Ich schreib´jetzt einfach mal, wie das so ist: Ich habe selbst mal über ein halbes Jahr die Jägerausbildung absolviert; nicht um zu jagen, sondern aus anderen Gründe (waffentechnische, aber ich denke auch etwas über die Natur zu lernen, ist kein Fehler...)
Sagen wir mal, daß ein ausgedehntes Revier im Jahr ca. 7.000 bis 10.000 Euro Pacht kostet. Dafür will der Pächter eine gewisse Zahl Wild schießen. Dann komme ich mit meinen drei Waus und gehe spazieren. Das Wild braucht ca. 20 Minuten, um den Vorfall zu vergessen und sich wieder normal zu bewegen. Dann kommt evtl. ein Reiter, dann wieder ich (Rückweg), und mittlerweile ist das Büchsenlicht so schlecht, daß der Jäger nach Hause gehen kann.
Spätestens nach dem dritten Mal ist unser Jägersmann soweit, auf alles zu ballern, was Beine hat und nicht unter´s StGB fällt. Bevorzugt sind Hunde, die komischerweise immer wildern usw.
Ich hatte selbst einen Jungjäger auf dem Hals, der mir mit dem Abschuß meines damals 15-jährigen Collies drohte. Erst eine Bemerkung meinerseits, da mein Waffenschrank als kleinstes Kaliber eine .357 Magnum beherbergt und daß ich so etwas eher eng sehe, regte scheinbar die grauen Zellen an. Aber, wie gesagt, ein Wunder ist der Abschuß nicht. Ein Jäger sieht "sein" Revier gern frei von allem - außer Wild. Menschen oder Hunde haben nach seinem Verständnis nichts darin verloren. Ich hoffe, ein wenig zum Verständnis beigetragen zu haben.