Moin, oben links in der Ecke steht ich hab über ein halbes Jahr nix mehr geschrieben...ich glaub ich änder das mal
Mir persönlich ist es lieber wenn ein Hund mich zuerst die Sache klären lässt. Hunde verstehen und denken nicht so wie wir.
Wenn man in der Zeitung von Beissunfällen liest, fragt man sich wie konnte das passieren. Nicht wenige Hunde sind vorher nie aufgefallen, was war also der Auslöser? Ich kenne selber viele Fälle, wo vieles darauf hindeutet das der Hund die Sache nicht so gesehen hat wie wir und meinte eingreifen zu müssen. Die Folge war ein verletzter bis schwerverletzter Mensch. Das wäre nicht passiert, wenn man den Hund beigebracht hätte das man die Sache selbst klärt.
Wenn wirklich etwas bedrohliches passiert, dann wird der Hund meist auch ganz anders reagieren und in den meisten Fällen doch sein Rudel beschützen. Grund ist das man in einer wirklich ernsten Situation Angst/Unsicherheit zeigt. Der Hund spürt das und wird dem entsprechend reagieren.
Ich kenn auch Fälle von Ausgebildeten Schutzhunden, die "auf eigene Faust" gehandelt haben.
Ich hab selbst Jahre diesen Sport betrieben und würde ihn wenn ich Zeit und geeigneten Hund hab, auch wieder betreiben.
Aber es gibt ein Problem!
Man bringt den Hunden bei Menschen zu verfolgen und zu stellen, obwohl man selbst kein Zeichen von Unsicherheit gegeben hat. Der Hund soll auf Kommandos reagieren, aber das klappt nicht immer und überall.
Es gibt auch die Fälle, das ein ausgebildeter Schutzhund im Ernstfall das Weite sucht, weil der Böse wicht nicht mit dem Arm weg gelaufen ist, mit Softstöckern schlägt oder Herrchen Herr der Lage ist...schwups ist Hundi über alle Berge!
Im Hundeverein haben wir oft Nachtübungen gemacht und es hat sich gezeigt das nicht ausgebildete Hunde viel besser mit ernsten Situationen umgehen können, als ausgebildete Schutzhunde.
Ich persönlich finde es nicht toll, wenn mein Hund sich vor mir stellt und den Großen macht. Ich finde es viel natürlicher einer bedrohten Situation zu entkommen, als sie zu provozieren und versuchen zu klären. Es liegt weder in der Natur des Hundes, noch des Menschen den Kampf zu suchen, weil immer die Gefahr besteht selbst ein Schaden davon zu tragen. Sicherlich gibt es Situationen wo man sich wehren muss, aber wann ist das wirklich mal der Fall?
Meine Hunde verteidigen ihr Revier (Grundstück), sie haben ein Auge auf fremde Menschen die sich ihrem Revier oder dem Rudel nähern und wird es ihnen zu dicht versucht man aus zu weichen. Weil es in der natur liegt, einer Konfrontation aus zu weichen. Beim eigenen Revier wird natürlich versucht zu vertreiben. Immerhin ist für beide Seiten eine sichtbare Grenze (Zaun) die dem einen als Schutz und dem anderen als Hindernis dient.
Mein Schäfermix (mit Schutzdienstausbildung) reagiert leider hin und wieder auf Situationen die ihm bedrohlich erscheinen, aber gar keine Bedrohung ist. als junges Mädel fand ich das sicherlich nicht verkehrt, aber richtig ist es nicht. Er vertraut keinen Menschen die versuchen sich zu verstecken, ihr Gesicht verdecken (z.b. durch Mütze, großen Bart), torkeln...
Leo weicht allen fremden aus und versucht aus der Entferung den Menschen zu "lesen". Kommt einer zu dicht und er hat ihn vorher nicht bemerkt, dann springt er erst zur Seite (in Sicherheit) und wenn die Person weiterhin bedrohlich wirkt, stellt er bürste auf und wenns hoch kommt knurrt er. Bisher hat es sich nie ergeben das er in die Ecke gedrängt wurde oder ein wirklich ernste Lage ergeben hat. Ich bin auch ganz froh drüber. Ich denke schon das Leo dann auch den Weg nach vorne suchen würde.
Ich bin mit ihm auch schon unter ganz vielen Leuten gewesen, also wirkliche Menschen Ansammlungen. Natürlich weicht er dann nicht jedem aus, sondern geht uns voran durch die Menschenmenge.
Ich möchte und brauch kein Hund der sich vor mir stellt
LG Nico