Hallo,
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Originally Posted by Konrad
Erstens werden Welpen nicht viel zu frueh von der Mutter weggenommen (8 Wochen), ich denke das ist zu frueh.
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Da bin ich ganz Deiner Meinung (ist aber so ein Thema wo es soviele Meinungen wie Leute gibt). In der 8. Woche sind Welpen auch am stressanfälligsten.
Manche Leute meinen man solle sie deshalb früher abgeben (was ich wieder u.A. wegen der Sozialisierung schwierig finde, geschieht das in dem Alter doch wunderbar durch Mutter und Geschwister).
Ich persönlich kenne es aus diversen Tierschutzvereinen (und von seriösen Züchtern) so, dass die Welpen, die zu weiteren Hunden gehen ab der 10. Woche und welche die als Einzelhund gehen mit 12 Wochen (Windhunde mit ca 14 Wochen) abgegeben werden und damit gab es nie Probleme. Den einzigen meiner Jungs, den ich als Welpie gekriegt habe gabs auch mit 12 Wochen und das war perfekt (da war auch schon einiges an dem Hund passiert, er kannte Leine, Halsband, fremde Menschen, verschiedene Untergründe, Tierarztpraxis usw).
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Originally Posted by Konrad
Zweitens Wie sehen Welpenspieltage aus? Ich habe meinen Hund viel in einer raudihaften Hundemeute auf einer Wiese toben lassen. Das ist hier wohl eher nicht gemeint ist. Aber ich bin ueberzeugt das dies gut fuer sein Verhalten gegenueber anderen Hunden war.
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Die klassische Welpenspielstunde hat zum Ziel, dass die Halter theoretisch beigebogen kriegen wie man mit einem Welpie umgehen kann, dass die Hunde lernen wie sie mit gleichaltrigen Hunden und Erwachsenen umgehen sollen, während im richtigen Moment eingegriffen wird, es gibt Erziehungstipps und Trainingsanleitungen und Möglichkeiten früh zu erkennen und auszuprobieren was man später mit den Hund machen kann und will (Begleithundeprüfung, Agility usw), dann gibt es raschelnde Absperrbänder, lärmende Wellpappe, kleine Kinder und und und. Außerdem erhält man Zugang zu Vortragsterminen und Literaturtips.
Eine gute Welpenstunde ist goldwert, eine schlechte kann den Hund durch Überforderung verängstigen oder sein Verhalten gegenüber anderen Hunden negativ beeinflussen, (wenn nicht eingegriffen wird werden manche Hunde dauerhaft gemobbt und andere lernen, dass sie die Sau rauslassen können).
@Dogpoint
Das Thema "Prägung" haben wir drüben ja nun zur Genüge diskutiert und ich denke es ist eine Definitionsfrage und nach der Definition, die ich von Prägung kenne gibt es die bei Hunden eben NICHT. Ich habe keine Lust das alles nochmal hier abzutippen, lies meinen Post im anderen Thread, meine Meinung hat sich seitdem nicht geändert

(Evtl ist es ja einfach nur Wortklauberei oder glaubst Du, dass es in der Entwicklung eines Hundes Dinge gibt, die er später nichteinmal ansatzweise ausbügeln kann? Wenn Du das nicht glaubst, sind wir im Prinzip einer Meinung, nur eben dass wir das Wort "Prägung" unterschiedlich definieren)
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Originally Posted by Dogpoint
2.) Alle Hunde haben von Geburt an ein Dominanzstreben, jedes Tier ist bestrebt möglichst weit oben zu stehen.
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Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Ich hab mehrfach die Erfahrung gemacht, dass dieses "Streben nach der Macht" sehr unterschiedlich veranlagt ist. Manche Hunde haben mehr von diesem Streben in die Wiege gelegt bekommen, andere weniger und manche offensichtlich gar nicht.
Beispiel (eins von vielen):
Mein TWH Magni ist glücklicher, überzeugter Omega. Das schließe ich unter anderem aus folgenden Gegebenheiten:
1. er hat zu KEINEM Zeitpunkt versucht etwas an der Rangordnung zu verändern,
nichteinmal während der Pubertät.
2. Er wird nicht gemobbt, also sprechen wir nicht von Unterdrückung, außerdem
ist er meinen anderen Hunden körperlich weit überlegen
3. Ich weiß wie ein glücklicher Hund aussieht und Magni (vorsicht MEINE
Interpretation, MEINES Hundes) genießt seinen nichtvorhandenen Status. Er
hat ein Rudel, muss keine Verantwortung tragen, verläßt sich darauf, dass die
Anderen ihn im Zweifelsfall verteidigen würden und genießt eine Art
"Narrenfreiheit", weil die Anderen ihn nicht als "Konkurenz" wahr nehmen.
Ich habe keine wissenschaftlichen Daten, aber meine Erfahrungen sagen mir eigentlich eindeutig, dass Hunde mit einem unterschiedlichen Machtbestreben auf die Welt kommen (diese Unterschiede beobachtete ich nämlich auch schon bei 5 Wochen alten Welpen und auch bei Welpen gleichen Geburtsgewichtes gibt es immer welche, die mehr Bestreben zeigen sich zu den besseren Zitzen "durchzukämpfen" und erfolgreicher sind obwohl sie keine körperlichen Vorteile haben, also schließe ich daraus, dass ein unterschiedlicher Charakter in gewissem Maße angeboren ist.
Dafür spricht auch die Studie, dass weibliche Welpen, die im Uterus zwischen zwei Rüden gelegen haben einen höheren Spiegel an männlichen Hormonen haben und grundsätzlich einen höheren Expansionsdrang vorweisen.
Klingt für mich zwar erstmal nachvollziehbar, ein abschließendes Urteil habe ich mir über diese Studie aber noch nicht gebildet
Lg
Fraukie