noch Ergänzungen vornehmen. Schade finde ich, dass diejenigen, die sich in den letzten monaten nach TWHs erkundigt haben, teilweise aus dem Tierheim oder aber Welpen erworben haben, sich hier überhaupt nicht mehr gemeldet haben, wie es bei ihnen läuft. Hat sie vielleicht der harte TWH-Alltag eingeholt?

Viele Grüße

Christian
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