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Mantrailing ist keine neue Erfindung im Hundeswesen oder der Rettungshundestaffeln, sondern eine der ältesten, wenn nicht gar die älteste Suchsparte im Hundewesen.
Bereits im Zeitalter der Sklavenhaltung Amerikas wurden Mantrailer eingesetzt um entlaufene Sklaven wieder einzufangen. Über die ethische Verwerflichkeit brauchen wir an dieser Stelle nicht weiter diskutieren. Die Hunde wurden im Team geführt, oft genug aber auch ohne Leine, wobei Sklaven meist durch die Hunde um ihr Leben kamen.
Später wurden Mantrailer bei der Suche nach Kriminellen, dann auch bei der Suche nach Verletzten und Vermissten eingesetzt.
Erstmalig erwähnt wurden Mantrailer um 1850-1853, in Gerichtsurteilen.
1851 wurde ein angeklagter des Mordes für schuldig gefunden anhand des Trails der vom Tatort zum Angeklagten führte.
Beweiskraft:
Heute ist der Mantrailer und der Trail in einigen US-Bundesstaaten als Beweis zugelassen und anerkannt. Vorraussetzung hierfür ist jedoch der Nachweis regelmässiger Einsätze und Übungen, welch über ein sogenanntes Logbuch nachgewiesen werden.
Den Beweis des Geruchs kann keine moderne “CSI”-Technologie erbringen, kein Gerät dieser Welt ist in der Lage der Duftspur eines Menschen so zu folgen wie der Hund.
Man nennt den Geruch auch “ the forgotten evidence”- den vergessenen Beweis.
Im Übrigen,.....:
Nicht der Mensch sondern der Hund wird als Mantrailer bezeichnet. Die Aufgabe des Hundeführers besteht darin den Hund zu beobachten und zu “lesen”, das heisst seine Körpersprache zu entziffern, zu erkennen wann der Hund den Trail hat, verloren hat, wiedergefunden oder einen Pool gefunden hat
am besten bezeichnet man einen Mantrailer wohl als Blindenhund für Geruchsblinde..
Aufgrund des persönlichen Individualgeruches ist der Hund in der Lage, der in der Luft hängenden Geruchsspur (Trail) zu folgen.In aller Regel nimmt dabei der Hund nicht den selben Weg der gesuchten Person, da der Verlauf der Geruchsspur von Wind, Ort, Untergrund, Thermik, Temperatur , Luftfeuchtigkeit und anderen Faktoren abhängig ist.
Gerade aber dies Umstände und Variablen machen Mantrailing so interessant, der Hundeführer muss sich z.B. ganz und gar auf die Nase seines Vierbeiners verlassen. Er hat keine Kontrollmöglichkeit, ob sein Hund dem Trail folgt.
Neben der Kenntnis wie ein Geruchstrail entsteht, sind Kenntnisse in der Wetterkunde, Thermik und auch Spurensicherung unerlässlich. Absolutes muss ist jedoch die Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer. Kann der Hundeführer die Körpersprache nicht lesen, dann wird er auch nie erkennen ob sein Hund den Trail hat oder nicht, ob sich noch genügend Geruchspartikel in der Luft befinden oder ob der Hund in einen Geruchspool gelangt ist.
Mantrailing ist jedoch nicht nur etwas für Suchhundeführer, sondern auch eine ausgezeichnete Beschäftigung für den Laien.
In meinen Augen ist Mantrailing sogar, aufgrund der vielen verschiedenen Faktoren, schwieriger als die altbekannte Fährtenarbeit. Da sich Fährtenarbeit und Mantrailing grundlegend unterscheiden, sollte Man beim Interesse für das Mantrailing auch umgehend mit der Fährtenarbeit aufhören. Beim Mantrailing muss sich der Hund mit der Nase in der Luft orientieren und den einen speziellen Geruch herausfiltern, währen er bei der Fährtenarbeit dem der “ Verletzung” des Bodenverlaufs, und den daraus resultierenden Geruchsstoffen, folgt.
Beim Mantrailing machen Prüfungen, wenn es sie auch gibt, aufgrund der verschiedenen Einflussfaktoren keinen wirklichen Sinn, weswegen der aktive Hundeführer ein Logbuch führt um seine Erfahrung und Erfolge zu dokumentieren.
In der Regel zeigt sich nach dem 10-15 Trails, ob sich der jeweilige Hund für diese Suchsparte eignet, denn letzt endlich kann kein Hund zum effektiven Einsatz seiner Nase gezwungen werden.
