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Old 24-02-2007, 02:31   #9
hanninadina
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Sorry kerstin, meine Erfahrung ist, dass auf neutralen Gelände ein "halbwegs" normaler Hund nicht das Getöse fährt, dass er gegebenfalls auf "seinem" Gelände fährt, es sei denn, er hat bestimmte Feindbilder.

Wie alt ist deine neue Hündin und wie lange hast du sie, wenn du von "neu" schreibst? Ich frage wegen Charakterwandel. Es dauert so im minimum 2 Wochen bis sich "neue" ältere Hunde öffnen und ihren "wahren" Charakter zeigen, kann aber auch leicht 6 Wochen dauern. Dass ist ja das, was ich immer mit TWH bei Hallenausstellung sage, wenn einige so tun, als ob die Hunde lammfromm sind. Klar sind sie dass, weil sie so beeindruckt sind, aber sie sind in dem Moment nicht sie selbst. Dafür habe ich zu viele "ich klemm mal eben die Rute" TWHs - immer noch - gesehen, die sich draußen oder in gewohnter Umgebung ganz anders verhalten.

Wenn du nur mit deiner Neuerwerbung draußen bist, kannst du es mit Ablenkung versuchen, wenn du vielleicht schon ein Spielzeug oder Bringsel hast, dass sie klasse findet. Oder aber mit lekkerli ablenken, aber nicht als Belohnung, falls sie doch schon alarm gemacht hat.

Da ich mit 2 Hunden gleichzeitig unterwegs bin und ab und an auch mal auf den ein oder anderen Freund von meinem Briardrüden treffe, lasse ich beide absitzen und falls sie aufspringen, gibt es ein paar hinten drauf und sie müssen(!) sitzen. Bei einem Hund ist es leichter sie abzulenken. 2 Haben einfach zu viel power, dass muss über den Kopf gehen.

Beim Üben "leinenruck"? Was meinst du damit? Da wärst bei Top Dog sofort rausgeflogen.... Im ernst, aber wenn ich nur Pfiffis trainiere, dann ist das halt eine andere Ebene. Also Leinenruck für Aufmerksamkeit, falls eben nicht mit spielzeug oder Lekkerli, weil das positive immer besser ist. Oder aber, wenn du einen 90 grad Winkel läufst und der Hund meint, wo will die denn hin, ich geh mal gerade aus, dann sicher, dann gibt es einen kräftigen ruck, damit der Hund auf Kurs kommt. Das wird er sich überlegen, ob das sein muss. Aber du musst dem Hund auch Zeit geben zu verstehen, was du von ihm willst. Es reicht nicht aus ihm ein Komando vorzubeten, wenn er keine Zeit hatte es mit dem, was er tun soll noch nicht verknüpft hat. Manchmal verheizen Leute auch Kommandos. Wie heißt es so schön, ein Hund muss bis zu 3.000 Mal ein Kommando hören und verknüpfen, bevor er es sicher kann! Hängt vom Hund ab, geht meines Erachtens auch schneller, aber damit es sicher sitzt sicherlich. Und vor allem immer mal wieder holen. Ich freu mich immer, wenn mein recht gut ausgebildeter Briard sich auf 100 m ablegt, auch wenn ich es mit ihm 1/2 Jahr nicht geübt habe.

Tja und gegen erwachsenes Unkraut hilft nicht wirklich viel, da kann man nur hoffen, gleichgesinnte Hundehalter und Hunde zu treffen. Denn meine ERfahrung ist, dass die sog. komplizierten (auffälligen) HUnde interessanter Weise fast immer gut miteinander auskommen. Von daher liegt es offenscihtlich doch mehr am Halter und nicht am Hund. Ist immer eine Frage der Toleranz(grenze). Den Gedanken zu haben, dass sich erwachsene Hunde immer verstehen, den kann man wohl nicht wirklich Ernst nehmen, zuminest nicht bei den Rassen, die wir hier so haben. Kastration bringt da auch nichts, um Aggression zu vermeiden. Die schlauen Tips in den Hundebüchern und Zeitungen helfen nur bedingt, sind sie doch eher nur für durchschnittshunde gemacht. Wie gesagt, Ablenkung Frauchen ist das interessanteste auf der Welt und das Spielzeug, Lekkerli sowieso ist immer noch die wirksamste Methode. Und wenn alle Stricke reissen, dann musst du halt einen andern Weg gehen und der "Gefahr " aus dem Weg gehen. DAs empfehlen auch die Hundetherapeuten, die viele Hunde betreut haben und und schlaue Bücher aufgrund ihrer Erfahrung geschrieben haben.

Da wir über deinen Hund eigentlich nix wissen, kann es dazu auch keien "Ferndiagnose" geben.

Und das wichtigste, nicht gleich aufgeben, weil es ein paar Tage lang nicht geklappt hat. Ich erlaub mir mal freundlich auf Annette hinzuweisen bei Onuara, die nach nur einem Tag "Probe" auch noch nicht verstanden hatte, dass sie die Kleine nicht mobben soll.... Da war sie ein bißchen schnell bei der Umsetzung der Vorschläge. Geduld ist sicher gefragt.

Konsequentes schnelles Durchgreifen ohne zimperlich zu sein, ist noch die beste Lösung, aber denke immer dran es muss sofort, dass heißt 1-2 Sekunden nach der Tat passieren, weil der Hund es sonst nicht damit verknüpfen kann. Der Spruch von manchen - eigentlich leider sehr vielen Hunde haltern -, wenn sie z.B. nach Hause kommen und der Hund hat einen Schuh aufgefressen, ich habe mit ihm geschimpft und der Hund hat ein schlechtes gewissen, der wusste genau, dass er Mist gemacht hat, ist absoluter schwachsinn. Der Hund kann sich nicht erinnern, warum er geschimpft wird. Er zeigt einzig und allein unterwürfiges Demutsverhalten, weil Herrchen mit ihm schimpft!! Nur deshalb zeigt er sich so und nicht weil er weiss, man da habe ich Mist gemacht. Man braucht, wenn man es nicht glaubt, nur die Gegenprobe zu machen und aus heiterem Himmel, obwohl das Leben schön ist und der Hund nichts gemacht hat, deftig mit ihm schimpfen, dann kann man sehr schnell sehen, dass er auch dann unterwürfiges Verhalten zeigt. Woran soll er sich denn dann erinnert haben?

Schöne Nacht

christian
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