Junior Member
Join Date: Sep 2003
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Hallo Werner,
Du schreibst, reden bringt bei Deinen nicht viel.... Wer spricht hier von reden? Wenn ich meine Hunde den ganzen Tag volltexte und verbal diskutiere, bringt das doch gar nichts, was sollen die denn verstehen außer blabla?. Wir Menschen meinen immer, wir seien so intelligent, erwarten aber, daß die Hunde unsere Sprache verstehen. Jeder der mit seinem Hund im Alltag klarkommen will, muß auch eine Kommunikation mit dem Hund führen und die besteht nicht aus "blabla", ich glaube aber nicht, daß das hier irgendjemand geschrieben hat. Da fällt mir dazu Michael Grewes Satz ein "Ann-Katrin laß das bitte" während Ann-Katrin z.B. gerade den Vorhang in Brand steckt.
Kommunikation Mensch-Hund oder Hund-Hund ist meistens lautlos, nur wir Menschen quasseln ständig.
Liebevoll und konsequent heißt doch nicht, daß ich nicht auch die gesteckten Grenzen von meinem Hund einfordere, aber mit hinstehen und sagen: "aber ich habe doch gesagt..." erreichst Du gar nichts. Den besten Satz in der Hundegruppe finde ich immer noch: Schau der.... macht das so schön, das machst Du, Waldi, jetzt auch..." und beim Hund kommt nur blabla an.
Wenn Dein Hund einen Schnauzengriff benötigt als klares Nein und Du das im richtigen Moment auch richtig anwendest ist doch alles o.k. Wer sagt, daß er das nicht macht? Vielleicht habe ich das aber auch nicht gelesen. Wenn Du bei best. Hunden, die Du mit einem Nein abhalten kannst oder auch einem Blick ständig einen Schnauzengriff anwendest oder auch zum falschen Zeitpunkt, dann kannst Du einen Hund damit kaputt machen oder er versteht gar nichts, aber das ist individuell. Wenn ich Flicka wie meinen Eurasier erzogen hätte, würde sie genau das tun, was hier so viele schreiben. Umgekehrt hätte das Seelchen von Eurasier ein großen Problem, weil sie eh schon alles recht machen will. Und bei beiden habe ich das Problem, daß wenn ich mit Flicka gescholten habe, der Eurasier alles auf sich bezogen hat....
Als Bsp. Flicka klein, ich komme vom Metzger, sie nimmt mir die Tüte vom Boden weg (stand da zum Hunde begrüßen) zum auspacken, ich sage nein und schaue mich an, sie zeigt mir den Mittelfinger (im Geiste) ich Schnauzengriff. Heute Metzgertüte immer noch spannend(manchmal gibt es was daraus), ich schaue nur und bin präsent, Flicka macht gar nichts. Was anderes würde in einem normalen Rudel auch nicht passieren.
Wie würdest Du es machen, wenn Dein Kind die Finger in die Steckdose steckt? Auch nur... ich habe Dir doch gesagt....?
Keiner von denen die hier schreiben, sie haben keine Probleme oder auch keine nennenswerten, machen "Eideidei" mit ihrem Hund oder verprügeln sie ständig, sondern sie lasten sie vom Kopf und körperlich aus, leben normal mit ihnen, setzen Grenzen und stellen Regeln auf und fordern sie i.d.Regel auch ein, machen auch Ausnahmen, wenn alles gut klappt und stellen ihre Hunde nicht auf den Sockel. Ich liebe meine Hunde über alles, sie sind mein Mittelpunkt um den sich der Alltag dreht, sie sind aber Hunde, werden als solche gehalten, ich versuche sie so zu erziehen, daß sie verstehen, was ich meine und fordere von ihnen das, was ich meine, daß sie leisten können. Und Fehler mache ich, wie andere auch, denn ich bin kein Guru sondern lerne täglich weiter. Auch der 20. Hund wird mir noch viel beibringen.
Bille
P.S. Nur damit es keiner in den falschen Hals bekommt, es ist oft so schwer das auszudrücken, was man meint, damit man auch richtig verstanden wird: ich greife hier keinen an sondern berichte nur meine Erfahrungen.
PPS Werner, klingt vielleicht persönlich, soll es nicht, wenn Du immer zweifelst, wirkst Du nicht glaubwürdig. Wenn Du einen Schnauzengriff anwendest und zweifelst daran, zeigst Du Deine Unsicherheit, die merkt der Hund und dann erst recht. Wenn Du aber Erfolg hast und er läßt es, dann hast Du den richtigen Weg, wenn nicht, einen weiteren wählen.
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