View Single Post
Old 18-07-2007, 01:08   #15
Torsten
Senior Member/ Dude
 
Torsten's Avatar
 
Join Date: Sep 2003
Location: Thüringen - East Germany
Posts: 2,837
Send a message via Skype™ to Torsten
Default

Abschließend mal was von Canis (auszugsweise)zum Thema :

Vor mehr als zwanzig Jahren setzte in den USA ein großer Zuchtboom von Wolf-Hund-Mischlingen ein. Zuerst wurden hauptsächlich der Deutsche Schäferhund und nordische Rassen wie der Siberian Husky mit Wölfen verpaart, später Dutzende andere Hunderassen. Das Ergebnis blieb immer niederschmetternd. Während die Hybriden in ihrem Äußeren oft ansprechend wirkten, blieben sie im Wesen instabil. Denn spätestens mit Erreichen der Geschlechtsreife erwachte das Wildtiererbe. Spät aber doch erreichte die Begeisterung für „Wohnzimmerwölfe“ auch Europa. Holland gilt als Hochburg und in Deutschland sind nach einer Umfrage der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. 10.000-20.000 Wolf-Hund-Mischlinge im Umlauf, meist illegal. Und auch aus den osteuropäischen Staaten können Hybriden auf Wunsch importiert werden.

Nicht wenige Wolf-Hund-Mischlingsbesitzer haben bis zur Geschlechtsreife wenige Probleme mit ihren Tieren. Ab dem 2. oder 3. Lebensjahr bricht das Wolfserbe meist schlagartig durch. Der Hybrid wird unberechenbar. Was mit Drohen und Knurren beginnt, endet nicht selten in Bissen. Das Tier wird zum Problem und landet im Tierheim, an der Kette oder wird schlicht und einfach im Wald ausgesetzt, in der irrigen Annahme, ein „Wolf“ werde schon überleben. Auch eine Gruppenhaltung von Hybriden ist fast immer unmöglich. Der Mischling ist damit zu lebenslanger Einzelhaft verdammt. Die beste Lösung bleibt daher ein explizites gesetzliches Zuchtverbot für Wolf-Hund-Mischlinge.


In Deutschland braucht jeder Halter eines Wolf-Hund-Mischlings eine Genehmigung. Und zwar deshalb, da die Spezies Wolf (Canis lupus) auf Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens steht und dadurch eine besonders geschützte Art im Sinne § 20e des Bundesnaturschutzgesetzes darstellt. Der Prozentsatz des „Wolfsblutes“ ist dabei unerheblich, egal ob 90% oder nur 10%, jeder Hybride fällt unter diese Schutzmaßnahme. Die Begründung ist logisch uns simpel zugleich. Hybriden können zwar gezähmt, aber niemals wie Hunde domestiziert werden, da der Prozeß der Domestikation erst über Hunderte von Generationen erreicht wird. Die Haltung von Wolf-Hund-Mischlingen unterliegt § 10 Abs. 2 der Bundesartenschutzverordnung. Für Transport und Vermarktung muß eine internationale CITES-Genehmigung eingeholt werden. Deutschland hat diesbezüglich eine ausreichende Gesetzeslage. Im Gegensatz zu Österreich, das kein diesbezügliches Bundesgesetz aufweist. Wölfe sind zwar ebenfalls reglementiert, nicht aber deren Hybriden. Wolf-Hund-Mischlinge zu züchten, bedeutet Tierquälerei, da für diese Hybriden kein adäquater Lebensraum gefunden werden kann.

Jedem Tier- und Hundefreund ist die Hysterie des Sommers 2000 noch in trauriger Erinnerung, als die tragische Tötung eines sechsjährigen Hamburger Jungen durch zwei Hunde eines stadtbekannten Kriminellen Boulevardpresse und Politiker gleichermaßen zu Hysterie verleitete. Stümperhafte, unwissenschaftliche und diskriminierende Rasseverbotsgesetze waren die Folge. Die Stimmung der Bevölkerung erfuhr eine Polarisierung in Hundefreunde und Hundegegner. Kommt es zu Beißvorfällen mit Wolfshybriden, wird der Graben noch tiefer und der Ruf nach der Endlösung für „Kampfhunde“ lauter. Leidtragend sind nicht nur unsere Hunde, sondern auch all jene, die sich für die natürliche Rückwanderung des Wolfes einsetzen. Leben wir mit unseren Hunden und lassen wir den Wolf dort, wo er hingehört – in der Wildnis.
__________________
es ist egal gegen Wen oder Was man kämpft, wichtig ist Wofür...!

Lieber stehend sterben – als knieend leben !
http://www.wolfs-hunde.com
Torsten jest offline   Reply With Quote