Thread: Kastration
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Old 05-12-2006, 17:39   #14
Frauke
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Originally Posted by Dogpoint
nee ne Frauke das was du grade schreibst ist ne Ente...
Halte ich für ein Gerücht.

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Originally Posted by Dogpoint
Prägen und sozialisieren sind 1. zwei unterschiedliche dinge und
2. von einander anhängig...
Unterschiedlich stimmt, voneinander abhängig selten, da "Prägung" nicht bei jedem Lebewesen abläuft.
Man hört zwar im Volksmunde allerlei Dinge über "Welpenprägungstage" und Ähnliches, aus seriöser Fachliteratur wäre es mir allerdings neu. Im Gegenteil ich habe schon mehrfach gelesen und in Vorlesungen gehört, dass Hunde und Katzen eben KEINE Prägung im eigentlichen Sinne des Wortes erfahren, da eine derartig kurze sensible Phase in deren Entwicklung genausowenig vorkommt wie ein derartig unumkehrbarer Prozess.
Wird ein Entenküken auf einen Fussball geprägt ist dies zum Einen nur in einer sehr kurzen, sensiblen Phase überhaupt möglich und zum Anderen einmal erfolgt absolut unumkehrbar. Eine Prägung gibt es bei Hund und Katze also nicht.
Sozialisation umfaßt einen längeren Zeitraum und erhält eine andere Festigkeit. (Auch wenn sie natürlich nicht weniger wichtig ist). Diese absolute Unumkehrbarkeit, die der Prägung zu Eigen ist kommt in der Entwicklung des Hundes nicht vor.

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Originally Posted by Dogpoint
Aber bitte sozialisier du mal einen Hund auf Trekker oder LKW, .. vieleicht nimmt er sie ja als Rudelmitglied an *frotzel*
Ich glaube nicht, dass ein LKW ein angemessener Sozialpartner ist.
Das Zauberwort hier heißt "Gewöhnung".

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Originally Posted by Dogpoint
und nein in der Studie wurde grundsätzlich die Verhaltensänderung von Hunden nach einer Kastration untersucht.
Dann weicht sie ganz enorm von den Studien die ich als seriös einstufe ab.
Denn "In 80% der Fälle ändert eine Kastration nichts an dem Problem."
Ist eine totale Nullaussage.
Hundeverhalten besteht ja nun aus deutlich mehr als nur Triebverhalten
Von einer guten Studie ist zu verlangen, dass sie sensibel aufzeigt in welchen Fällen eine Kastration erfolgreich ist und in welchen nicht und die Zahlen werden sich grundlegend unterscheiden.
Wichtig sind u.A., Geschlecht, Alter, mit wem das Problem in welcher Situation auftritt und welches Sozialverhältnis besteht.
Beispiel:
Man hält eine Hündin und zwei junge oder "mittelalte" Rüden gemeinsam, die beiden vertragen sich gut und geraten nur während der Hitze der Hündin immer wieder aneinander.
In dieser Situation wird die Erfolgsquote enorm hoch sein, wenn man die Rüden zwecks Konflicktlösung kastrieren läßt.

Gegenbeispiel:
Man hat einen Rüden (mittleren bis höhren Alters) der aggressiv auf Besuch reagiert.
In dieser Situation wird eine Kastration nichts verbessern, entsteht die Aggression aus Unsicherheit wird eine Kastration das Problem sogar noch vergrößern können.

Hündinnen:
Zwei gemeinsam gehaltene Hündinen vertragen sich gut und geraten wenn mindestens eine von beiden läufig ist heftig aneinander.
Hier kann eine Kastration nützen, da die beiden sich ja generell vertragen und die Konfliktsituation "Läufigkeit" umgangen wird.

Liegt der Fall anders:
Zwei zusammen gehaltene Hündinnen reagieren grundsätzlich immer wieder aggressiv aufeinander.
Hier wird eine Kastration die Situation eher verschlechtern und evtl unlösbar machen.

Mein Fazit daraus:
Eine Studie, die ganz allgemein den Erfolg oder Mißerfolg von Kastration als Lösungsversuch bei Verhaltensproblemen darzustellen versucht ist aufgrund der absolut realitätsfernen Verallgemeinerung die Zeit sie durchzulesen nicht wert.

Fraukie
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