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Ralf, du zählst genauso Namen auf wie andere. Für mich ist bei den Aussagen der von mir genannten Fachleute wichtig, dass ich - auch wenn ich davon nur einen Burchteil persönlich kenne - jedenfalls in ihren Büchern nachvollziehen kann, dass sie über Monate und Jahre Welpenwürfe beobachtet haben und diese ergebnisse dokumentieren. Udn wenn ich dann sie 15 Würfe, die ich allerdings nur tageweise begleitet habe, dazu vergleiche, dann ist es eben so wie Monika geschrieben hat und damit die Aussagen der deutschen Fachleute zum Thema Beißhemmung im Hundemagazin bestätigt. Im wesentlichen erziehen sich die Welpen untereinander. Auch das kannst du wunderbar an den Fotos von Pavel´s Welpen sehen.
Nur weil du gegebenfalls ein Hundetrainer und auch ein guter oder sehr guter Hundetrainer bist, heißt das nicht, dass du dich mit Welpen bis zur 8-10 Woche auskennst. Dazu hast du nichts mitgeteilt, woher deine Erkenntnisse stammen. Bisher habe ich vielmehr verstanden, dass die Problemfälle bei dir landen und du diesen Hunden und Menschen hilfst.
Deine Aussage erst Sozialisierung und dann Erziehung oder ohne Sozialisierung keine Erziehung kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Und Pavel offensichtlich auch nicht. Bei mir fängt die Erziehung beim Welpen an. Wenn ich also mit 5 1/2 oder die andere n7 Wochen 2 bzw. 3 Tage die Welpen übernommen habe, habe ich mit der Erziehung angefangen. Natürlich findet zeitgleich(!) - und nicht vorher - die Sozialisierung statt. Und jetzt frag dich doch bitte mal ernsthaft, wann habe ich weniger Probleme mit meinem Hund draußen auf Hundewiesen auf der Straße usw.? Dann wenn ein Hund gut sozialisiert ist oder wenn er gut erzogen ist? Ein Hund, der gut sozialisiert ist, muss nicht automatisch gut hören. Es kann sein, dass er lieb zu allen ist, aber andere Menschen, die keine Hunde mögen nervt. Wenn ein Hund der gut erzogen ist, dann kannst du jederzeit sofort einwirken und den hund abrufen. Der Idealfall ist natürlich beides. Das wirst du wahrscheinlich auch meinen.
Tatsache ist aber auch, um wieder Pavels ERfahrung und die von Ing. Hartl zu nehmen, dass TWHs, die früher abgegeben werden und um die sich individueller gekümmert wird, die insgesamt aufgeschlossener sind gegenüber dem Leben und Menschen. Welpen, die erst später abgegeben werden 8 - 10 Wochen sind, obgleich die Elterntiere die Ruhe selbst sind, dagegen eher "zurückhaltend". Es ist natürlich schwierig zu sagen, was wichtiger ist. Man muss da wahrscheinlich auch konkret auf die Rasse TWH eingehen, die da doch noch unterschiedlicher sind als andere. Sie sind definitiv früher aktiver als andere Hunderassen. Aber nichts desto trotz können sie die Beißhemmung eben doch viel besser und ausgeprägter lernen, wenn sie noch länger als 5 1/2 Wochen bei ihren Geschwistern sind. Da wird wahrscheinlich die goldene Mitte schon ausreichen wie eben 7 bis 8 Wochen.
Jedenfalls ist es für die Welpen untereinander einfacher sich die Beißhemmung beizubringen, als wenn wir Menschen versuchen, bei so einem Mini einen anständigen Schnauzgriff zu machen. Geschweige denn mit unseren Zähnen, die spitzen Welpenzähne zu ersetzen.
Auf den TWH bezogen sind da, so meine Meinung sicherlich etwas andere Massstäbe anzuwenden, weil man eben diese ERgebnisse, die Pavel geschildert hat, nicht außer Acht lassen darf.
Generell sehe ich es jedoch zur Förderung der Beißhemmung und des sozialen Miteinanders der Hunde als besser an, wenn sie eher bis zu 8. Woche bei den Geschwistern und Mutter (und vielleicht im Idealfall noch Tanten und Onkel) bleiben. Denn wer hat schon das Glück, dass ein TWH-Welpen dann anschließend wenn er beim neuen Besitzer ist, gleich mit gleichaltrigen Wlepen weiterspielen kann. Das dürfte sehr selten sein. Und bitte jetzt nicht die Hundetrainer, dann gehe doch in eine Welpenspielstunde. Das ist natürlich wichtig, ersetzt aber nicht annähernd das Zusammenleben der Geschwisterwelpen untereinander. Meist finden diese nur 1 oder 2x die Woche statt und es sind die unterschiedlichsten Rassen da von groß bis klein. Hundeanfänger, die große Augen bekommen, wenn der TWH-Welpen den Yorkie-Welpen freundlich aber heftig zum Spielen auffordert.
So, lieber Ralf, habe durch die Blume mitbekommen, dass du Hundetrainer in Zürich bist. Jetzt mach ich es mal wie Pavel, was hast du da konkret gemacht oder machst du? Hier im Forum kennen sich die meisten und wissen, was wer gemacht hat und man kann sich so in etwa ein Bild machen. Von dir weiß ich nix!
Ich habe da immer ein schönes Beispiel. Als ich vor 2 Jahren mit meinem Briardrüden die BH gemacht habe, war auch ein sehr netter Dog-Trainer dabei mit seinem Border Collie. Er hatte einen VW-Bus fett mit "Dog-Trainer" lackiert da stehen. Er hat hier rund um Hannover eigentlich auch einen guten Ruf. Sein Border ist ihm auf 50 m Distanz angelaufen gekommen und auf KOmmando auf dem Arm gesprungen. DAs hat die Zuseher begeistert. Nun kam aber der Ernst des Lebens: BH! Und was soll ich sagen, nicht bestanden! Und es war nicht das erste Mal, das sein "Show-Hund" nicht bestanden hatte.
Also nur soviel zum Thema Hundetrainer. ich kenne dich nicht, Ralf, aber ich kenne sehr viele Hundetrainer. Von denen sind vielleicht 5 % fähig, beim Rest staune ich immer wieder, wie wenig die wissen.
Schönen Tag noch.
Christian
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