Grundlagen / Trainingsaufbau
Das Trainigsprogramm muss individuell entwickelt und aufgebaut sein.
Erst sollte der HUndeführer und der hUnd eine stabile Basis schaffen, Beachten sie dabei immer das sie den 2. Schritt nicht vor dem 1. Schritt machen, seien sie Grundsätzlich mit kelien Fortschritten zufrieden, schrauben sie ihre Erwartungen nicht zuu hoch. Entwickeln sie ihr eignes Ritual zum Ablauf einer Suche, dieses sollte dann immer gleich sein, damit der HUnd sich darauf einstellen kann. Nur durch solide Trainingsarbeit kann das Team reifen und wachsen.
Ich unterteilein der Ausbildung in 3 Gruppen:
Newbee (absoluter Anfänger)
Diese Hunde sind noch nie den einfachsten Trail gegangen und haben auch keinerlei Erfahrung in der Suche
Anfänger (Forgeschrittener Anfänger)
Diese Hunde sind bereits einfachste Trails (50 -100m)gegangen und haben bereist Erfahrung in der Suche
Fortgeschrittene
Diese Hunde gehen bereits Trails von
400- 1000m Länge und haben bereits positive Anzeigen gehabt.
Einsatzmöglichkeiten
Diese sind sehr vielfältig. Dort wo es gilt einen bestimmten Geruch zu verfolgen kann der Mantrailer theoretisch in den Einsatz gebracht werden.
Jedoch hängt der Erfolg massgeblich vom Ausbildungsstand des Teams ab. Bei der Annahme eines Einsatzes unter Realbedingungen gilt immer zu beachten das sie am Ende die Verantwortung für das Ergebnis tragen.
Einsatzbeispiele:
- verschwundene Personen
- Täter- und Verdächtigensuche
Zu beachten sind ausserdem folgende Parameter:
- Geruchskontamination, z.b. durch Ermittler oder Zeugen
- Kreuzen von frischen und alten Trails
- Belebte Gebiete, Parkplätze, Märkte, Kreuzungen
- Trailingzeit
- Cold Trails / Hot Trails
Anhand dieser Stichworte sollten sie festlegen ob sie als Team für den jeweiligen Einsatz geeignet sind.
Vorraussetzungen beim Mensch
Als erstes muss der Mensch / Hundeführer verstehen was Mantrailing ist.
Nutzen sie ihren Hund als Geruchspartikeldetektor, der ihnen anzeigt, wo sich die Partikel der gesuchten Person befinden.
Unabhängig davon ob die Person dort lang lief oder nicht. Zusammen mit einem differenziertem Wissen über Wetter, Wind, Verkehr, Temperaturen, lässt sich so der Weg der gesuchten Person rekonstruieren
Sind gezwungen an das zu glauben, was ihr Hund “erzählt Oft aber zerstören unerfahrene Hundeführer den Trail, durch Korrektur des Hundes auf einen vermeintlichen Trail, Korrektur aber ist nicht ihre Aufgabe.
Der HF muss in der Lage sein, seinen Hund einwandfrei zu lesen. Nur wer einen Trail mal verliert, lern auch einen Trail wieder zu finden.
Zu dem zählen Körperliche Fitness und Konzentration, gepaart mit Orientierungsvermögen zu unabdingbaren Vorraussetzungen
Mantrailing ist weder die sauberste noch noch die am wenigsten anstrengendste Suchdiziplin!
Wenn sie also sauber bleiben möchten, dann bleiben sie auf dem Sofa sitzen.
Bisher wurde der Bloodhound für den absolut idealen Mantrailer gehalten... jedoch möchte ich dieses Bild gerne ändern.
Ich selber arbeite mit der 4 jährigen Beagle Dame Nala und derzeit in Ausbildung die TWH Hündin Ela..vom Forenmember Wera.
Musste für mich fesstellen das Ela mit einer fasszinierenden Geschwindigket lernt... bereits nach 2 Basistrails über 20 Meter, begannen wir mir Basis Trails über 20 m und einem Winkel.. 2 Trails später Musste der Ausbildunghelfer regelrecht um den Block rennen, hierbei war deutlich zusehen das der "täter" am Starssenrand lief, der Hund aber dem Geruchstrail der Hauswand entlang folgte und am Ende still ( mit einem direkten Vorsitz) anzeigte.
Ralf
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