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Originally Posted by Outlaw-T
Wie so soll der TWH den Schäferhund ähnlich werden in Aussehen und Wesen? Dann müsstest du auch den Schäferhund wieder einkreutzen ........... was aber nicht gemacht wird , also haben wir doch Hunde die dem Wolf ähnlich sehen und trotzdem Hunde sind , und genau das ist doch das Ziel.
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Originally Posted by FreierFranke
Das Problem in meinen Augen sind die Tschechischen Linien. Hier ist etwas mehr HD drin und sehr schwere Hunde. Es ist aber nicht einfach einen "guten" HD-freien Rüden aus der Tschechei zu finden.
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Meiner Meinung nach ist der Gedanke gar nicht so abwegig, dass (zumindest ein Teil der) TWHs dem Schäferhund ähnlich werden in Aussehen und Wesen.
Das was Markus sagte, ist das eine - das andere ist, dass die Hunde aus den tschechischen Linien oft nicht nur schwerer (und untersetzter) sind, sondern oft auch optisch eher weniger wolfsähnlich dafür eher mehr schäferhundähnlich aussehen. Erscheinungsbild und Wesen sind miteinander verbunden. Wenn diese Linien so weiter gefahren werden und diese Typen von TWH miteinander verpaart werden - so braucht kein Schäferhund eingekreuzt werden, um bis in ein paar Jahren mehr schäferhundähnliche TWHs zu haben. Das ist eine ganz einfache genetische Rechnung.
Wie Markus bin ich der Meinung, dass die Slowaken in ihrer Zucht sehr viel überlegter handeln, sie legen mehr Wert auf das wölfische Erscheinungsbild. Genau aus diesem Grund bevorzugen slowakische Richtern auf Zuchtschauen - sinnvollerweise - auch die wolfsähnlicheren Typen (schlank, hochbeinig, wölfisches Gesicht) - was in diesem Forum bereits mehr als einmal bemängelt wurde und zu Diskussionen geführt hat.
Wenn ich mir die aktuellen Verpaarungen in Deutschland ansehe, so fährt auch in Deutschland ein Grossteil der momentan züchtenden Züchter auf der "tschechischen Linie". Wie viele vorausblickende Gedanken sich die Züchter (auch diesbezüglich) wohl über die Verpaarungen, die sie vornehmen, gemacht haben??
Die Frage ist doch grundsätzlich, was für TWHs "wir" wollen. Den eher wolfsähnlichen Typen - der evtl. weniger "Arbeitshund" (im üblichen Sinn) ist -, oder den eher schäferhundähnlichen Typen - der mehr "Arbeitshund" ist. Wird die zweite Form bevorzugt, so wird - zumindest in diesen Linien - das wolfsähnliche in Optik und Wesen in den nächsten Jahren mehr und mehr verloren gehen.
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Originally Posted by FreierFranke
Auch Züchter die immer wieder denselben Deckrüden nehmen oder der einfachheithalber und aus Kostengründen immer ihren eigenen nehmen machen nichts kaputt wenn die anderen es anders machen. Nur es wird etwas schwieriger.
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Da bin ich etwas anderer Meinung. So ein grosser Genpool ist in Deutschland nicht vorhanden, als dass "unüberlegte" Verpaarungen keinen Einfluss hätten auf die Population. Von den zurzeit aktiven Züchtern machen die Hälfte(!!!) (teilweise bereits mehrfach) Verpaarungen im eigenen Haus oder mit dem gleichen Deckrüden in unmittelbarer Nähe. Da der Genpool in Deutschland nun definitiv nicht allzu groß ist, finde ich diese Entwicklung doch sehr bedenklich. Insbesondere wenn die Verpaarungen aus reinen Zeit- und Kostengründen stattfindet und nichts mit überlegter und sinnvoller Partnerwahl zu tun hat (auch unter den oben stehenden Gesichtspunkten). Und diejenigen, die sich Gedanken machen und weder Zeit noch Kosten mühen, dürfen das wieder "ausbaden"???
Das lässt für mich sehr die Frage offen, wie viel züchterisches Interesse an der Rasse teilweise wirklich dahinter steckt - oder ob es da nicht um andere Interessen geht. Von den Züchtern, die keinen Wert auf die Gesundheit ihrer gezüchteten Hunde legen, wollen wir hier nicht einmal reden!
Unter diesen Gesichtspunkten ist es wohl mehr als "müßig", sich Gedanken darüber zu machen, ob ein Wolf in die Rasse eingekreuzt werden sollte - was züchterisch sehr viel mehr bedeutet, als nur den "nächst besten" zu nehmen - wenn die Züchter nicht einmal fähig sind, über ihren Gartenrand hinauszuschauen.
Das widerspiegelt - wie ich finde - doch sehr unsere "Wegwerfmentalität": "naja - wenns halt nichts mehr taugt, schmeissen wirs weg und kaufen uns ein neues..."
Vielleicht sollte man einfach bei einer überlegten und sinnvollen Zucht beginnen...
Gruss, Petra
PS: Ich fände es schön, wenn in einem Thread mit einem bestimmten Thema nicht 3/4 Off-Topic-Beiträge drin wären, was es ausserordentlich mühsam macht, das ganze zu lesen - und Zweifel darüber aufkommen lässt, wie ernst dieses Thema (auch vom Initiator) genommen wird.