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Originally Posted by ck.one
oh. ein aussi spielt mir einem nicht aussi :P es gibt unter aussihaltern /züchtern ein geflügeltes wort, aussis spielen nur mit aussis
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Hallo Chris,
Sowas hört man von "Rassefanatisten" JEDER Rasse..
Das ist völliger Blödsinn, ich kenne das z.B. von Huskyhaltern.
Meiner Meinung nach handelt es sich in den meisten Fällen um einen klaren Sozialisierungsfehler, der teilweise absichtlich, teilweise unabsichtlich von statten geht.
Gleich und Gleich gesellt sich gerne und das führt dazu, das Liebhaber einer bestimmten Rasse sich gerne mit anderen Haltern dieser Rasse umgeben, im Extremfall bietet der Züchter noch Welpenspielstunden für seine Welpenkäufer an (feine Sache sofern auch andere Rassen da sind!) und schon hat man den Salat (ohne Dressing).
Wenn z.B. ein Aussiewelpe zu Leuten zieht, die eigentlich Labradore lieben, Labradore halten und sich primär mit Labradoren umgeben, dann garantiere ich Dir, wird dieser Aussie beim Spielen auch Labradore bevorzugen.
Allerdings geht diese "Fixation" auf die eigene Rasse bei sehr speziellen Hunden besonders gründlich von Statten und da würde ich Hütehunde mal zuzählen.
Unabhängig von der Sozialisation spielen natürlich auch die körperlichen Möglichkeiten eine Rolle, so spielt Greyhound Stuart nicht mit kleinen Hunden, warum auch, ein großer "Normalhund" kann sein Tempo kaum mithalten.
Ich denke auch nicht, dass dies anders wäre, wenn er mit kleinen Hunden aufgewachsen wäre (ich weiß nichts darüber ob und wie er sozialisiert wurde).
Ich hoffe mal, dass Du Dir aber klar machst, dass ein TWH erziehungsmäßig sehr anders ist als ein Aussie und dass Du evtl eine harte Zeit vor Dir hast.
Da hatte ich einen günstigeren Start:
Ich hatte bevor Magni (mit 9 Monaten ohne jede Erziehung) zu mir kam meine beiden Schlittenhunde und den Windhund erzogen.. drei Hunde die als nahezu "erziehungsresistent" gelten also.
Als ich dann Magni bekam erlebte ich zum ersten Mal einen Hund, der lernen WOLLTE und sich mit Freude dem Lernen widmete, da ich die Messlatte aus Erfahrung mit den Schlittis (Stuart ist eh ein Extremfall) recht niedrig angelegt hatte kam es nicht vor, dass ich ihn damit langweilte zu lange die gleiche Übung zu machen und hab sehr heftig zwischen Spiel und Lernen hin- und hergeschaltet. Ich bin sehr zufrieden mit ihm aber ein Bekannter, der eine Bordercolliehündin hat meinte häufig "Boach ist der stur!"
Die vergleichende Beurteilung kommt also auf den Standpunkt an

Dass Aussies und Borders nicht "gefährlich" werden wenn man sie falsch hält empfinde ich persönlich als gravierenden Unterschied zum TWH.
Denn das war einer der Punkte die mir die Entscheidung FÜR den TWH (ich wollte solch einen Hund niemals haben) nicht so einfach machten. Bei den Schlittenhunden und dem Greyhound kann man sich fast zu 100% sicher sein, dass egal was für Fehler man macht oder was für eine Vorgeschichte sie haben, Menschen gegenüber werden diese Hunde gewöhnlich nicht gefährlich. Bei einem TWH kommt es auf das Individuum an aber generell ist ein nicht unerheblicher Schutztrieb angelegt aus dem sich mitunter gefährliche Probleme ergeben können (Magni z.B. ist zwar kein Draufgänger, aber ich arbeite täglich dagegen an, dass er ein Angstbeißer wird, zum Glück deutet sich die Tendenz dazu nur außerhalb des eigenen Rudels an)).
Bei allen Parallelen, die Du zwischen Aussies und TWHs zu sehen glaubst (ich halte diese Rassen für grundverschieden), bedenke bitte diesen erheblichen Unterschied.
lg
Fraukie