Noch über Kastration beim Rüden
Sicherlich ist vieles wahr, was Beowulf schrieb, und ich bin auch der Meinung, dass Kastration keine allgemeine Lösung für jedes Rüdenproblem sein darf und auch nicht sein kann, weil es nicht jedes Problem löst. Aber manchmal - und ich sage jetzt manchmal -, kann es bei der Problemlösung helfen den Rüden zu kastrieren lassen. Wenn der Rüde extrem dominant aggressiv ist, nie mehr unangeleint laufen darf, den Ruf dieser Rasse oder allen Hunden generell schadet und in Umgebung, wo er lebt, für Angst sorgt. Und wenn der Besitzer keinen Spass mehr an seinem Hund sieht, unter andauernder Angst lebt und den Hund nicht unter Kontrolle kriegt, dann wäre vielleicht eine Kastration angebracht.
Sicherlich gibt es Hündinnen, die einen Kastrierten Rüden attackieren, aber es sind nicht alle Hündinnen so. Der Besitzer soll aufpassen, dass der kastrierte Rüden nicht mit solchen Hündinnen zusammenkommt (die sind, die selben Hündinnen, die extrem aggressiv auf andere Hündinnen reagieren). Manche Kastraten werden von anderen Rüden "geritten" ; manche aber nicht. Ich kenne viele kastrierte Rüden, die ganz glücklich mit vielen anderen Hunden leben und viel weniger "Probleme" mit Hunden generell haben als unkastrierte Rüden.
Und Marion , wenn du in deinem Rudel Hündinnen hast und einen unkastrierten Rüden, können die Hündinnen um den Rüden kämpfen. Es ist auch oft so, dass Hündinnen, die mit einem Rüden zusammenleben, gegenüber fremde Hündinnen sehr aggressiv sind. Wenn dein Rüde jetzt im Rudel lebt und deine Hündinnen schon kennt, werden sie ihn auch dann akzeptieren, wenn er kastriert ist (Normalfall - sicherlich gibt es auch da Ausnahmen).
Es mag grausam sein einen Rüden zu kastrieren, aber sicherlich ist es auch grausam gegenüber dem Hund und gegenüber unserer Gesellschaft einen unkastrierten extrem aggressiven Rüden zu halten, besonders wenn der Hund eine echte Gefahr für andere Hunde oder sogar Menschen darstellt und wenn der Besitzer nicht in der Lage ist ihn zu kontrollieren. Ich kenne viele dominant aggressive Rüden, die schon mehrmals den Besitzerwechsel hinter sich haben, wäre es doch besser gewesen den Hund zu kastrieren, als ihn immer wieder abzugeben. Und manche Hunde finden kein neues Zuhause, sondern werden eingeschläfert.
Ich bin der Meinung, dass auch Hündinnen viel zu leicht kastriert werden. Wenn man besonders junge Hündinnen kastriert, werden sie nicht unbedingt "neutral" , sondern rüdenhaft. Und was noch schlimmer ist, viele kastrierte Hündinnen werden INKONTINENT. Also, meine Meinung ist, dass ob Rüde oder Hündin, man sollte sehr gründlich überlegen, ob die Kastration des Hundes in dieser Lebenssituation der Besitzer wirklich unumgänglich ist - natürlich ist es nie (aber wir leben mit unseren Hunden auch nicht in der wilden Natur).
Minna
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