Ich verstehe ja gut den Frust und die Wut. Bei dem Fall in Bayern kann man ja wirklich glauben, alle Aufklätungsarbeit ist sinnlos gegen die Lobby der Wolfsgegner und die Unwissenheit der Menschen. Aber das bedeutet Kapitulation. Dann können wir mit der Arbeit aufhören und werden so alle Jahr wieder mal durch die Presse erfahren, daß wieder einmal einer aus irgend einem Grund einen Wolf getötet hat. Für mich ist das Thema aber zu wichtig und es hat längst nicht nur die Dimension des "Wolfsschutzes".
Oben fragte einer nach dem Patentrezept: Das habe ich auch nicht. Ina hat aber völlig Recht: Aufregerei im Internet und beleidigende Briefe reichen nicht. Auch Drohbriefe und -anrufe schaden doch nur. In Berlin hat man sich z.B. längst daran gewöhnt, daß alle paar Wochen fanatische maskierte Jagdgegner über den Breitscheidplatz ziehen und Schweineblut verspritzen. Neuerdings ist das ein Touristenmagnet geworden der von der armen Tourismusindustrie sogar vermarktet wird. Albern. In der Sache hilft das überhaupt nichts! Es macht es der Gegenseite nur viel einfacher, denn damit kann sich die Bevölkerung überhaupt nicht identifizieren.
Ich glaube, wir brauchen auch keine geschlossene Lobby der Wolfsfreunde. Sicherlich ist die Arbeit der GzSdW sehr wertvoll. Aber immer mit Wolfs-T-Shirt rumzulaufen, das erreicht nicht die Leute auf dem Lande (s. Artikel). Jeder von uns solle sein Umfeld beeinflussen und jede Chance nutzen, die Leute aufzuklären und sachlich zu Informieren. Ohne Schwärmerei, die befremdet einige doch nur. Und Ihr könnt sicher sein, daß die Faszination für den Wolf von alleine auf so manchen wissenden Menschen überspringt. Wenn wir uns dann noch gegenseitig darüber informieren und Anregungen austauschen, können wir einiges bewirken. Chancen für eine sinnvolle Informationsarbeit gibt es zahlreiche, auch ohne Demo und Protest-E-Mail-Ketten.
Also Ina, wenn Du interessante Anregungen zur Mitarbeit hast, dann sag Bescheid. Da mach ich glatt mit!
Kröte