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Old 20-02-2004, 18:53   #1
hanninadina
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Hallo,

erfreulicherweise entspannt sich die Lage anscheinend. Torsten, es ging doch von dem Verhalten eines normalen Hundes aus, was Beowulf meinte und nicht von einem TWH. Leider projezieren hier einige meine Aussagen auf TWhs. Das habe ich nicht getan und würde ich mir nicht anmassen. Wie du schon sagst, du musstest neu lernen. Das sehe ich auch so.

Auch war von mir mit dem Fuchteln gemeint, dass wenn der Hund nicht auf eine konsequente Ansprache reagiert, sondern erkennbar seine Attacke startet, die weitere Stufe, nämlich ihn anzubrüllen und im wahrsten Sinne des Wortes wegzuscheuchen, eine bessere Methode darstellt, als sich beißen zu lassen. Kein Mensch meint, sozusagen ohne Grund mit den Armen rum zu fuchteln. Und wie Beowulf ausführt, hilft es natürlich wenn man erkennen kann, was der Hund nun vor hat.

Dass ein Hund die Angst eines Menschen riecht ist klar. Aufgrund des erhöhten Adrenalinausstosses, ist das für ihn nicht schwer zu erkennen, ob der Gegenüber Angst hat.

Wenn du mal einen Kaukasen gehabt hast, dann hast du ja einen Herdenschutzhund gehabt. In einem Briard wohnen sowohl die Teile eines Herdenschutzhundes und eines Hütehundes. Es kommt auf die Linien an, mal das eine mehr als das andere. Das dürfte bei den TWhs doch auch so sein, dass es eben Arbeitslinien gibt. Ich meine, Pavel sprach davon.

Falsch ist aber, wenn du meinst, der Jagdtrieb sei bei einem Hütehund mehr minder weggezüchtet. Denn die Hüteveranlagung eines Hütehundes, wie z.B. Border Collie, ist nichts anderes als ein Jagdtrieb. Beobachte doch mal einen Hütehund bei der Arbeit. Er duckt sich ab, um dann unvermittelt loszusprinten. Was bei den Hütehunden allerdings kanalisiert ist, dass sie ihr "Opfer" = z.B. Schaf nicht totschütteln, sondern allenfalls in die Fesseln beißen. Das losrennen, wenn ein Briard Wild sieht, kannst du sehr häufig erleben. Ich kenne kaum Briards, wo das nicht so ist. Sie haben ja keine Aufgabe als Hüter einer Schafherde. Hier kann nur die starke Stimme des Herrn helfen oder auch nicht.

Soweit ich Wesenstest bei der Zuchtzulassung von meinem Rüden kenne und bei Selektionen mitgemacht habe, vgl. Körungen, wird erwartet, dass unsere Hunde ruhig und gelassen bleiben, wenn z.B. ein Betrunkener torkelnd auf den allein angebundenen Hund zu kommt! Der fuchtelt auch rum und es darf nichts passieren. Der Hund muss die Situation erkennen können. Heutzutage wird nicht mehr gewünscht, dass der Hund auf einen "Angreifer" losgeht! Dies ist ein Gedenken an die leidigen Hundebeißerei Hamburg 2000.

Der Hintergrund ist doch der, dass ein Kind durchaus vor einem Hund hinfallen kann, wieder aufsteht, schreit und nach seiner Mama schreit und weint. Dabei bewegt es sich stark und fuchtelt mit den Armen rum. Der Hund soll dabei ruhig bleiben. Oder die Kinderkarre wird an einem Hund vorbeigeführt, das Kind fuchtelt rum mit einemSpielstab o.ä., es wird erwartet, dass der Hund ruhig bleibt.

Dass ist nunmal mittlerweile die Norm, ob es uns gefällt oder nicht. Die Gesellschaft ist dabei, die Hunde um zu polen. Es ist lobenswert, wenn Menschen wie Günter Bloch sozusagen back to the roots gehen und die Wölfe in der Natur erforschen. Daraus soll dann auf das Verhalten zur Erziehung der Hunde rückgeschlossen werden. Denn wer die "Hundesprache" besser versteht, kann mit ihm besser umgehen. Aber ist es nicht irgendwie das Gegenteil von dem was die Gesellschaft Politiker usw. verlangt? Natürlich ist es im normalen Bereich, dass ein Hund von seiner Natur her auf einen Menschen zuspringt, der rumfuchtelt, aber wie ich gerade versucht habe zu erläutern, wird dies nicht gewünscht und nicht toleriert.

Was passiert, man sieht immer weniger große Hunde im Straßenbild, obwohl es sehr viele gibt. Man trifft sie im Wald beim Joggen oder wo auch immer, nur meist in eher abgelegenen Gegenden.

Ach ja Torsten, mein Rüde ist ein harmloser super freundlicher Hund, der in der Regel sogar mit anderen Rüden klar kommt, es sei denn, einer meint, er sei stärker als er, dann kann er schon mal aufdrehen. Er liebt ansonsten Kinder, Menschen, kastrierte Rüden und gut riechende Hündinen. Der Problemfall war unser Hündin. Hannibal zeigt, dass ich zumindest teilweise etwas gelernt habe. Er wurde allerdings auch super sozialisiert in den ersten 7 Lebenswochen. Mit 7 Geschwistern Mutter und Tante auf 65 qm in einer Wohnung in Tschechien mitten in der Stadt mit seinen drei Menschen.

Schönes Wochenende

Christian
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