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Old 25-02-2004, 05:03   #5
Heiko
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Hallo Margo!

Meine Ansicht zwecks TW als reiner Gebrauchshund, werde ich dir hier noch mal näher verdeutlichen.

Von Grund auf gesehen: Der Wolf ist noch viel zu nah und stark in der Rasse vertreten (bei manchen Ahnenreihen fünfte, bei anderen auch zehnte Generation).
Man kann sich doch den Wolf nicht so einfach weg denken, oder raus züchten.
Die Frage stellt sich, ob dies überhaupt jemand will.
Auf der einen Seite wird über neue Einkreuzungen/Linien diskutiert, auf der Anderen soll der TW funktionieren wie ein DSH und aussehen wie ein Wolf.
Die ganze Konstellation passt doch hinten und vorne nicht zusammen (auch ohne neue Einkreuzung).
Sei doch mal ehrlich; ist es nicht so, dass wir alle diese Hunde lieben gerade deshalb, weil sie anders sind, weil die Wurzeln vom Wolf noch so stark vertreten sind.
Die meisten Leute holen sich doch deshalb die Hunde, weil sie davon fasziniert sind und eine Herausforderung suchen (selbst mit eingeschlossen).
Mir persönlich macht es immer wieder Spaß, die Wolfsähnlichen (teilweise identischen) Sozialstrukturen (Rudelverhalten), meiner Hunde zu beobachten (studieren). Sie zu deuten und daraus zu lernen.

Mal wieder auf den Gebraushund, oder Arbeitshund (TW) zurück zukommen.
Falls dies wirklich auf lange Sicht Bestand haben und in die Praxis umgesetzt werden sollte, müßte eine reine Arbeitslinie rausgezüchtet werden.
Dies ist meiner Ansicht nach so leicht nicht machbar.
Die wenigen guten Hunde mit Prüfungszertifikat müssen ihre Arbeitsbereitschaft in ihren Genen verankert haben und somit auch weiter vererben.
Es nützt doch nichts, wenn man nur ein Papier vorlegen kann (jetzt mal egal, mit welchen Mittel man das erreicht hat), aber die Hunde ihre Gene nicht auf die Nachzucht übertragen.
Um es vorweg zu nehmen, klar gibt es TWs die es weiter vererben, es ist aber eine bisher zu geringe Anzahl.
Und suche die Hunde jetzt mal raus, unter allen anderen züchterischen Gesichtspunkten, die du bei einer guten Verpaarung mit einbeziehen mußt.
Da kann nicht viel übrig bleiben.
Also, es ist alles nicht so einfach. Wir werden bestimmt alle daran arbeiten, um etwas zu verbessern. Was sich jeder als Zuchtziel zur Voraussetzung machen sollte.
Die Perfektion, die manch einer gerne hätte, liegt noch in weiter Ferne (das bedeutet nicht, dass man mit den Hunden nicht arbeiten kann, oder sollte).

Bis dahin ist der Begriff "Wunschdenken" gar nicht mal verfehlt (im Gegenteil).
Hoffe mal, dass es so ganz verständlich ist.

Grüße
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Niemand kann Dir nehmen was Du bist, weil Deine Kraft in Dir unendlich ist !
vom Westerwälder Berg
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