View Single Post
Old 20-03-2006, 13:58   #16
timber-der-wolf
Senior Member
 
timber-der-wolf's Avatar
 
Join Date: Nov 2004
Location: Da, wo auch der Wolf zu Hause ist
Posts: 1,446
Default

Um es vorweg zunehmen, ich persönlich lehne den so genannten "Schutzdienst" grundsätzlich im zivilen Bereich ab - nicht nur für TWH, sondern für alle Hunde.

Schutzdienst hat meiner Meinung absolut nichts mit Hundesport zu tun, und einem TWH sollte man so etwas auf gar keinen Fall zumuten. M.E. sollte Schutzdienst wirklich nur dort "betrieben" und ausgebildet werden, wo es unabdingbar notwendig und unumgänglich ist (z.B. bei Zoll und Polizei). Und das auch nur im geringsten, notwendigen Maße.

Für unsere TWH gibt es ausreichend Beschäftigung / Ausbildungsmöglichkeiten, wie Rettungshundeausbildung, Agility, Flyball, Mantrail, Radfahren, Schlitten ziehen, Fährte, Dogdance und was es sonst noch gibt.… , da muss ich meinem TWH nicht lernen anzugreifen und zu beißen, was er auf Grund seines natürlichen Wesens und Charakters im Normalfall nie tun würde?
Sicher, es gibt einige wenige TWH, wo es mit der Schutzausbildung geklappt hat. Das trifft aber nicht generell zu und ist mit Sicherheit auch nicht die Regel.

Bereits in den Beiträgen der Ursprungsländer hier auf Wolfdog kann man nachlesen, und das recht eindeutig, dass das ursprüngliche Zuchtziel für den Einsatz des TWH bei Polizei- und Grenzdienst nie erreicht wurde. Und das war der Grund, warum die staatlich finanzierte Zucht durch Polizei / Militär in der ehemaligen CSSR eingestellt wurde. Das sollte man respektieren, anerkennen und hier nicht mit Gewalt durch züchterische Maßnahmen und falschen "sportlichen" Ehrgeiz Einzelner etwas realisieren wollen, woran Experten und Wissenschaftler gescheitert sind.

Der TWH sollte so bleiben, wie er ist. Ein Hund, mit dem man sich auf vielfältiger Art und Weise (insbesondere sportlich) beschäftigen kann, und der ein treuer Begleiter ist. Alles andere zerstört diese fantastische Rasse nur.

Zum Schluss noch eines, ich kann Rolands Aussage, dass die TWH durch zuschaun und kopieren lernen, absolut bestätigen. Diese Eigenschaft trifft allerdings auch auf andere Rassen zu. Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen hat in ihrem Buch "Hundepsychologie" dieses Verhalten am Beispiel des Alaskan Malamuten beschrieben und mit Bildmaterial untermauert. Und fragt mal einen Schäfern, wer die Hauptarbeit bei der Ausbildung zum Hütehund leistet – es sind die Alttiere! Die Junghunde sehen und kopieren das Verhalten der Alttiere (war sehr schön in jüngster Vergangenheit in mehreren Sendungen der 3. ARD-Programme zu sehen).
__________________
LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira
"Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (Kant)
timber-der-wolf jest offline   Reply With Quote